Das 1:9 in Füssen war die nächste Klatsche für den Aufsteiger HC Landsberg in der Eishockey-Oberliga – und die bislang höchste Niederlage. Wie geht man im Verein mit der Negativserie um, und kann nach dem erneuten Lockdown weitergespielt werden? Das wollte das Landsberger Tagblatt von den Verantwortlichen wissen.
Nach der Entscheidung der Bundesregierung, ab Mittwoch wieder einen harten Lockdown durchzuführen, stellte sich nicht nur bei Frank Kurz, dem Präsidenten des HC Landsberg, die Frage, was das für die Eishockey-Oberliga bedeutet. Am Montag brachte das Gespräch mit den Verantwortlichen beim Verband die Antwort: Es geht weiter. Vorerst jedenfalls.
Wird die Fußball-Bundesliga das Eishockey beeinflussen?
Allerdings gebe es da noch eine Unsicherheit: Was wird, wenn die Fußball-Bundesliga nach dem 21. Januar in die Winterpause geht? „Das fragen wir uns natürlich auch, denn dann pausiert auch das sportliche Zugpferd“, sagt Frank Kurz. Da heiße es abwarten.
Geduld sei auch bei der Mannschaft gefragt. „Wir haben gewusst, dass es ein Lehrjahr werden wird“, so der Präsident. Tatsächlich liegen die Riverkings mit nur drei Punkten nach neun Spielen und 22:52 Toren auf dem vorletzten Platz – nur Passau (neun Spiele, zwei Punkte und 12:44 Tore) ist noch schlechter.
„Wir haben bei vier sehr guten Spielen gezeigt, was wir können", erinnert Kurz an die Partien zu beginn der Saison, "aber jetzt lassen wir aber alle Tugenden vermissen.“ Dass es in dieser Saison die eine oder andere Klatsche geben würde, darüber sei man sich im Klaren gewesen. „Wo diese Abrisskante jetzt herkommt, können wir uns auch nicht so recht erklären“, so Kurz. Fakt sei aber, dass nach der Quarantäne „die Geschwindigkeit bei einigen fehlt“.
Die Zuschauer fehlen gerade einer jungen Mannschaft
Die Zuschauer würden der jungen Mannschaft auf jeden Fall fehlen. „Wenn in einem Stadion, etwa gegen Memmingen, 1800 oder 2000 Zuschauer wären, würden viel mehr Emotionen aufkommen.“ Und diese könnten die Mannschaft auch tragen. Mit den leeren Stadien gehe jede Mannschaft anders um – Landsberg habe damit seine Probleme.
![Um Geduld bittet HCL-Präsident Frank Kurz. Man werde alles tun, damit die Mannschaft bald wieder an die gute Leistung vor der Quarantäne anschließe. Um Geduld bittet HCL-Präsident Frank Kurz. Man werde alles tun, damit die Mannschaft bald wieder an die gute Leistung vor der Quarantäne anschließe.](https://images.mgpd.de/img/100090319/crop/c1_1-w100/927380767/1239634593/hclsommerfest002.jpg)
Von einer „ganz bitteren Zeit“ spricht HCL-Pressesprecher Joachim Simon. Dass nun in den Sozialen Medien Kritik geübt werde, könne er nachvollziehen. „Aus Fan-Sicht ist das verständlich und berechtigt. Wir müssen einfach versuchen, wieder dahin zu kommen, wo wir vor der Corona-Quarantäne waren.“ Auch er vermisst die Zuschauer im Stadion. „Diese Emotionen, die von außen fehlen, müssen wir versuchen, von innen heraus, also aus der Mannschaft heraus, zu erzeugen.“
Schon am Mittwoch steht das nächste Spiel für die Riverkings an
Trotz der hohen Niederlagen habe man phasenweise immer mitgehalten, sich dann aber vor allem durch Strafen selbst das Leben schwer gemacht. „Es sind oft nur Kleinigkeiten, die fehlen“, so Simon. Auch er gibt eine Durchhalteparole aus. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir jetzt so viele Spiele haben, da kann man es immer gleich wieder versuchen, es besser zu machen.“
Die nächste Möglichkeit haben die Landsberger bereits am Mittwoch in Memmingen. Eigentlich hätte dieses Spiel schon am Dienstag ausgetragen werden sollen, aber da der Freitags-Gegner von Memmingen, die Eisbären Regensburg, einen Corona-Fall in ihren Reihen hatten, ließ sich Memmingen noch mal testen. Deshalb wurde die Partie auf Mittwoch 20 Uhr verlegt.
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