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Scheuring: Wer mehr in den Nahwärmeanschluss investiert, könnte langfristig günstiger wegkommen

Scheuring

Wer mehr in den Nahwärmeanschluss investiert, könnte langfristig günstiger wegkommen

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    Um bereit zu sein, wenn mit Öl- und Gasheizungen Schluss ist, plant Scheuring den Ausbau eines Nahwärmenetzes.
    Um bereit zu sein, wenn mit Öl- und Gasheizungen Schluss ist, plant Scheuring den Ausbau eines Nahwärmenetzes. Foto: Demy Becker, dpa (Symbolbild)

    Das Thema Energie- und Wärmeversorgung in der Zukunft beschäftigt zurzeit viele Gemeinden im Landkreis Landsberg. In Unterdießen scheiterte das Nahwärmeprojekt an den Kosten. In Kaufering wird das Heizwerk bis 2026 komplett ausgelastet sein, und neue Lösungen müssen her. In Issing wird geprüft, ob ein Nahwärmenetz infrage kommt. Die Kommunen wollen handeln, bevor das Konzept, Gas- und Ölheizungen zu verbauen, gar keine Option mehr ist. In Scheuring wurde bei der Bürgerversammlung das

    Nahwärmenetz in Scheuring läuft über GP Joule und Renergiewerke

    Kurz halten möchte es Scheurings Bürgermeister Konrad Maisterl deshalb mit dem ersten Teil der Bürgerversammlung und fasste zusammen, wie sich die Gemeinde in Zahlen im vergangenen Jahr entwickelt hat. Zwölf Geburten, Zwölf Sterbefälle, insgesamt 57 mehr Einwohner im Vergleich zu 2021. Auch den Haushalt fasst er für die Anwesenden zusammen und berichtet von der Digitalisierung in der Schule und dem neuen Spielhaus am Kindergarten. Um dann nach dem letzten Punkt, zum Thema Breitbandausbau – der laut Maisterles Schätzung definitiv umgesetzt wird – auf die Energiethematik zu kommen. 

    Felix Schwahn (links) von der Firma GP Joule und Scheurings Bürgermeister Konrad Maisterl haben einen Vertrag zum Aufbau eines Nahwärmenetzes unterzeichnet.
    Felix Schwahn (links) von der Firma GP Joule und Scheurings Bürgermeister Konrad Maisterl haben einen Vertrag zum Aufbau eines Nahwärmenetzes unterzeichnet. Foto: Christian Mühlhause

    Eine der Bedingungen, die von der Kommune an mögliche Anbieter gestellt wurde, war die Verwendung von Hackschnitzel aus dem Gemeindewald. Schließlich hat sich die Gemeinde mit dem Unternehmen GP Joule zusammengetan. Die Firma, die ursprünglich aus Norddeutschland kommt, aber auch einen Sitz in Buttenwiesen (Landkreis Dillingen) hat, ist zu dem Anlass der Bürgerversammlung mit einem größeren Team an dem Abend anwesend. Unter anderem Lena Doyé, die als Projektmanagerin für Scheuring verantwortlich ist und die Anwesenden darum bittet, bei Fragen mit den anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Gespräch zu kommen. 

    Wie sehen die Pläne für den Ausbau in Scheuring aus?

    Die Gemeinde Scheuring ist mit GP Joule bereits seit einem Jahr im Gespräch. Die Pläne, die das Unternehmen an dem Abend vorstellt, sind deshalb schon sehr konkret. Das System soll über Power to Heat (auf Deutsch Energie zu Hitze) funktionieren. Dafür sollen im Außenbereich der Gemeinde eine Photovoltaikanlage und eine Heizzentrale gebaut werden. Um die Vorhaben umzusetzen, müsse lediglich noch der Bebauungsplan geändert werden, damit die entsprechenden Anträge genehmigt werden könnten. 

    Der Plan für Scheuring beinhaltet zudem einen Zwischenspeicher und eine Hackschnitzelanlage, um den Ansprüchen der Gemeinde zu entsprechen. Die gesamte Ortschaft soll bis 2027 erschlossen werden. Doyé erklärt, dass man im Westen anfangen würden. "Alles westlich des Mühlbachs." 

    Nahwärme in Scheuring: Kosten für den Anschluss und Betrieb

    Bürgerinnen und Bürger müssten sich nun erst einmal entscheiden, was sie sich für ihre Haushalte wünschen. Das fängt beim Anschluss an. Wer sich die Möglichkeit offen halten möchte, in Zukunft leichter an das Nahwärmenetz angeschlossen zu werden, hat zwei Optionen. Einmal den Teilanschluss für 268 Euro, bei dem Rohre bis aufs Grundstück verlegt werden, oder den Netzanschluss bis in den Keller für 1070 Euro. Wer die

    Die digitale Wärmepumpe erlaube es zudem, dass es nicht mehr notwendig sei, dass Termine zum Ablesen vereinbart werden, da die Daten von dem Gerät direkt an das Unternehmen gehen. Sollte an der Übergabestation etwas kaputtgehen, wird das Gerät kostenlos repariert oder ausgetauscht, solange der Vertrag besteht. Der Umschwung auf Nahwärme wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit 30 bis 40 Prozent gefördert. Je nachdem, wie alt die alte Heizung im Haus ist. 

    Kilowattstunde soll zwischen acht und zehn Cent kosten

    Wer sich für den Vollanschluss entscheidet, muss anschließend noch einen von drei Tarifen wählen. Einmal der Start-Tarif für rund 8850 Euro für den Anschluss, eine Grundgebühr von 47 Euro und ein Kilowattstundenpreis von etwa 10 Cent. Ein Basis-Tarif, bei dem der Anschluss knapp 11.600 Euro kostet, die Grundgebühr im Monat allerdings bei 37 Euro liegt. Der Kilowattpreis bleibt gleich. Als Letztes stelle GP Joule den Spartarif vor, bei dem der Anschluss fast 17.000 Euro kostet, die monatliche Grundgebühr 18 Euro und der Kilowattpreis bei rund 8 Cent liegt. Preisänderungen könne es geben, allerdings sei man von starken Schwankungen wie bei Öl und Gas sicher, so der Vertreter des Unternehmens. 

    Für persönliche Beratungstermine im eigenen Zuhause bestände sowohl an den Dienstagen und Freitagen die Möglichkeit. Es werden aber auch Beratungstermine im Rathaus angeboten, bei denen an Donnerstagen in offenere Runde Fragen gestellt werden können. Im Anschluss an die Bürgerversammlungen bleiben noch viele der Besucherinnen und Besucher dort, um an den Infopoints Termine auszumachen und bereits erste Fragen zu stellen. 

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