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Landsberg: Leon und Elena Lilik: Zwei Spitzensportler finden zueinander

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Leon und Elena Lilik: Zwei Spitzensportler finden zueinander

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    Für Kanutin Elena und ihren Mann, den Eishockeyspieler Leon Lilik gibt es in diesem Jahr viel zu feiern.
    Für Kanutin Elena und ihren Mann, den Eishockeyspieler Leon Lilik gibt es in diesem Jahr viel zu feiern. Foto: Lilik

    Eigentlich müssten sich Riverkings-Neuzugang Leon Lilik und seine Frau Elena jetzt ein paar Tage Urlaub genehmigen. Gerade eben wurde Elena Lilik nämlich Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin im Kanuslalom. Doch ihr Mann Leon steht mitten in der Vorbereitung für die neue Oberligasaison mit dem HC Landsberg. Die Spitzenkanutin ist auch nicht ganz unschuldig daran, dass sich der Verteidiger ausgerechnet für Landsberg als neuen Verein entschieden hat.

    „Der Liebe wegen“ war Leon Lilik von Leipzig in den Süden gereist – nämlich seiner damals noch Verlobten Elena Apel hinterher. Das hatte der 25-Jährige beim Saisonstart des HC Landsberg mitgeteilt. Kennengelernt hatten sich Leon und Elena in Leipzig. Elena, damals noch Apel, wohnt in Augsburg und war auf einem Lehrgang im Kanustützpunkt Markkleeberg bei Leipzig, der zweiten Kanuslalom-Hochburg in Deutschland nach Augsburg. „Ich habe in Augsburg mit einem Eishockeyspieler Abitur gemacht, der dann nach Leipzig zum Studieren gegangen ist“, erzählt die 23-Jährige. Dieser habe sie an einem Abend eingeladen, und dort lernte sie Leon kennen.

    Flitterwochen werden einfach verschoben

    Es dauerte einige Monate – dann trafen sich die beiden zufällig wieder im Kanupark Markkleeberg, und da funkte es. Aus der Fernbeziehung wurde immer mehr. „Es war klar, dass ich nach Augsburg ziehen würde“, sagt Leon Lilik. Ende August haben die beiden geheiratet, aber die Flitterwochen fielen wegen des Sports ebenso flach, wie eine WM-Feier. „Das holen wir nach“, sieht es Leon Lilik ganz gelassen.

    Leon Lilik spielt seit dieser Saison bei den Riverkings in Landsberg.
    Leon Lilik spielt seit dieser Saison bei den Riverkings in Landsberg. Foto: Thorsten Jordan

    Durch seinen Umzug nach Augsburg wurde für den Verteidiger auch der HC Landsberg interessant. „Mein Spielervermittler hat mir dazu geraten“, erzählt Lilik. So lässt sich der Sport der beiden zumindest etwas besser verbinden – einfach ist es dennoch nicht. Während die Hauptsaison von Leon im Herbst beginnt und im Frühjahr endet, startet die Wettkampfsaison für Elena im Frühjahr – und geht bis Herbst. „Aber das bekommen wir schon hin“, sagt der Verteidiger.

    Im Winter, sofern keine Warmwasserlehrgänge anstehen, sei seine Frau im Eisstadion dabei. „Und ich weiß dafür schon immer, wo ich im Sommer meinen Urlaub verbringe“, meint er mit einem Schmunzeln – nämlich dort, wo Elena auf internationaler Ebene gerade am Start ist. „Aber ich muss schon sagen, bei ihren Rennen bin ich viel nervöser als bei meinen Spielen.“

    Auch wenn er in Landsberg im Einsatz war, während seine Frau im slowakischen Bratislava zu zwei Mal Silber und ein Mal Gold gepaddelt ist, war er doch dabei. „Im Internet konnte man die Rennen sehen. Ich hab’ dann nur noch geschaut, dass die Wohnung heil bleibt“, spielt er auf seine Freude an.

    Elena Lilik gewinnt bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft Silber im Kajak und Gold im Canadier.
    Elena Lilik gewinnt bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft Silber im Kajak und Gold im Canadier. Foto: dpa

    Für Elena war es natürlich schade, dass sie den Erfolg zunächst allein genießen musste. Schließlich sind Gold im Canadier und Silber im Kajak bei derselben WM etwas ganz Besonderes. „Ich glaube, das gab es in der Geschichte noch nie“, sagt Elena Lilik. Und für sie zählt auch besonders „die Mischung“: Im Vorfeld hatte sie einige Hürden meistern müssen, um in beiden Disziplinen starten zu können. „Umso stolzer bin ich darauf, die Nerven behalten zu haben.“

    Noch mal Silber in einer neuen Kanu-Disziplin

    Hinzu kam noch mal Silber in der neuen Disziplin Kanuextreme. Diese Erfolge mit ihrem Mann Leon zu feiern, wäre „mega“ gewesen. Aber das sei diesmal eben nicht möglich gewesen. „Dafür war er bei der U23-WM in diesem Jahr in Slowenien, in Tacen, dabei, da habe ich Bronze geholt“, freut sie sich. Bei einem sportlich so erfolgreichen Paar bleibt es natürlich nicht aus, dass jeder die Sportart des anderen testet. „Elena war immer wieder mal mit auf dem Eis, mit Schläger“, sagt Leon Lilik – und ihr Talent sei unverkennbar. Bei seinen Versuchen im Kanu ist er zurückhaltender: „Ich habe es probiert, aber das Wasser ist mir persönlich gefroren lieber.“ Während es seiner Frau natürlich lieber flüssig ist und vor allem: richtig wild.

    Leon und Elena Lilik mit den WM-Medaillen der Kanutin. Die Feier wird nachgeholt.
    Leon und Elena Lilik mit den WM-Medaillen der Kanutin. Die Feier wird nachgeholt. Foto: Lilik

    Sie war mit seinen ersten Paddelversuchen auch sehr zufrieden: „Er hat es sehr gut gemacht. Für ihn ist es aber nicht einfach, da Paddler keine so ausgeprägte Beinmuskulatur haben.“ Und da die Kajaks extrem eng geschnitten sind, musste man erst mal ein passendes finden. „Aber man hat gleich gesehen, dass er einfach die Körperspannung hat.“ Und was das Eishockey betrifft: „Ich hab’ mir zum Geburtstag gewünscht, dass ich das wieder machen darf.“

    Manchmal wird gemeinsam trainiert

    Immerhin das „Trockentraining“ können die beiden miteinander verbinden. „Krafttraining und Kondition ist ja für uns beide wichtig, das machen wir schon mal zusammen“, erzählt Leon Lilik. Während seine Frau jetzt eine kleine Pause einlegen kann, steckt er mittendrin, um für seine erste Saison bei den Riverkings topfit zu sein. „Die Aufgabe hier hat mich gereizt“, begründet Leon Lilik, der auch schon in Hannover, Essen und zuletzt eben Leipzig in der Oberliga spielte, seinen Wechsel zum HC Landsberg. Der Verein hatte ihn als einen der Führungsspieler geholt, und „das reizt mich. Daran kann ich selbst wachsen, davor habe ich keine Scheu“. Er will mit dafür sorgen, dass die Riverkings in dieser Saison die Pre-Play-offs, also mindestens Platz zehn, erreichen. „Ein Team mit nach vorne zu bringen, ist eine sehr schöne Aufgabe“, freut er sich.

    Am Freitag steht aber erst noch zu Hause das letzte Testspiel gegen Lindau an. Vielleicht kommt dazu auch seine Frau nach Landsberg. Kurz nach ihrer Rückkehr von der Weltmeisterschaft stand für die Bundeswehrsoldatin ein Lehrgang in Hannover an. Aber auch wenn es da nicht klappen sollte, in dieser Saison wird die Kanuslalom-Weltmeisterin und doppelte Vizeweltmeisterin sicher noch in Landsberg zu sehen sein: „Ich freue mich schon richtig darauf, die Leute dort kennenzulernen.“

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