Schwabhausen: Wirtsgarten Schwabhausen als Begegnungsplatz neu eröffnet

In der heutigen Zeit – mit all den elektronischen Kommunikationen zwischen Jung und Alt ist das gemeinsame Zusammensitzen und Ratschen etwas verloren gegangen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben Bürgerinnen und Bürger in Schwabhausen den Wirtsgarten neben der ehemaligen Gaststätte „Zur Linde“ zu einem Begegnungsplatz umfunktioniert. Mit einer Einweihungsfeier wurde am Sonntag die Eröffnung gefeiert.

Der Wirtsgarten soll der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen

Federführend bei der Realisierung des Projektes war Gemeinderätin Heidrun Schadl, die ihre Idee für einen Begegnungsplatz in den Gemeinderat einbrachte. Zusammen mit dem zweiten Bürgermeister Franz Schäfler begann 2020 die Planung. Mit ins Boot genommen wurde auch der erste Bürgermeister von Weil Christian Bolz. Dieser hatte die Umsetzung als Leader-Projekt für die LAG Ammersee vorgeschlagen, sodass von 30.000 Euro Gesamtkosten 15.000 Euro gefördert wurden. Der Manager der LAG Ammersee Detlef Däke richtete Dankesworte an die Schwabhauser Bürger und Initiatoren, die im Ehrenamt und mit Engagement mitgeholfen hatten, den Platz zu gestalten. Das Grundstück gehört der Gemeinde selbst.

Die Gaststätte „Zur Linde“ in Schwabhausen hat schon viel erlebt und kann viele Geschichten erzählen. Bürgerinnen und Bürger erinnern sich an die früheren Zeiten, in denen Jung und Alt im Biergarten unter den Linden und bei schlechtem Wetter in der Stube zusammensaßen und heftig diskutierten. Bis 1969 war in dem Gebäude eine Schule. In den 1970er- und 80er-Jahren gingen auch die Jugendlichen, die heute die Senioren sind, noch öfter in die „Linde“, um nach dem Kino noch schnell was zu verspeisen, oder ein Bierchen zu trinken. Bis zur endgültigen Schließung haben es einige Wirte versucht, diese Gaststätte wieder zum Mittelpunkt von Schwabhausen zu machen.

Als der letzte Wirt das Handtuch warf, sei es klar gewesen, es werde keinen Fortbestand einer Wirtschaft geben, so Schäfler. Die Räumlichkeiten werden zurzeit von der DJK genutzt und vermietet. Das „Lindenbrettl“ spielt dort seine Theaterstücke und der Wirtsgarten soll das Angebot an dem Platz erweitern. 

Vor der offiziellen Eröffnung am Wochenende hatte es bereits zwei Anläufe zur Einweihung gegeben, jedoch hatte das Wetter nicht mitgespielt. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung vom Schwabhauser Dreigesang, der bei dem wechselhaften Wetter gleich mit dem ersten Lied mit dem Titel „Bei schönem Wetter“ die Gäste aufheiterte.

Bürgerinnen und Bürger freuen sich über den Begegnungsplatz im Ort

Von den anwesenden Besuchern hörte man positive Stimmen zu der Begegnungsstätte mit Tischtennisplatte, dem Boule-Platz und zur Feuerstelle. Ludwig Mutter aus Schwabhausen findet die Einrichtung gut und auch die ortsansässige Marianne Steer freut sich über den neugestalteten Wirtsgarten. Der Zweite Bürgermeister Schäfler hob die moderne Kommunikation mit dem Bayern-WLAN hervor. Davon sollen sich junge Leute angesprochen fühlen, sodass auch diese den Begegnungsplatz nutzen.

Da es bei der Essenslieferung zur Verzögerung durch die Kreisverkehrsbaustellen in Klosterlechfeld kam, heiterte Schäfler die Gäste mit einem lustigen Spruch auf „zuerst den Kaffee und Kuchen, als Nachspeise einen Schweinsbraten essen.“ Zur Mittagszeit zogen kleine Regenwolken über den Platz, sodass die Gäste in den von der DJK Schwabhausen hergerichtete Saal umsiedelten. Zu Kaffee und Kuchen ging es wieder auf den Begegnungsplatz, auf dem die Veranstaltung ihren Ausklang fand.