Landsberg Die Mitglieder des HC Landsberg sind bereit, die Nachwuchs-Abteilung des EV Landsberg aufzunehmen. „Aber immer unter der Voraussetzung, die Vorgaben werden erfüllt“, betonte Markus Haschka, Vorsitzender des HCL, noch mal nach der Abstimmung. 41 Stimmberechtigte waren anwesend, mit zwei Nein-Stimmen, drei Enthaltungen und 36 Ja-Stimmen wurde die Aufnahme der jungen Eishockeyspieler befürwortet.
Vor der Abstimmung hatte Markus Haschka zunächst den Haushalt vorgestellt (siehe eigener Kasten). Dabei konnten die Kosten noch einmal gedrückt werden: Busfahrten beispielsweise sind erst ab 100 bis 120 Kilometer Entfernung vorgesehen. Auch die Übernachtungskosten wurden reduziert, da den Kindern durchaus zuzumuten sei, abends ihr Essen selbst zu bezahlen, so Haschka. „Äußerst positive Signale“ seien auch vonseiten der Stadt gekommen: „Die Zuschüsse wären eigentlich mit den Schulden des EVL bereits verrechnet“, sagt Haschka, dennoch soll der HCL den Zuschuss erhalten – der Finanzausschuss habe der Freigabe der Gelder bereits zugestimmt. „OB Ingo Lehmann hat klar signalisiert, dass die Stadt an die Grenzen gehen wird, um uns zu unterstützen.“ So habe er die Zusicherung erhalten, dass „wir die komplette Vermarktung der gesamten Eishalle bekommen“.
Die beste Nachricht war aber vermutlich die Hilfe von Walter Ott: „Walter Ott haftet persönlich für die Summe, die wir am Saisonende nicht aufbringen“, sagte Haschka. Die Fragen zum Haushalt waren schnell geklärt und so ging es um ein anderes Thema: Entspricht die Eingliederung der Nachwuchs-Abteilung überhaupt dem, was man bei der Vereinsgründung beabsichtigt hatte? „Das hier ist ein EVL-light und nicht das, was wir bei der Gründung wollten“, lautete der Einwurf. „Bei der Gründung sind wir aber nie davon ausgegangen, dass so etwas passiert“, antwortete Haschka. „Wir haben jetzt eine neue Situation.“
Ähnlich sah es ein anderes Mitglied: Früher oder später hätte man sich sowieso mit dem Thema auseinandersetzen müssen, ob der Verein nur so lange bestehen soll, bis alle Spieler aufhören, oder ob man etwas unternehmen soll, damit der Verein länger besteht. „Diese Grundsatzdiskussion wurde jetzt eben vorweggenommen.“
Diskutiert wurde auch, ob eine Junioren-Bundesliga nötig sei. „Wenn wir in dieser Klasse ganz unten anfangen, gehen die Spieler der Jugend-Bundesliga weg, das setzt sich nach unten fort und das ganze Konstrukt bricht zusammen“, erklärte Haschka. Er war entsetzt, dass in der Junioren-Mannschaft kaum mehr Landsberger Spieler zu finden waren.
Inzwischen habe man 14 Spieler, die zugesagt hätten, zum HCL zu kommen. „Unser Ziel ist 18 plus 2“, so Haschka. Nur wenn 80 Prozent der Spieler in den neuen Verein wechseln, kann die Klasse gehalten werden, doch auch von Verbandsseite seien positive Signale gekommen. So soll den Endjahrgängen trotz des Vereinswechsels die Genehmigung für die Junioren erteilt werden, wobei dies normalerweise nicht üblich sei.
Eines hatte Haschka bereits im Vorfeld betont: „Die Aufnahme erfolgt nur, wenn unser Konzept eins zu eins umgesetzt wird.“ Die Satzungsänderungen – die alle einstimmig angenommen wurden – sollen dazu dienen, dass „wir den Verein, die Vorstände und den Namen absichern“.
Es dürfe nie passieren, dass „wir den Namen HCL oder Riverkings abgeben oder das Zepter aus der Hand geben“. Es werde weiter wie bisher gemacht: „Die erste Mannschaft spielt aus Spaß und nicht wegen der Kohle.“ Sollten aber doch die Kosten explodieren, oder „gewisse Leute nicht dabei sein, werden wir uns ganz schnell wieder verabschieden“, betonte Markus Haschka. (mm)