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Mountainbikerennen: Zum Schluss tun die Berge richtig weh

Mountainbikerennen

Zum Schluss tun die Berge richtig weh

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    12 Stunden Zeit hatten die Teilnehmer beim Schatzbergrennen des MC Dießen, um so viele Runden wie möglich zu fahren.
    12 Stunden Zeit hatten die Teilnehmer beim Schatzbergrennen des MC Dießen, um so viele Runden wie möglich zu fahren. Foto: Julian Leitenstorfer

    Noch gut eine halbe Stunde war zu fahren, als schwere, dunkle Wolken über den Ammersee heranzogen. Bange Blicke nach oben, dann die ersten Tropfen – und Blitze: Am Samstagabend stand das 12-Stunden-Mountainbikerennen des MC Dießen kurz vor dem Abbruch. „Wir haben bei den Fahrern nachgefragt“, sagte Helmut Bischeltsrieder, Vorsitzender des MC Dießen, „und die wollten alle weiterfahren.“

    Mountainbiker sind hart im Nehmen, denn auch als es in Strömen regnete: Die letzten Minuten wurden noch ausgenutzt, um vielleicht doch noch eine ganze Runde zu schaffen – tropfnass und abgekämpft wurden sie von den Zuschauern, die dem Regen trotzten, im Ziel am Dorfplatz in Wengen mit Applaus empfangen. Auch die zweite Auflage der „Mountainbike-Europameisterschaft“ konnte der MC Dießen als Erfolg werten. Auch wenn es diesmal Ausfälle gab: Die meisten Stürze liefen glimpflich ab, „aber ein Fahrer von uns musste verletzt abbrechen und einer zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu“, so Bischeltsrieder. Doch bei Mountainbikerennen komme so etwas eben vor.

    Um 8 Uhr morgens war der Startschuss für diesen Marathon gefallen. „Die meisten sind schon am Abend vorher gekommen“, erzählte Bischeltsrieder. Eine Fahrerin aus Mannheim sei dagegen zu spät dran gewesen: „Das Rennen ist schon vier Stunden gelaufen, da hat sie dann nur noch ein bisschen zugeschaut und ist wieder nach Hause“, so der MCD-Chef. Doch im nächsten Jahr wolle sie wiederkommen.

    Auf eine Siegerprämie bewusst verzichtet

    Bereits zum zweiten Mal dabei und zum zweiten Mal Sieger bei den Herren wurde Michael Kalivoda aus Garmisch, der den knapp acht Kilometer langen Rundkurs in den 12 Stunden 36 Mal durchfuhr. „Das ist faszinierend“, sagt Robert Beausencourt vom MCD-Organisationsteam. „Anfangs lag er auf Platz fünf, aber nach sechs Stunden ist er wohl erst richtig warm geworden, hat Platz um Platz aufgeholt und war nicht zu schlagen.“

    Doch nicht nur allein sind die Sportler unterwegs, auch in 2er-, 4er- und 6er-Teams. Mit dabei zum ersten Mal das Team „Radeln gegen Krebs“. Steffi Knödl und Matze Nitzbon hatten sich unter diesem Teamnamen angemeldet, worauf Stephan Sieber, der in einem Team des MC Dießen mitradelte, aufmerksam geworden war. „Ich habe einfach mal nachgefragt“, sagte Sieber, der Kontakt kam zustande, Steffi Knödl informierte über die Arbeit der Rexrodt von Fircks-Stiftung zugunsten krebskranker Mütter und ihrer Kinder und beim MC Dießen entschloss man sich spontan, diese zu unterstützen. „Es gibt für die Sieger heuer nur wertvolle Sachpreise“, sagte Bischeltsrieder.

    Die Geldpreise hatte man weggelassen und stattdessen die Stiftung unterstützt: Pro Runde spendete der Verein 200 Euro. Und Knödl/Nitzborn legten sich gewaltig ins Zeug. „Dabei ist uns ein Rad kaputt gegangen“, sagte Knödl kurz vor dem letzten Wechsel: Nun musste auch das Rad geteilt werden. Trotzdem brachten es die beiden auf 32 Runden. „Zum Schluss tun die Berge schon richtig weh“, meinte Steffi Knödl kurz bevor sie wieder aufs Rad stieg, „aber unsere Motivation ist ein Kinderlachen.“

    Etwas von dem Spaß und der Freude zurückgeben ist auch die Intention des MC Dießen: „Wir sind ein gemeinnütziger Verein“, begründet dies Bischeltsrieder, der in diesem Zusammenhang auch einen großen Dank an die Gemeinde und vor allem die Wengener Bürger richtete: „Wir werden hier super unterstützt.“ Und so steht eigentlich auch einer Neuauflage im kommenden Jahr nichts im Wege. Mit 386 Startern konnten die Veranstalter heuer einen großen Zuwachs im Vergleich zur Premiere verzeichnen und noch sind Kapazitäten vorhanden: „500 Starter sind möglich, dafür reicht der Platz am Fahrerlager“, sagte Bischeltsrieder. Und dass dieses Mountainbikerennen ein echter „Renner“ ist, beweisen die Zuschauerzahlen: „Es ist ein Kommen und Gehen, aber etwa 1000 Zuschauer hatten wir schon.“ (mm)

    Bei uns im Internet

    www.landsberger-tagblatt.de

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