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Schondorf: Im Studio Rose in Schondorf zieht der Frühling ein

Schondorf

Im Studio Rose in Schondorf zieht der Frühling ein

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    Ein bunt gemischtes Publikum kam zur Vernissage der Ausstellung "Fa-bel-haft" von Katharina Haebler ins Studio Rose nach Schondorf.
    Ein bunt gemischtes Publikum kam zur Vernissage der Ausstellung "Fa-bel-haft" von Katharina Haebler ins Studio Rose nach Schondorf. Foto: Thorsten Jordan

    Eine der Besonderheiten der Galerie Studio Rose in Schondorf ist, dass der bespielte Raum stets Teil der Präsentation von Kunst unterschiedlicher Art ist. Kuratorin Dr. Silvia Dobler erarbeitet für jede Ausstellung ein eigenes, passendes Licht- und Raumkonzept. Derzeit leuchten die unterschiedlich hohen Stelen für die Präsentation von Skulpturen in hellem Grün. „Wir wollten den Frühling ein wenig in den Raum holen“, sagte die Kuratorin beider Eröffnung der aktuellen Ausstellung „Fa-bel-haft“ mit Skulpturen plus Rauminstallation von Katharina Haebler. 

    Das Grün harmoniert aber auch wunderbar mit den kleinen Figuren, denen ein stetes Augenzwinkern nicht abgesprochen werden kann. Die in Herrsching lebende und arbeitende Künstlerin hat eine abgeschlossene Ausbildung zur Holzbildhauerin von der Schule für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen und ist diplomierte Absolventin der Akademie der Bildenden Künste in München. Bei der Vernissage im Studio Rose nach den Unterschieden zwischen Lehre und Akademie befragt, erklärte Haebler, die Ausbildung sei schulisch, in einem gesteckten, vorgegebenen Rahmen. „Alles ist konkret und figürlich.“ 

    Das Foto zeigt (von links) Kuratorin Silvia Carola Dobler und Katharina Haebler bei der Vernissage.
    Das Foto zeigt (von links) Kuratorin Silvia Carola Dobler und Katharina Haebler bei der Vernissage. Foto: Thorsten Jordan

    Die Akademie hingegen biete ihren Studenten viel Freiraum. So seien die mit schwarzem Baumwollfaden gelegten Werke und der im Studio Rose gezeigte Teil der Rauminstallation „Defining Space“ akademisch. Für die Installation lässt die Künstlerin ein schwarzes, sehr filigranes Netz in Wellen durch den Raum fluten genauer gesagt wallen und definiert ihn so neu. Sie verändert das „Gesicht“ des Studios, seine Größe, seine Ausstrahlung. Haebler zeigt sich damit als eine Art Seelenverwandte der Kuratorin. Solche freie Arbeiten liebe sie sehr, betonte die Künstlerin bei der Vernissage, ziehe sie eigentlich konkreten Arbeiten vor. 

    In der aktuellen Ausstellung von Katharina Haebler im Studio Rose ist hauptsächlich Holzbildhauerei zu sehen.
    In der aktuellen Ausstellung von Katharina Haebler im Studio Rose ist hauptsächlich Holzbildhauerei zu sehen. Foto: Thorsten Jordan

    Trotzdem ist bei der aktuellen Ausstellung hauptsächlich Holzbildhauerei zu sehen. Es sind kleine, gefasste Figuren, von denen keine der anderen gleicht. Bevorzugte Motive sind Tier und Mensch und hier vorwiegend Frauen in Badekleidung. Teilweise wurden die Arten auch vermischt. So haben hölzerne Bikiniträgerinnen wahlweise Einhorn- oder Flamingo-Kopf verpasst bekommen. Auch Reh, Rotkehlchen oder Schwan verleihen ihre Köpfe an menschliche Figuren. Den reinen Tierfiguren hat Haebler meist ein markantes Indiz wie besonders mächtige, aus dem Proportionsrahmen fallende Hörner mitgegeben. 

    In Schondorf sind Figuren mit Ecken und Kanten zu sehen

    Bei allen Figuren fällt auf, dass Katharina Haebler einen besonderen Stil pflegt. Das ist einmal ihre besondere Schnitttechnik, die an große, mit der Motorsäge bearbeitete Skulpturen erinnert. Das gibt den Figuren Ecken und Kanten, die sich aber doch zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Und es ist Haeblers Fähigkeit, charakterliches sichtbar zu machen, sei es durch Gesichtszüge oder auffällige Körperhaltungen. Sie arbeite auch nicht immer realitätstreu, meinte die Künstlerin schmunzelnd. Da werden schon mal die Arme viel zu kurz für den übrigen Körper.

    Katharina Haeble zeigt in Schondorf Skulpturen und Installationen.
    Katharina Haeble zeigt in Schondorf Skulpturen und Installationen. Foto: Thorsten Jordan

    Positiver Aspekt bei der Ausstellungseröffnung: Das Publikum war bunt gemischt, so gut wie alle Altersstufen vom Grundschul- bis zum Rentenalter interessierten sich für die Schau. Kuratorin Dr. Silvia Dobler wertet das als kleinen Erfolg der von ihr angebotenen Führungen für Kindergärten und Schulen. 

    FA-BEL-HAFT“ Werke von Katharina Haebler im Studio Rose in Schondorf, Bahnhofstraße; Öffnungszeiten (Katalog!) bis einschließlich Freitag, 22. März (Finissage), Mittwoch/Donnerstag 16 bis 18 Uhr, Freitag/Sonntag 15 bis 18 Uhr. Sonntag, 17. März, um 17 Uhr singen Bel Voce Lieder verfolgter Komponisten.

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