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Schondorf/Utting: Segelboote am Ammersee gekentert: Zehn Personen gerettet

Schondorf/Utting

Segelboote am Ammersee gekentert: Zehn Personen gerettet

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    Wasserwacht rettet zehn Personen aus Seenot auf dem Ammersee.
    Wasserwacht rettet zehn Personen aus Seenot auf dem Ammersee. Foto: Wasserwacht

    Die Wasserwacht rettet zehn Personen aus Seenot auf dem Ammersee. Gegen 17.45 Uhr am Dienstag erreichen die Wasserwacht erste Meldungen über vereinzelte gekenterte Boote vor Schondorf und Utting. Die ersten Rettungsboote rücken umgehend aus, um Hilfe zu leisten. Bereits am Montag hatte es einen Einsatz gegeben, als eine schwer verletzte Person von einem Elektroboot gerettet werden musste.

    Am Dienstag schlägt das Wetter binnen einer knappen halben Stunde dramatisch um, so der Bericht der Kreiswasserwacht. Der böige Starkwind entwickelt sich zu einem Sturm, die Boote im See wirken nur noch wie Spielbälle zwischen den Wellen. Regen, Gischt und Graupel sorgen für Sichtweiten von unter 100 Metern. Immer mehr Hilferufe gehen in der integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck und bei den Wasserwacht-Stationen ein.

    Selbst die großen Rettungsboote der Wasserwacht haben Schwierigkeiten bei der Fahrt durch die hohen Wellen. Um 17. 55 Uhr löst Siegfried Dumbsky, Einsatzleiter der Wasserwacht, eine „Flächenlage Ammersee“ aus. Die Rettungsleitstelle alarmiert daraufhin alle Wasserwacht-Ortsgruppen am Ammersee. Diverse Segelboot-Besatzungen können durch die Helfer aufgenommen werden, mehrere Surfer werden aus dem Wasser gerettet. Gegen 19 Uhr, noch immer tobt der Sturm über dem Ammersee, meldet die Besatzung des Uttinger Rettungsbootes eine dramatische Lage: „Eine Seglerin aufgenommen, ein Segler vermisst. Definitiv im Sturm über Bord gegangen.“. Sofort werden alle verfügbaren Einheiten in den Bereich zwischen Buch und Stegen beordert. Auch ein Hubschrauber und die Feuerwehr werden angefordert, um die Suche zu unterstützen, wetterbedingt kann der Rettungshubschrauber jedoch nicht starten. Dann die erlösende Nachricht: „Wir haben eine Sichtung.“

    Einsatz auf dem Ammersee mit Rettungsaktion.
    Einsatz auf dem Ammersee mit Rettungsaktion. Foto: Wasserwacht

    Nach 20-minütige Suche kann der Segler zwischen den Wellen ausgemacht werden. Nur mit Badehose bekleidet und ohne Rettungsweste treibt er im Wasser. Er ist entkräftet, aber wohl auf. In Buch wird der Wassersportler an den Rettungsdienst übergeben, muss aber nicht in eine Klinik transportiert werden. Zwischenzeitlich hat sich der See wieder beruhigt. Noch mehrere Stunden sind die Wasserwachten damit beschäftigt, havarierte Boote zu bergen und abzuschleppen.

    Am Dienstag war der Einsatz auf dem Ammersee.
    Am Dienstag war der Einsatz auf dem Ammersee. Foto: Wasserwacht

    „Wir empfehlen eindringlich das Tragen von Rettungswesten – spätestens ab Einsetzen der Starkwindwarnung. Sollte wirklich mal jemand über Bord gehen, verschafft das unseren Rettungskräften wertvolle Zeit“, erklärt Einsatzleiter Siegfried Dumbsky mit besorgtem Blick auf den Sturmabend. Trotzdem zeigt er sich insgesamt zufrieden: „Aus der Erfahrung mit vergleichbaren Stürmen, hätte das auch ganz ausgehen können. Aber heute waren wir sprichwörtlich schneller als der Tod. Ich bin wirklich stolz auf meine Leute“. Die Einsatzkräfte der Wasserwacht sind zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit um bei Notfällen auf dem See Hilfe zu leisten. Sie werden über den Notruf 112 verständigt.

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