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Bayernliga: Warum Landsberg verlassen?

Bayernliga

Warum Landsberg verlassen?

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    Sven Kresin hat die Fußballer des TSV Landsberg in die Bayernliga geführt. Langfristig kann er sich aber noch mehr vorstellen. Momentan gibt es also keine Gründe, sich anderen Aufgaben zu widmen – im Gegenteil: Die Arbeit mit den Spielern mache ihm großen Spaß, betont er.
    Sven Kresin hat die Fußballer des TSV Landsberg in die Bayernliga geführt. Langfristig kann er sich aber noch mehr vorstellen. Momentan gibt es also keine Gründe, sich anderen Aufgaben zu widmen – im Gegenteil: Die Arbeit mit den Spielern mache ihm großen Spaß, betont er. Foto: Julian Leitenstorfer

    Wenn ein Trainer Erfolg hat, Profi war und noch beste Verbindungen besitzt – dann ist es im Fußball eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann er die Bayernliga verlässt und sich wieder dem Profisport zuwendet. Auf Sven Kresin, Trainer des TSV Landsberg, trifft dies alles zu. Fast alles, denn momentan schwebt ihm – obwohl Angebote vorhanden wären – kein Wechsel vor. „Es macht unheimlich viel Spaß mit den Jungs“, lautet seine Begründung. Doch da ist noch etwas anderes: „Ich bin stolz darauf, dass die Mannschaft meine Vorstellung, mein Bild von Fußball, übernommen hat.“ Und dieses Bild bedeutet: Es geht immer noch besser.

    Doch nur diesen einzigen Aspekt nimmt Kresin für sich persönlich in Anspruch. Fußball ist ein Mannschaftssport und so sind viele an dem Erfolg – als bester Aufsteiger überwintert der TSV in der Bayernliga auf dem hervorragenden 6.Platz – beteiligt: von dem Abteilungsleiter über den Trainer- und Betreuerstab bis hin zur – natürlich – Mannschaft. „Das sind alles fantastische Jungs, die nie zufrieden sind und immer noch was dazulernen wollen“, schwärmt Kresin geradezu – warum sollte er da den Verein verlassen?

    Im Gegenteil. Der Landsberger Trainer sieht noch einiges an Entwicklungspotenzial in der Mannschaft, und in der Bayernliga müsse durchaus noch nicht Schluss sein. „Das muss man natürlich langfristig sehen“, räumt er ein. In erster Linie gehe es nun darum, sich in der Bayernliga zu etablieren. Aber bereits jetzt habe er eine sichere Achse an Spielern, die durchaus auch eine Liga höher mithalten können – und wollen.

    Dazu müssen aber noch einige Weichen gestellt werden und vor allem: „Wir müssen weiter dazulernen.“ Wie zum Beispiel aus den Spielen gegen Pipinsried und Rain, unmittelbar vor der Winterpause. „Nuancen“ hatten da den Ausschlag zugunsten der Gegner gegeben und eben diese Nuancen würden, je höher man spielt, immer entscheidender. Das hat aber auch die Mannschaft verinnerlicht: So, wie nach einer Niederlage besprochen wird, wo die Fehler lagen, so werde auch nach einem Sieg überlegt, was man noch besser hätte machen können.

    „Diese Jungs haben einfach Lust auf Fußball“, sagt Kresin und das mache es ihm als Trainer auch leicht. So musste er über die Winterpause auch keine großen Trainingspläne schreiben, denn „die halten sich fit, das weiß ich“. Ende Januar beginnt die Vorbereitung für die restlichen Spiele, am 1. März fängt die Punktrunde mit dem Nachholspiel in Hankofen an.

    Dann allerdings wird der Kader von Sven Kresin stark dezimiert sein: Einige Spieler nutzten die Winterpause zu einem Wechsel. „Ich kann es verstehen. Sie wollen alle spielen“, sagt der Trainer, dem die Abgänge dennoch leidtun.

    Benjamin Hauke hatte bereits vor dem letzten Punktspiel bekannt gegeben, dass es sein letztes war – aus persönlichen Gründen will der zweifache Familienvater kürzertreten. Armin Sanktjohanser muss aus beruflichen Gründen passen – er wechselt zu Jahn Landsberg. „Armin tut mir sehr weh“, sagt Kresin, doch er hofft darauf, dass sich bei Sanktjohanser die Situation wieder ändert. Ebenfalls beruflich bedingt ist der vorübergehende Abschied von Thomas Spannenberger: Er komme aber im Sommer wieder, erklärt Kresin. Michael Stahl werde voraussichtlich zurück nach Kaufbeuren gehen, zählt Kresin die weiteren Abgänge auf, ebenfalls nicht mehr im Kader sind Tobias Süß, der bereits vor einiger Zeit seinen Abschied gegeben hat, Philipp Englich, der sich nicht in die Stammelf spielen konnte, und Torhüter Frank Schmitt. Für Schmitt rückt Pascal Stroehl nun in die erste Mannschaft.

    Sieben Spieler weniger also, doch Kresin ist zuversichtlich, dass man dies kompensieren kann. „Diese Spieler hatten insgesamt relativ wenige Einsätze“, erklärt er zum einen, zum anderen rechnet er damit, dass seine Langzeitverletzten Sebastian Nichelmann und Roland Krötz in der Vorbereitung wieder mit einsteigen können. Zudem gibt es einige Talente aus der zweiten Mannschaft, die Kresin ins Training der Ersten holen will.

    Die Testspiele sind auch bereits terminiert – allerdings allesamt auswärts. Der Grund dafür: ein fehlender hochwertiger Kunstrasenplatz. Das ist auch das einzige Manko aus Sicht der Trainers: „In Kaufering, in Gröbenzell oder in Buchloe ist ein guter Kunstrasen vorhanden“, sagt Kresin, während der im Sportzentrum inzwischen „mordverdächtig“ sei. Dort Spiele auszutragen wolle er seiner Mannschaft nicht zumuten, diesbezüglich würde er sich Unterstützung durch die Stadt Landsberg wünschen, schließlich würden davon nicht nur die TSVler profitieren, auch andere Landsberger Vereine tragen dort ihre Spiele aus, den Footballern würde ein neuer Kunstrasen sicherlich auch zugutekommen und „eigentlich sollte es sich schnell rechnen, wenn man ihn entsprechend vermietet“, sagt Kresin – er kenne jedenfalls einige Beispiele.

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