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Lauf 10: Auf den Geschmack gekommen

Lauf 10

Auf den Geschmack gekommen

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    Auf den Geschmack gekommen
    Auf den Geschmack gekommen

    Reichling/Wolnzach Lilli Probst aus Reichling hat den ersten 10-Kilometer-Lauf ihres Lebens im oberbayerischen Wolnzach gut überstanden: ohne Blasen an den Füßen oder andere gesundheitliche Beschwerden. „Es ist gut gegangen“, freute sich die 61-Jährige, als sie am vergangenen Freitag nach 1:38 Stunden im Ziel ankam. Am Sonntagvormittag startete die Mutter von drei erwachsenen Söhnen, begleitet von ihren beiden Hunden Gaya und Sunny, zu ihrem ersten Regenerations-Lauf: ganz langsam, aus der schön gelegenen Siedlung Erbistal in Reichling hinunter zum Lech und wieder zurück – unter anderem über eine kurze Steigung mit bis zu 13 Prozent.

    In Wolnzach, beim 6. Fitness- und Ausdauer-Abschlusslauf der „Lauf 10“-Aktion des Bayerischen Rundfunks, Abendschau, ging es nach den ersten Kilometern länger bergauf: bei maximal 6,4 Prozent. Auf den letzten Metern des kräfteraubenden Anstiegs schaltete Lilli vorsichtshalber zurück. Wie die übrigen 4153 Teilnehmer wurde die 61-Jährige von einem begeisterten Publikum am Straßenrand lautstark angefeuert. Oft sogar mit „Hallo Lilli“ oder „Bravo Lilli“. „Das hat mir sehr geholfen“, sagt die 1,62 Meter große Frau, die vielen Zuschauern aus Fernsehbeiträgen bekannt ist.

    Denn Lilli Probst gehörte zu den vier Protagonisten, die von der Abendschau des Bayerischen Fernsehens in den vergangenen zehn Wochen beim Training für „Lauf 10“ laufend ins Bild gesetzt wurden.

    Bewegung war für Lilli Probst stets am Montag im Englischen Garten in München oder bei einer der vielen Laufgruppen in Bayern angesagt. Dies unter Leitung von Caro Heilmann, einer Mitarbeiterin der TU München. Zusätzlich mussten mittwochs und freitags die Laufschuhe vor Ort geschnürt und nach einem von der TU gefertigten Trainingsplan trainiert werden. „Das habe ich gerne gemacht, die beiden Hunde waren meine Sparringspartner“, berichtet Probst, die seit 2005 in Reichling lebt.

    Im Juli 2012 brach sich die passionierte Reiterin bei einem Unfall sechs Rippen. Ein paar Monate später musste die Schulter operiert werden. Sportlich war nun Pause. Doch nur herumsitzen oder Spazieren gehen, das war nicht ihr Ding. Sie meldete sich im Frühjahr also für „Lauf 10“ an, als vier Personen gesucht wurden, die durch gezieltes Training von Fachleuten so weit kommen sollten, zehn Kilometer am Stück zu laufen – ohne Zeitdruck.

    Rosi Mittermaier war die Patin

    Alle Vier haben es geschafft. Probst trug in Wolnzach die Startnummer 1. Der ehemalige Skistar Rosi Mittermaier war ihre Laufpatin und bei „Lauf 10“ immer an ihrer Seite. Nach Wolnzach ist für die heutige Ruheständlerin das Laufen keineswegs vorbei. Im Gegenteil: „Ich habe Feuer gefangen“, erzählt sie begeistert. „Jetzt muss ich dranbleiben und meinen Weg finden“, kündigt sie zuversichtlich an.

    Genauso denken offenbar die anderen drei Protagonisten des Abschlusslaufs: Sie haben schon Tage vor dem Event in Wolnzach vereinbart, dass sie am 13. Oktober beim Marathon in München an den Start gehen werden – aber nicht als Einzelläufer, sondern als Staffel. Vorher wollen die Vier einmal zusammen trainieren, verrät die ehemalige Squash- und Tennisspielerin.

    Dass Lilli Probst immer offen für Neues ist, zeigt auch ein anderes neues Hobby von ihr: Mit 56 Jahren entdeckte sie ihr Faible für die Klarinette. Zunächst spielte sie in der Schülerkapelle, dann bei der Jugendkapelle, mittlerweile musiziert sie seit einem Jahr bei der Blaskapelle Reichling. Momentan sind ihre Gedanken noch oft in Wolnzach. Wohl auch wegen der zahlreichen Glückwunsch-Anrufe nach dem Lauf. Lilli Probst will weiter laufen und sich so fit halten. Eine „Wettkampf“-Läuferin möchte sie nicht werden.

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