Als Sven Kresin nach dem Spiel seinem Trainerkollegen Esad Kahric die Hand reichte, wirkte es fast wie eine Entschuldigung. Was sich da in Sonthofen nur Minuten zuvor abgespielt hatte, konnte wohl auch der Landsberger Trainer nicht recht fassen: In der 92. Minute verwandelte Benjamin Hauke einen Foulelfmeter zum 3:2-Siegtreffer – und das Spiel war aus. Irgendwie passte dieser Siegtreffer zu diesem Spiel, denn ebenso unerwartet waren die Landsberger zunächst in Rückstand geraten – die ersten zehn Minuten spielten sich vor allem in der Sonthofener Hälfte ab. Doch in eben der 10. Minute brachte man hinten den Ball nicht weg und Benjamin Müller sorgte praktisch mit dem ersten Sonthofener Angriff für das 1:0.
Landsberg schüttelte sich kurz und spielte weiter geordnet nach vorne. Auch als Maximilian Süli (18.) verletzt ausfiel, drängte man in Unterzahl weiter nach vorne und nach einer Ecke war es Qendrim Beqiri, der den Ball aus kurzer Distanz ins Tor jagte – diesmal hatte Sonthofen den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum gebracht. Der Ausgleich hat den Landsbergern aber nicht wirklich gutgetan, denn die Angriffsbemühungen zeigten wenig Wirkung, das Spiel war ausgeglichen, ohne großen Chancen.
Zehn Minuten in der zweiten Halbzeit waren gespielt, als der erste gute Angriff der Landsberger die Führung brachte: Andreas Fülla hielt einfach drauf, der Ball wurde von einem Sonhofener Abwehrspieler unhaltbar zum 2:1 abgefälscht. Jetzt wurde es ein offener Schlagabtausch, in dem Sonthofen immer mehr Übergewicht bekam.
Teilweise brannte es lichterloh im Landsberger Strafraum und der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit. In der 65. hatte der Gastgeber noch Pech, als ein Schuss an die Unterkante der Latte knallte, aber ins Feld zurücksprang. Zwei Minuten später fiel der Ausgleich und war zu diesem Zeitpunkt auch völlig in Ordnung.
Die Landsberger suchten ihr Heil im Angriff, und das war gut so, denn von einer organisierten Abwehr war nichts mehr zu sehen. In der 89. rettete Sonthofens Keeper Friegel noch regelkonform vor Nuscheler, doch drei Minuten später holte er Zinner im Strafraum von den Beinen – der Rest ist bekannt. Diesmal habe man eben das Glück des Tüchtigen gehabt, erklärt Sven Kresin.
Landsberg: Heiland, Süli (20. Spannenberger), Hauke, Rieck, Wochnik, Storhas. Beqiri (70. Strohhofer), Salemovic, Fülla (76. Zinner), Siegwart, Nuscheler.
Sonthofen: Friegel, Osterried, Hailer, Geiger, Maier, Wiedemann (70. Anil), Jörg (58. Makoru), Müller, Rasmus, Littig (70. Zebic), Keller.