Spricht man im Zusammenhang mit Mythen und Sagen vom „Ring“, ist entweder J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“ beziehungsweise dessen Leinwandadaption durch Peter Jackson (aktuell: Der Hobbit) gemeint, oder aber der Ring der Nibelungen, ob gesungen oder als Heldenepos. Ab Juli (12. bis 28. Juli) wird eine dritte Variante dazukommen: „Der magische Ring“, unweit angesiedelt auf Schloss Kaltenberg, wird bei den Ritterspielen 2013 das nordische Sagenreich und den Kampf zwischen der guten und der bösen Seite in den nördlichen Landkreis bringen.
Natürlich wird sich Kaltenbergs Haus- und Hof-Regisseur Mario Luraschi nach drei Jahren der König-Artus-„Abhängigkeit“ schon ein wenig an den aktuellen Trends orientieren, wie Kaltenbergs neuer Pressesprecher Markus Wiegand verrät. Es werden neben der Königin des Nordens natürlich die Helden und dunklen Gestalten ebenso vertreten sein wie Zwerge und viele Kinder. Neben den Söhnen von Mario Luraschi, die sich im Vorjahr sofort in die Herzen der Kaltenbergbesucher gespielt hatten, werden dieses Mal einige junge Darsteller gebraucht. Um die Richtigen zu finden, wird morgen auf Schloss Kaltenberg ein Casting durchgeführt. „Kaltenberg sucht den Supernachwuchs.“ Allerdings wird das Kern-Thema in der nordischen Sagenwelt angesiedelt sein, eine Heldenreise, „die atemlose Spannung“ bereithält. Dazu war Prinz Luitpold von Bayern schon vor Monaten tief in die Archive eingedrungen und hat entsprechende Literatur gesichtet. Es war sein persönlicher Wunsch, der deutschen Sagenlandschaft wieder mehr Raum zu verschaffen.
Überraschende Änderung im gewohnten Ablauf
Doch die Geschichte ist nicht die einzige Neuerung auf Schloss Kaltenberg. So startet das größte Ritterturnier der Welt in diesem Jahr erstmals mit einem großen Fest. Am Freitag, 12. Juli, laden die Spielleute, Jongleure, Zauberer und Akrobaten zur Gauklernacht aufs Schlossgelände. „Wir wollen den Versuch wagen, gleich mit unserem schönsten Fest für einen furiosen Auftakt zu sorgen“, begründet Markus Wiegand diese überraschende Änderung im gewohnten Turnierablauf. Bisher waren die Gaukler nämlich immer unmittelbar vor beziehungsweise im vergangenen Jahr erstmals Teil des Final-Wochenendes. So aber schlagen die Veranstalter, die Königlichen Hoheiten Prinz Luitpold und Prinzessin Beatrix von Bayern, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Markus Wiegand: „Die Ritter haben auf diese Weise nach der Generalprobe am Donnerstag einerseits noch Zeit, Korrekturen zu testen, aber auch noch einen Tag länger Zeit, sich zu regenerieren.“
Ritterturnier GmbH trifft Vereinbarung mit Gema
Die Mitwirkenden sind schon gespannt. Gute Nachrichten gab es zudem für deren künstlerische Ansprüche. So hat die Ritterturnier GmbH mit der Musikrechtegesellschaft Gema eine Einigung erzielt. Ab heuer dürfen alle Künstler die von ihnen benötigte Musik nach Wunsch einsetzen.
Das wird nicht nur, aber vor allem auch Furunkulus freuen, die – ebenfalls erstmalig in diesem Jahr – die gesamte Turnierzeit auf der großen Rabenbühne zu Gast sein werden. Die zweite große augenfällige Veränderung präsentiert sich genau gegenüber der Rabenbühne. Dort stehen schon seit vielen Jahren die Kulissen des Königsschlosses, dessen hinterer Zeltbereich vor allem in der jüngsten Zeit stark unter den teilweise starken Unwettern gelitten hat. Dort wird seit einiger Zeit fleißig gebaut, es entsteht ein fester Bau aus heimischen Hölzern. Die Fundamente sind bereits gelegt, der Hochbau erfolgt in den nächsten Tagen. Markus Wiegand: „Wir nennen die Halle jetzt schon Wallhall.“
Biergarten wurde aufgefrischt
Apropos neue Bauten: Auch der Biergarten hinter der großen Arena wurde vom neuen Pächter der Schlossgaststätte „aufgefrischt“. Er wird unter anderem einen Kinder-Ritter-Spielplatz präsentieren und auch vor und nach den Ritterspielen bewirtschaftet werden. Im Übrigen bietet sich den Mittelalterfans an drei Juli-Wochenenden wieder professionelles und sorgfältig ausgewähltes Programm. Die abschließenden Proben der Akteure haben in diesen Tagen begonnen, Ende Juni treffen dann die Stuntmen der Truppe Cavalcade aus Frankreich ein.
Dann kann er beginnen, der Kampf um „den magischen Ring“.
Bilder vom Tuernier 2012 gibt es hier.