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Schwifting: Zu breit für Schrittgeschwindigkeit? Kauferinger Weg auf dem Prüfstand

Schwifting

Zu breit für Schrittgeschwindigkeit? Kauferinger Weg auf dem Prüfstand

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    Kauferinger Weg und Am Wiesenring in Schwifting sind verkehrsberuhigte Bereiche. Es gibt Klagen über Fahrzeuge, die zu schnell unterwegs sind.
    Kauferinger Weg und Am Wiesenring in Schwifting sind verkehrsberuhigte Bereiche. Es gibt Klagen über Fahrzeuge, die zu schnell unterwegs sind. Foto: Thorsten Jordan

    Im Neubaugebiet im Westen von Schwifting gilt Schrittgeschwindigkeit, weil es sich um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt. Doch nicht alle Verkehrsteilnehmer halten sich daran. Die breite und gerade Straße verleitet im Kauferinger Weg und Am Wiesenring dazu, schneller zu fahren. Der Gemeinderat diskutierte in mehreren Sitzungen über die Frage, welche Gegenmaßnahmen getroffen werden sollen. Dazu wurde auch ein Vertreter des Zweckverbandes Kommunale Dienste Oberbayern eingeladen. 

    Dieser informierte kürzlich unter anderem darüber, dass das Blitzen in verkehrsberuhigten Bereichen nicht möglich sei, da die Geräte erst ab 19 Kilometern pro Stunde auslösen. Diskutiert wurde im Rat auch darüber, Bodenschwellen einzubauen. Da der Winterdienst hier auch durch muss, wären abschraubbare Modelle nötig gewesen. Zumindest für Radfahrer müssten in solch einem Fall 1,2 Meter Platz gelassen werden, damit diese auch mit Anhänger ohne Probleme an der Barriere vorbeifahren können, so Bürgermeisterin Heike Schappele gegenüber unserer Redaktion. Auch der entstehende Lärm sei ein Punkt, der gegen solch eine Lösung spreche.

    Weil sich im Neubaugebiet auch der neue Spielplatz befindet, wollte die Gemeinde zudem das Ortsschild an der Staatsstraße um 200 Meter weiter Richtung Landsberg versetzen. So sollte die Verkehrssicherheit für die weiter südlich lebenden Kinder erhöht werden, die die Straße überqueren müssen, wenn sie zum Spielplatz wollen. „Das geht aber nicht, weil südlich der

    Die Gemeinde wollte daher das seitliche Parken im Kauferinger Weg erlauben. Zudem sollen Blumenkübel den Straßenraum an einigen Stellen verengen. „Es gibt zwar ein Schild, das darauf hinweist, dass es sich um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt, aber offenbar ist das zu klein. Wir bestellen jetzt ein größeres“, sagte die Rathauschefin noch vor der jüngsten Sitzung.

    Schwiftings Bürgermeisterin: „Der Kauferinger Weg ist sogar breiter als die Staatsstaße.“

    Zwischenzeitlich ist das neue Spielstraßenschild bestellt, doch die Bürgermeisterin hat nun unerwartete Nachrichten für ihr Gremium: Die Straße sei mit über sieben Metern, mehr als bei der Staatsstraße, viel zu breit für eine Spielstraße und „höchstens für eine Zone 30“ geeignet. Selbst die geplanten Buchten mit Pflanzenkübeln würden an dieser Situation nichts ändern, heißt es aus der Geschäftsstellenleitung der Verwaltungsgemeinschaft Pürgen. Die Folge: „Wenn ein Kind verunfallt, könnte die Gemeinde haftbar gemacht werden“, erklärt Schappele. 

    Für eine Spielstraße müsste der Kauferinger Weg theoretisch auf die Hälfte reduziert werden. Für den Schwiftinger Gemeinderat ist das keine Option, der sich wundert, wieso der Weg überhaupt so breit ist. Wahrscheinlich habe man die Erschließungsstraße für die Bauarbeiten im Neubaugebiet so beibehalten, erklärt Schappele. In der kommenden Sitzung soll VG-Geschäftstellenleiter Ernst Schilcher noch einmal über die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten informieren. Doch viele Räte äußerten bereits ihre Lösung: Bei einer 30er-Zone könnte uneingeschränkt entlang der Straße geparkt und damit automatisch für eine beruhigte Straße durch die parkenden Autos gesorgt werden. 

    „Ihr wolltet eine Spielstraße, jetzt wird es wohl eher eine 30er-Zone: Manchmal muss man über Umwege zum Ziel kommen.“ Mit diesen Worten schloss Bürgermeisterin Schappele den Tagesordnungspunkt ab. 

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