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Scheuring: Ein Insektenmagnet in Scheuring: Der summende Garten der Familie Maschka

Scheuring

Ein Insektenmagnet in Scheuring: Der summende Garten der Familie Maschka

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    Waltraud und Josef Maschka an ihrem Lieblingssitzplatz unter einem weit ausladenden Apfelbaum.
    Waltraud und Josef Maschka an ihrem Lieblingssitzplatz unter einem weit ausladenden Apfelbaum. Foto: Dagmar Kübler

    In naturnahen Gärten summt und brummt es. Sie sind wertvolle Lebensräume für Vögel, Insekten, Kleintiere und Amphibien, aber auch für Pflanzen, die darin geeignete

    Blauer Agapanthus, rosa Spornblume, orangefarbener Sonnenhut und gelbe Goldrute bieten zusammen mit dem blühenden Schneebeerenstrauch Insekten im Vorgarten einen reich gedeckten Tisch.
    Blauer Agapanthus, rosa Spornblume, orangefarbener Sonnenhut und gelbe Goldrute bieten zusammen mit dem blühenden Schneebeerenstrauch Insekten im Vorgarten einen reich gedeckten Tisch. Foto: Dagmar Kübler

    „Waltraud“ heißt die Sorte der orange-gelben Sonnenbraut gleich neben der Gartenpforte der Familie Maschka in Scheuring – der Insektenmagnet trägt damit den gleichen Namen wie die Gartenbesitzerin Waltraud Maschka. Im kleinen Vorgarten vor dem Siedlungshaus summt und brummt es ungewöhnlich intensiv an einem warmen Sommertag. Kein Wunder, hier reihen sich lauter Insektenweiden aneinander: Goldrute, Spornblume, Rosen, Salbei, Lavendel – und auch die wunderbar blauen Blüten der afrikanischen Liebesblume Agapanthus sind sehr beliebt. Alle übertrifft aber die Schneebeere, ein halbhoher Strauch, der sich im Garten der Familie Maschka öfter findet und der jetzt im Spätsommer mit seinen unzähligen Blütenglöckchen Insekten einen reich gedeckten Tisch bietet. Wie mag es hier im Frühjahr gesummt haben, als die zahlreichen ausladenden Apfelbäume, die jetzt für angenehmen Schatten im Garten sorgen, die Zwetschgen- und Kirschbäume geblüht haben?

    Am glasklaren Teich lässt es sich von der Gartenarbeit entspannen

    Josef und Waltraud Maschka haben über die Jahrzehnte einen naturnahen Garten für Menschen, Tiere und die Kunst geschaffen. Am großen, glasklaren Teich lässt es sich wunderbar von der Gartenarbeit entspannen; er dient, zusammen mit vielen flachen Wasserschalen, auch als Trinkbrunnen für durstige Tiere. Der schönste Blick auf den Teich, den einige mediterrane Pflanzen in Kübeln umgeben, bietet sich von der rosenumwachsenen Terrasse aus. Der Gartenrundgang offenbart hinter dem Teich eine locker aufgeschichtete Steinwand, die die Teichtechnik verdeckt – und zugleich Lebensraum für unzählige Kleintiere bietet. 

    Der Teich dient im Sommer als wichtige Wasserquelle für Tiere.
    Der Teich dient im Sommer als wichtige Wasserquelle für Tiere. Foto: Dagmar Kübler

    Josef Maschka hat sogar schon Eidechsen und Blindschleichen beobachtet. In den Holzlegen und Hecken hat er zahlreiche Igelhäuser versteckt, und auch die mit einem Brett geschützte Futterstelle werde gern angenommen, berichtet der Tierfreund, der auch ganzjährig Vögel füttert. „Manchmal besuchen bis zu 40 Vögel gleichzeitig die Futterstellen“, sagt Josef Maschka. Grünfinken, Spatzen, Meisen, Amseln, aber auch Dompfaff, Seidensänger, Zaunkönig und Kernbeißer zählen dazu. Viele Vogelhäuser bieten Nistmöglichkeiten. Mit der Zeit haben sich die Maschkas auch zu „Mama“ und „Papa“ für Igelkinder entwickelt. Diejenigen, die aufgrund ihres niedrigen Gewichts nicht durch den Winter kommen würden, werden von ihnen aufgepäppelt. „Eine gute Anlaufstelle ist für uns der Verein Igel e. V. in Augsburg“, berichtet Waltraud Maschka. 

    Josef Maschka aus Scheuring: "Wir leben mit der Natur. Aber leider kommt diese immer mehr abhanden."

    Bienen und Kunst im Garten der Familie Maschka. Im Holzstapel hat Josef Maschka Quartiere für Igel geschaffen.
    Bienen und Kunst im Garten der Familie Maschka. Im Holzstapel hat Josef Maschka Quartiere für Igel geschaffen. Foto: Dagmar Kübler

    Dass immer mehr Tiere Zuflucht in ihrer Naturoase finden, hat Gründe, die nachdenklich stimmen. „Rund 40 Bäume wurden in unserer Umgebung in den vergangenen Jahren gefällt aufgrund von Nachverdichtung“, bedauert Josef Maschka. „Wir leben mit der Natur. Aber leider kommt diese immer mehr abhanden“, sagt er auch mit Blick auf Mähroboter und Laubbläser, die in seinem Garten ebenso wie synthetische Dünger und Pestizide tabu sind. Beim Düngen greift Waltraud Maschka, Herrin über zahllose selbst gezogene Tomaten – vorwiegend alte Sorten – auf ihre ganz eigenen Rezepte zurück. So düngt sie mit verdünnter Milch und in Wasser aufgelösten Calciumtabletten. Der Erfolg gibt ihr recht: An den kräftigen Tomatenpflanzen zeigt sich keinerlei Zeichen von Krankheiten wie Braunfäule.

    Auch die Kunst im Garten trägt ihre Handschrift. So bemalt sie gern alte Fenster und verziert die Scheiben mit sinnigen Sprüchen. Einer von ihnen erwartet die Gäste gleich am Eingang: „Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schaue nach vorn und niemals zurück. Tu, was du willst, und stehe dazu, denn dieses Leben lebst nur du.“

    Wer Interesse an der Naturgarten-Zertifizierung seines Gartens hat, kann sich bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Landsberg melden.

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