Zwei Wochen lang trat Becker im Juli gegen die besten Piloten aus 27 Ländern der Welt in der Clubklasse, in der Segelflugzeuge mittlerer Leistungsklasse zugelassen sind, an. Jeden Morgen bekamen alle Piloten eine 300 bis 400 km große Streckenflugaufgabe gestellt, die es in der schnellstmöglichen Zeit zu bewältigen galt.
Im Wettrennen ging so die lautlose, nur von Aufwinden getragene Jagd täglich über die wilde und unwegsame Bergwelt der slowakischen Fatra und Tatra: "Eine wahnsinnig beeindruckende, einsame Landschaft, von der ich trotz des ständigen Blicks auf meine Teamkollegen und die Konkurrenz enorm viel mitbekommen habe - diese WM war einfach Spaß pur", so Becker.
Er nahm mit seiner H 201 Libelle, einem einsitzigen Segelflugzeug mit 15 Metern Spannweite und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern an der WM teil.
Zusammen mit Juniorenweltmeister Volker Sailer aus Stuttgart und Arndt Hovestadt aus Münster bildete Becker ein Team mit dem Ziel, sich in der Dreierformation gegenseitig zu pushen und so den maximalen Erfolg zu erzielen. Und auch das gelang: Mit Unterstützung seines Teams gewann Arndt Hovestadt am Ende souverän den Weltmeistertitel für Deutschland und somit die Einzelwertung der Clubklasse, Volker Sailer wurde Vizeweltmeister in der Einzelwertung.
Die Geratshofer Segelflieger fieberten via Internet-Liveticker von zu Hause aus gespannt bei den Flügen mit und begrüßten ihren erfolgreichen Piloten bei seiner Rückkehr mit einem großen Transparent an der Flugplatzeinfahrt - und natürlich mit einer zünftigen Feier.
Jens Becker begann seine große Leidenschaft Segelfliegen bereits mit 14 Jahren in Greven - damals zusammen mit seinem heutigen WM-Teamkollegen Arndt Hovestadt. Er ist seit 1993 Gründungsmitglied und ehrenamtlicher Fluglehrer im Landsberger Segelflugverein Geratshof. Der 41-Jährige lebt mit seiner Frau in Landsberg und ist Geschäftsführer der Spechtenhauser Pumpen GmbH in Waal.