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Serie: Die Rote mit den grünen Themen

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Die Rote mit den grünen Themen

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    Christina Roidl sitzt seit Mai für die SPD im Landsberger Stadtrat. Sie setzte sich für alternative Wohnformen und eine klimafreundliche Stadt ein.
    Christina Roidl sitzt seit Mai für die SPD im Landsberger Stadtrat. Sie setzte sich für alternative Wohnformen und eine klimafreundliche Stadt ein. Foto: Leitenstorfer

    Sie sind mittlerweile ein halbes Jahr im Amt: die neuen Stadträte. In einer Serie stellt das LT die Neulinge im Stadtrat vor. Den Auftakt macht Christina Roidl von der SPD.

    Mit Christina Roidl hat die SPD ein neues, junges Gesicht im Stadtrat. Wenn die 42-jährige verheiratete Mutter von zwei Kindern von ihren politischen Zielen erzählt, könnte man sie auch leicht bei den Grünen verorten: Klimaschutz, Ausbau des ÖPNV, alternative, flächensparende Wohnformen und vieles mehr hat die gelernte Kinderkrankenschwester auf ihrer Agenda.

    Dass sie als „rote“ ziemlich „grün“ ist, räumt sie selbst ein. Jedoch fehlen ihr, die sich selbst zum linken Flügel der SPD zählt, bei den Grünen die sozialen Aspekte: „Es wird leichter sein, die SPD grüner zu machen als die Grünen sozialer.“ Ein großes Thema sind bei Roidl, die bereits in ihrem Heimatort Puchheim politisch bei den Jusos aktiv war, eine gerechte Verteilung und mehr Unterstützung für die sozial Schwächeren.

    Christina Roidl liebt Projektarbeit, Menschen, die gemeinsam etwas erreichen wollen. Dabei müssen die Ideen nicht immer von ihr stammen. „Ich hänge mich auch gern an bereits bestehende Projekte dran“, sagt Roidl und nennt als Beispiel die von Pajam Rais Parsi organisierten Clean-up-Aktionen in Landsberg, die sie gerne unterstützt. So habe sie auch angeregt, im Stadtrat für das gemeinsame Müllsammeln zu werben. Acht Räte konnten dafür gewonnen werden und gemeinsam wurde an einem Tag ein 60-Liter-Müllsack mit Zigarettenkippen gefüllt. „Ich mag Dinge, die im Kleinen schon Wirkung haben“, sagt Roidl und hat schon ein Projekt mit alternativen Aschenbechern im Blick, das sie nach

    Roidl versteht sich als Netzwerkerin, eine, die Leute zusammen-bringt. „Viele Leute sind mit ähnlichen Projekten unterwegs, kennen sich aber nicht“, sagt sie zu ihrer Motivation. Der Stadtrat bietet ihr mit seinen vielen Schnittstellen dazu eine ideale Plattform. Mit der Wahl in den Stadtrat hat die 42-Jährige kein komplettes Neuland betreten: „Ich komme aus einer kommunalpolitisch engagierten Familie. Mein Vater war jahrelang Bürgermeister in Puchheim.“ Kommunalpolitik wurde also schon zuhause am Küchentisch besprochen und so viele Einblicke zu bekommen habe sie stets fasziniert. Roidl schätzt die Arbeit im Stadtrat. Auch wenn es anstrengend sei, dass zu manchen Punkten jeder auch noch etwas sagen müsse und die Sitzungen schon sehr lange dauerten („Das ginge auch kürzer!“), freut sie sich über häufig sehr konsensorientiertes Arbeiten. Gerade klimapolitisch hätten sich bereits Bündnisse über Parteigrenzen gebildet, so Roidl. Besonders schätzt sie, dass mit Doris Baumgartl nun eine Frau an der Spitze der Stadt stehe und damit auch eine andere Führungskultur Einzug gehalten habe.

    Ihr wichtigstes Anliegen ist derzeit, alternative Wohnformen in Landsberg voranzubringen. Dafür sammelt sie gute Beispiele aus anderen Kommunen sowie deren rechtliche und praktische Durchsetzbarkeit und hat auch schon einen Antrag im Stadtrat gestellt, Flächennutzungspläne und städtische Liegenschaften hinsichtlich alternativer Wohnformen zu prüfen. Ob Wohnwaggon, Tiny House, Zirkuswagen oder Mikroappartements - Down-shifting und weniger Flächenverbrauch liegen für Christina Roidl im Trend der Zeit. (küb)

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