„Jetzt ist die Zeit für neue Investitionen“, das sagte Bürgermeister Konrad Maisterl im Zuge der Haushaltsberatungen 2021, nachdem er das Jahr 2020 zum Planungsjahr ausgerufen hatte. Aber man spricht ja vom Haushaltsplan, und so gehen Planungen und die Realisierung von anstehenden Vorhaben jährlich Hand in Hand. Zudem sind nicht alle Projekte auch in einem Kalenderjahr abzuschließen. So lohnt dann doch auch immer wieder ein Blick in den Finanzplan, der im aktuellen
Beispielhaft steht dafür das gemeindliche Mehrfamilienhaus am Grillenweg, das bereits komplett vermietet ist, aber auch im aktuellen Haushalt noch mit Ausgaben für Restarbeiten gelistet wird (40.000 Euro). Und das wird sicherlich auch für Projekte gelten, die in diesem Jahr ganz oben auf der Prioritätenliste stehen – wie beispielsweise die Sanierung der Lechrainhalle oder die Grundschule, die geplante Nahwärmeversorgung für die kommunalen Liegenschaften und der Hochwasserschutz in seiner Gesamtheit.
Hochwasserschutz steht auf der Ausgabenliste ganz oben
Nimmt man die vorgesehenen Investitionen zum Maßstab, so steht der Hochwasserschutz mit knapp 1,4 Millionen Euro ganz oben auf der Ausgabenliste. Wie bereits berichtet, soll in diesem Jahr das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) am Lerchenberg fertiggestellt werden. Die Aufträge dazu sind vom Gemeinderat bereits vergeben worden. 850.000 Euro sind allein für diese Maßnahme im Haushaltsplan 2022 vorgesehen.
Aber das Konzept zum Hochwasserschutz wird noch von weiteren Projekten getragen, nämlich einem HRB in Richtung Winkl, der Dammsicherung mit Bauwerk am südlichen Mühlbach, der Flutmulde mit Versickerungsbecken westlich von Scheuring sowie der Renaturierung des
Dazu kommt das HRB Ziegelgrube, das im kommenden Jahr gebaut werden soll. Dafür sind im Finanzplan für das Jahr 2023 600.000 Euro vorgesehen und für den Ausbau des Beuerbachs 50.000 Euro. Wie Bürgermeister Konrad Maisterl informierte, werden die Maßnahmen des Hochwasserschutzes mit rund 40 Prozent gefördert. Mit der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes kann die Gemeinde nun auch mit der Ausweisung der Baugebietes Angerwiese II durchstarten. Für den zweiten Bauabschnitt sind für die Erschließungsarbeiten und den Grunderwerb in den Jahren 2022 bis 2025 knapp drei Millionen Euro vorgesehen. Refinanziert werden können diese Ausgaben über den Verkauf von Grundstücken inklusive Erschließungsbeiträgen.
Die Lechrainhalle soll einen Anbau erhalten
Vorantreiben will der Bürgermeister auch die Sanierung der Leichenhalle im Waldfriedhof, die Modernisierung der Lechrainhalle mit der Errichtung eines Anbaus inklusive der notwendigen Brandschutzmaßnahmen. Das gelte gleichermaßen für das Schulgebäude. Dort soll auch eine Fotovoltaikanlage installiert werden.
Alle kommunalen Gebäude (Schule, Lechrainhalle, Feuerwehrhaus, Bauhof, Kindergarten) wurden hinsichtlich der Heizungsanlagen analysiert. Sie sind laut Maisterl aufgrund der langen Betriebsjahre in einem kritischen Zustand und müssen umgerüstet werden.
Deshalb will der Bürgermeister auch aufs Tempo drücken, wenn es um die Realisierung eines Nahwärmekonzepts für diese Liegenschaften geht (LT berichtete). Wie konkret eine dafür ausgelegte Heizzentrale mit dem dazu notwendigen Nahwärmenetz konzipiert wird, sei noch nicht final entschieden. Dabei geht es auch darum, in welcher Art und welchem Umfang sich die Gemeinde am Bau und Betrieb eines solchen Versorgungsnetzes beteiligt. Finanzmittel sind dafür in 2022 (110.000 Euro) und bis zum Jahr 2024 weitere 800.000 Euro aber bereits eingeplant.
Daneben ist der Vorhabenliste noch eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zu entnehmen, wie beispielsweise der Straßen-, Radwege- und Brückenbau oder die Erneuerung der Wasserversorgung. Insgesamt summieren sich die geplanten Investitionen auf 6,8 Millionen Euro.
Im Wesentlichen finanziert werden sollen die Ausgaben über die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage von 1,76 Millionen Euro sowie durch zu erwartende Zuschüsse und Grundstücksverkäufe. „Wir werden aber um die Aufnahme eines Kredits nicht umhinkommen“, so Bürgermeister Konrad Maisterl. Er bezifferte dessen Höhe auf drei Millionen Euro.
Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan für das Jahr 2022 mit einem Gesamtvolumen in Einnahmen und Ausgaben von 11,03 Millionen Euro, die Haushaltssatzung sowie den Finanzplan bis zum Jahre 2025 einstimmig verabschiedet.