Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Scheuring: Heizen mit Nahwärme: Scheuring muss sich entscheiden

Scheuring

Heizen mit Nahwärme: Scheuring muss sich entscheiden

    • |
    Wie hier auf dem Bild in Cölber soll auch in Scheuring ein Nahwärmenetz installiert werden.
    Wie hier auf dem Bild in Cölber soll auch in Scheuring ein Nahwärmenetz installiert werden. Foto: Uwe Zucchi, dpa (Symbol)

    Die Heizungsanlagen der kommunalen Liegenschaften, also Schule, Lechrainhalle, Feuerwehrhaus, Bauhof und Kindergarten in Scheuring sind in die Jahre gekommen und befinden sich laut einer durchgeführten Bestandsanalyse in einem durchaus kritischen Zustand. Sie müssen deshalb nachgerüstet und erneuert werden. Das ist mit ein entscheidender Aspekt, weshalb Bürgermeister Konrad Maisterl mit Nachdruck ein Nahwärmekonzept für diese Gebäude, wie auch für private Hausanschlüsse, auf den Weg bringen will.

    Wärmeversorgung in Scheuring: Zwei Anbieter stehen zur Auswahl

    Mit der in Buttenwiesen angesiedelten Firma GP Joule GmbH hat nun, nach der Landsberger Lena Service GmbH, ein weiterer Anbieter sein Nahwärmekonzept im Gemeinderat vorgestellt. Beide Anbieter wollen auf einem Grundstück der Gemeinde, nördlich des Friedhofs, die Heizzentrale bauen und von dort aus das Versorgungsnetz aufbauen. Im Folgenden werden die Konzepte der beiden Anbieter gegenübergestellt.

    Wärmeerzeugung: GP Joule will die zur Wärmeerzeugung notwendige Energie über eine Fotovoltaikanlage und über Grundwasser-Wärmepumpen abdecken. Lena setzt zur Abdeckung der Grundlast auf Wärmetransportcontainer, um die Wärmeenergie mittels zweier Übergabestationen in das Nahwärmenetz einzuspeisen.

    Beide Anbieter binden Hackschnitzel zur Wärmegewinnung mit ein. Diese können laut Scheurings Bürgermeister Konrad Maisterl aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt werden. „Es war unsere Vorgabe, den eigenen Energieträger Holz zur Nahwärmeversorgung zu nutzen“, sagte Maisterl im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Netzaufbau: Lena erschließt mit dem vorgestellten Versorgungsnetz die kommunalen Liegenschaften und die umliegenden Straßen. Wie berichtet, wurden dazu 175 Haushalte konkret befragt.

    GP Joule will zunächst den Großteil des westlichen Gemeindebereiches versorgen. Dabei soll laut Vertriebsleiter Robert Cavric auch das Neubaugebiet Angerwiese II von Anfang an mit erschlossen werden. Langfristig könne das Netz dann Zug um Zug auf die gesamte Gemeinde ausgedehnt werden.

    Voraussetzung sei für beide Anbieter immer, dass sich genügend Haushalte anschließen lassen, um das Versorgungsnetz wirtschaftlich betreiben zu können.

    Beteiligungsmodell: Beide Wettbewerber können nach eigenen Aussagen die Heizzentrale eigenständig planen, bauen und betreiben. Sie bieten der Kommune aber auch Beteiligungsmöglichkeiten an. Nach den Vorstellungen von Lena soll das Nahwärmenetz in kommunaler Hand liegen. Für den Betrieb der Nahwärmeversorgung könne eine Partnergesellschaft zwischen Lena und der Gemeinde gegründet werden.

    Grundsätzlich kann GP Joule eine Betreibergesellschaft für das gesamte Nahwärmekonzept alleine tragen, bietet der Gemeinde aber eine Beteiligung bis zu 50 Prozent an und dies auch zu jedem späteren Zeitpunkt.

    Welchen Weg die Gemeinde letztlich gehen wird, muss durch den Gemeinderat noch formell beschlossen werden. Bürgermeister Konrad Maisterl strebt nach eigenen Angaben eine zeitnahe Entscheidung an, um nach dem notwendigen Bauleitverfahren und den erforderlichen Baugenehmigungen im Herbst des kommenden Jahres ans Netz gehen zu können.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden