Ohne Englisch läuft gar nichts: Beim Landsberg X-Press geht vielleicht noch ein „Servus“ zur Begrüßung, danach fühlt man sich in die Staaten versetzt. Kein Wunder, Football ist schließlich eine amerikanische Sportart, Coach Dale Heffron ist Amerikaner und mit Luke Wildung ist auch der erste von insgesamt drei US-Boys inzwischen ins Training bei den Landsbergern eingestiegen.
Seit einigen Tagen ist Wildung in Landsberg und fühlt sich bereits sehr wohl. Das mag auch an seinen deutschen Wurzeln liegen: Sein Großvater ist Deutscher und Wildung hat „zwischen Hamburg und Hannover“ auch Verwandtschaft. Diese hat er aber noch nie getroffen, dafür könnte sich demnächst mal eine Gelegenheit finden.
Doch jetzt steht natürlich erst mal der Football im Vordergrund. Mit Wildung haben die Landsberger einen echten Allrounder: „Ich kann als Wide Receiver in der Offense oder als Linebacker in der Defense spielen“, erklärt der 26-Jährige.
Und im Training wirkt er wie der verlängerte Arm von Trainer Heffron: Wildung nimmt die Spieler auf die Seite und erklärt noch mal genau, was von ihnen erwartet wird. Das ist in dieser Saison nicht ganz einfach, denn die Landsberger haben zahlreiche Neuzugänge: „Wir haben 30 neue Spieler“, erklärt Vize-Präsident Harry Göbel – zwar alle mit sportlichem Hintergrund, aber für alle ist es eine Premiere beim Football. Ob aber alle auch bleiben werden, da ist Göbel vorsichtig: „Mal sehen, wie es sich entwickelt, wenn wir im Freien und dann mit Körperkontakt spielen.“
Für sie und alle anderen gilt es aber zunächst mal, die Grundlagen zu erlernen. Ein „Playbook“, in dem die Spielzüge stehen und gelernt werden können, gibt es nicht. Stattdessen trainiert Heffron die Aufstellungen „bis zum Erbrechen“, wie Göbel mit einem Schmunzeln sagt. Aber auch die Grundlagen – wie der ballbesitzende Spieler attackiert werden muss – werden erklärt. „An diesen Grundlagen hat es uns früher oft gefehlt“, sagt Göbel, das soll in der kommenden Saison nicht mehr passieren.
Schließlich haben sich die Footballer viel vorgenommen: Sie wollen in der Regionalliga die Play-offs erreichen und – wenn möglich – in die zweite Bundesliga aufsteigen. Das hat sich herumgesprochen, denn in Erpfting seien sogar schon Spione von anderen Vereinen aufgetaucht, erzählt der zweite Vereinsvorsitzende. Das habe man aber schnell unterbunden.
In den nächsten Tagen wird Luke Wildung auch „Verstärkung“ aus der Heimat erhalten, denn zwei weitere Amerikaner haben die Landsberger noch unter Vertrag genommen, damit das Ziel Aufstieg auch realistisch wird. Bis dahin wird sich der Amerikaner aber nicht langweilen: „Das Team hat mich super aufgenommen“, freut er sich – und war mit seinen Mannschaftskollegen auch schon beim Eishockey als Ordner im Einsatz: Wildung hat sich bereits perfekt ins Team integriert.
Hier der Spielplan des Landsberg X-Press in der Regionalliga:
Landsberg X-Press - Fürsty Razorbacks, 17 Uhr
Burghausen Crusaders - Landsberg X-Press, 17 Uhr
Neu-Ulm Spartans - Landsberg X-Press, 16 Uhr
Königsbrunn Ants - Landsberg X-Press, 15 Uhr
Landsberg X-Press - Königsbrunn Ants, 17 Uhr
Straubing Spiders Landsberg X-Press, 15 Uhr
Fürsty Razorbacks - Landsberg X-Press, 16 Uhr
Landsberg X-Press - Burghausen Crusaders, 17 Uhr
Landsberg X-Press - Neu-Ulm Spartans, 17 Uhr
Landsberg X-Press - Straubing Spiders, 17 Uhr;
Play-off-Spiele: 17./18. September und 1./2. Oktober.