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Fußball: Landkreis: Sydney Lohmann ist mit Bayern München auf Titelkurs

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Landkreis: Sydney Lohmann ist mit Bayern München auf Titelkurs

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    Sydney Lohmann hat für die Damen des FC Bayern München mit ihrem Treffer im Spiel gegen Wolfsburg das Tor zur Meisterschaft weit aufgestoßen.
    Sydney Lohmann hat für die Damen des FC Bayern München mit ihrem Treffer im Spiel gegen Wolfsburg das Tor zur Meisterschaft weit aufgestoßen. Foto: Pförtner/dpa

    In den vergangenen Jahren hatte der FC Bayern München in der Frauen-Bundesliga immer das Nachsehen gegen den Dauerrivalen: die Kickerinnen des VfL Wolfsburg. Doch dank des Tores von Sydney Lohmann im kürzlich absolvierten Topspiel könnte es diesmal anders ausgehen. Der Ammersee Kurier hat sich mit der torgefährlichen Mittelfeldspielerin, die aus Pürgen stammt, über ihre Entwicklung und die allgemeine im Frauenfußball unterhalten.

    Lohmanns Treffer gegen Wolfsburg, das seit der Saison 2016/17 immer als Meister die Saison beendete, reichte zwar nicht zum Sieg, der FC Bayern hat aber weiterhin zwei Punkte Vorsprung dank des Remis. Die beiden Mannschaften spielen in einer eigenen Liga. Der Drittplatzierte hat 17 Punkte weniger als Bayern. „Bei vielen Vereinen müssen die Spielerinnen noch einer Arbeit nachgehen, können sich nicht komplett auf den Sport fokussieren wie bei Bayern oder dem VfL. Ich kann gut von meinem Gehalt leben, habe aber nicht ausgesorgt“, sagt die 20-Jährige. Vergangenes Jahr hat sie ihren Vertrag bis 2024 verlängert.

    Über Kaufering und Fürstenfeldbruck zu Bayern München

    Angefangen hat alles in Lengenfeld mit Freunden, als sie vier Jahre alt war. Bald darauf machte sie beim SV Lengenfeld mit und über die Stationen Kaufering und Fürstenfeldbruck, dem Partnerverein des FC Bayern, ging es zu den Roten, als sie 16 war. „In Fürstenfeldbruck haben wir viermal die Woche trainiert, da war das Niveau schon sehr hoch.“ Dann ging es zunächst in der U17-Mannschaft weiter, bevor sie 2017 erstmals in der Bundesliga auflief und sich in der Folge einen Stammplatz erkämpfte. Wie man es schafft, zu den Besten zu gehören, ist für die Nationalspielerin klar: „Möglichst lange mit den Jungs zusammenspielen. Da ist man permanent gefordert, weil die Körperlichkeit und die Schnelligkeit andere sind.“ Die Vorteile der männlichen Kicker müsse man durch „cleveres Agieren“ kompensieren, sagt Sydney Lohmann.

    Der Kampf um die deutsche Meisterschaft ist für sie und ihre Mitspielerinnen heuer die letzte Möglichkeit, noch einen Titel zu holen. Im Pokal war im Halbfinale gegen Wolfsburg Schluss und in der Champions League gewannen die Münchnerinnen zwar das Hinspiel gegen den europäischen Spitzenverein FC Chelsea aus London, schieden nach der deutlicheren Niederlage im Rückspiel dann aber aus. „Sie sind nicht unverdient ins Finale eingezogen, aber wir hatten im Rückspiel mehrere Chancen. Es hätte auch anders ausgehen können.“ Das Finale verloren die Engländerinnen dann gegen den FC Barcelona.

    England ist Vorreiter beim Frauenfußball

    Die Vereinsnamen zeigen auch, dass viele Fußballclubs, die bei den Männern als Topadressen gelten, dies inzwischen auch im Frauenfußball sind. Vor allem in England hat sich viel getan. Eine derartige Entwicklung würde Sydney Lohmann auch für Deutschland begrüßen. „Es hat eine enorme Professionalisierung der englischen Liga stattgefunden. Viele Stars sind nach England gewechselt, und es wurde ein attraktiver TV-Vertrag abgeschlossen. Bei uns sind viele Partien gar nicht im Fernsehen zu sehen, das erschwert es, den Frauenfußball populärer zu machen.“

    Verliert die Bundesliga also den Anschluss? Für die Attraktivität spreche beispielsweise, dass Saki Kumagai (30) nach München wechseln wird, so Lohmann. Die Japan-erin ist Weltmeisterin und hat mit Olympique Lyon mehrfach die Champions League gewonnen. „Sie wird das Niveau sicher weiter anheben“, sagt die 20-Jährige über ihre künftige Mitspielerin. Auch die in Pürgen aufgewachsene Lohmann kann sich grundsätzlich vorstellen, noch mal ins Ausland zu wechseln. Ein Thema sei das allerdings für sie aktuell nicht. „Ich bin glücklich.“

    Sydney Lohmann studiert an einer Fernuniversität

    Zumal sie neben dem Fußball auch noch Soziale Arbeit an einer Fernuni studiert. Druck mache sie sich bei dem Thema aber nicht, betont sie, und das Fernstudium ermögliche auch mehr Flexibilität beim Lernen und Ablegen der Prüfungen als ein klassisches Studium, betont Sydney Lohmann.

    Nun gilt die Konzentration aber erst einmal dem Endspurt in der Liga. Gegen Leverkusen am Sonntag und Frankfurt am letzten Spieltag sind die Münchnerinnen klare Favoriten. „Ich bin zuversichtlich, dass wir Meister werden, aber man muss jede Woche seine Leistung bringen. Wer in der 80. Minute 1:0 führt, hat noch nicht gewonnen.“

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