Es hat bei der Nachwuchsrunde des Schützengaues Landsberg immer schon Perioden gegeben, in denen das übrige Feld von einer Übergröße regelrecht erdrückt wurde. Derzeit fällt Emmenhausen diese dominante Rolle zu. Die Ostallgäuer wurden ihren Vorschusslorbeeren mehr als gerecht und holten sich als verlustpunktfreier Meister der Gauoberliga erstmals den Gesamtsieg.
Diese Zahlen sprechen für sich: Mit großartigen 853 Ringen – das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 21 Ringen – hatte Emmenhausen im Schnitt rund 25 Ringe mehr zu bieten als das nächstbeste Team vom Gauligameister Reisch. Seit dem Wiedereinstieg 2012/13 hat der neue Gesamtsieger zu einem geradezu unaufhaltsamen Siegeszug angesetzt, der von der B-Südwest bis an die Spitze der Gauoberliga führte. Über vier Jahre wurde nun schon kein einziger Punkt mehr abgegeben. Und der Erfolg steht auf breiten Beinen, wie die Reserve zeigt. Emmenhausen II legte gegenüber der vergangenen Saison gleich 56 Ringe im Schnitt zu und feierte nach dem Aufstieg nun in der B-Süd ebenfalls mit weißer Weste erneut die Meisterschaft.
Mit den altersbedingten Abgängen haben auf die Dauer alle Vereine zu kämpfen. So mussten Stoffen und Schöffelding als Gesamtsieger der vergangenen Jahre diesmal hinter dem neuen Vizemeister Scheuring mit dem dritten und vierten Rang in der Gauoberliga zufrieden sein. Großkitzighofen verzeichnete mit einem Plus von 29 Ringen die größte Steigerung in der höchsten Gruppe und schaffte dadurch den Klassenerhalt vor Schlusslicht Schwifting.
Senkrechtstarter Nummer zwei der vergangenen Jahre hinter Emmenhausen ist Reisch. Der gleichfalls seit Langem anhaltende Siegeszug verschafft dem souveränen Meister der Gauliga in der kommenden Saison erstmals Zugang zum Oberhaus. Ein Mehr von 23 Ringen brachte den zweitbesten Schnitt aller an den Wettkämpfen beteiligten Nachwuchsteams.
Ohne jeden Makel holten sich auch Geretshausen (A-Nord), Schwabhausen (B-Nord) und Epfenhausen (C-Nord) bei jeweils vier Zählern Vorsprung den Titel. Knapp wurde es lediglich in der A-Süd und C-Süd, wo Pflugdorf vor dem etwas ringbesseren Pürgen und Leeder vor dem punktgleichen Waalhaupten das Rennen machten. Wie Pürgen in der A-Süd musste sich auch Ludenhausen in der B-Süd trotz der besten Gesamtringzahl hinter Emmenhausen II mit der Vizemeisterschaft begnügen. Über den größten Leistungsschub durfte sich Leeder (+62) freuen. Riesige Sprünge schafften auch Epfenhausen (+46), Schwabhausen (+35) und Pürgen (+33).
Lange Zeit hatte es bei der Einzelwertung danach ausgesehen, als sollte Melissa Ferrucci ihren Vorjahressieg souverän überholen. Doch während die Schöffeldingerin in der Rückrunde nicht mehr ganz ihr Anfangsniveau erreichte, setzte Julia Balser aus Emmenhausen zu einem mächtigen Endspurt an, der in den letzten beiden Runden mit grandiosen 297 und 294 Ringen den Höhepunkt brachte. Das Aushängeschild des neuen Mannschaftssiegers holte sich damit auch noch den Triumph in der Einzelwertung. Im Windschatten ihrer Teamkameradin Julia Balser erreichten Florian Völk und Fabian Scheitle auf den Plätzen drei und fünf der Gesamtwertung mit tollen Steigerungen, dass das Vorderfeld nicht erneut komplett nur von Mädchen besetzt wurde.
Seine Ausnahmerolle in der Gauliga bestätigte Reisch durch die Doppelführung von Katharina Förstle und Julia Hinträger. Verteidigt haben Sophia Kapfer aus Hofstetten ihren knappen Vorsprung in den A-Klassen und der Leederer Patrick Aßner seine riesige Distanz in den C-Klassen. In den B-Klassen schob sich Sebastian Gatzen aus Schwabhausen von Rang drei an die Spitze.