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Rott: Rassistische Botschaft an Schule aufgehängt: Was sind die Konsequenzen?

Rott

Rassistische Botschaft an Schule aufgehängt: Was sind die Konsequenzen?

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    Am Gebäude der Grund- und Mittelschule in Rott hing ein Bettlaken mit hetzerischer Beschriftung. Es wurde nach kurzer Zeit wieder entfernt.
    Am Gebäude der Grund- und Mittelschule in Rott hing ein Bettlaken mit hetzerischer Beschriftung. Es wurde nach kurzer Zeit wieder entfernt. Foto: AZ

    Am vergangenen Montag stand die mögliche Unterbringung von Asylsuchenden in der Schulturnhalle von Rott auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Etwa 150 Menschen waren zur Sitzung erschienen. Eine Person, die anonym bleiben möchte, schildert im Gespräch mit unserer Redaktion, dass sie auf dem Weg zur Infoveranstaltung von einem „hetzerischen Plakat“, angebracht an der Schule, erfahren habe. Ein Foto liegt unserer Redaktion vor. An der Fassade der Grund- und Mittelschule ist ein beschriftetes Bettlaken befestigt. Auf dem Laken steht geschrieben: „Über 50 schwarze Füchse im Hühnerstall … keine gute Idee.“

    Person aus Rott prangert Untätigkeit der Behörden an

    Für die Person handelt es sich bei dem Geschriebenen um eine Straftat. "Wenn das keine Volksverhetzung ist, will ich den Juristen hören, der dagegen argumentiert.“ Es sei zudem Hausfriedensbruch, schließlich sei jemand aufs Schuldach geklettert und habe etwas heruntergehangen, betont die Person. Und als dritte

    Unsere Quelle informierte die Verwaltung, die Schule und das Schulamt und zeigt sich entsetzt darüber, dass bisher nicht weiter gehandelt wurde. „Man hat Möglichkeiten dagegen vorzugehen, aber niemand macht was“, sagt die Person, die es als ihre Bürgerpflicht ansieht, diese Dinge anzuprangern. „Ich kann es anzeigen, aber viel wirkmächtiger nach innen und außen ist es, wenn die offiziellen Stellen eine Anzeige erstatten, als wenn ich das als Privatperson mache.“ 

    Sowohl Grundschulrektorin Julia Thauer als auch die Rektoren der Mittelschule, Eva Klein und Markus Arnold, waren am Freitag nicht zu erreichen. Thauer, Klein sowie Arnold waren bei der vergangenen Gemeinderatssitzung im Publikum und führten Sicherheitsbedenken gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in direkter Nachbarschaft zur Schule ins Feld. 

    Schulamtsleiter Steffen Heußner wurde ebenfalls über den Fall informiert. Er verweist jedoch auf die Gemeinde. "Wir als Schulamt sind für das dort tätige staatliche Personal zuständig. Eine Anzeige kann und wird diesbezüglich nicht von uns erfolgen, das ist Sache des Aufwandsträgers und damit der Gemeinde Rott."

    Bürgermeister der Gemeinde Rott äußert sich zum Vorfall

    Rotts Bürgermeister Fritz Schneider schildert am Telefon, dass er am Sonntagmorgen über das Laken an der Schule informiert wurde. „Ich gehe davon aus, dass es nachts oder in den frühen Morgenstunden angebracht wurde. Weil ich selbst nicht anwesend war, habe ich Gemeinderäte gebeten, es abzuhängen.“ Wer es angebracht haben könnte, wisse der Bürgermeister nicht. Laut Schneider war für das Abhängen nur der Zutritt zum Gelände und damit auch beim Aufhängen kein Einbruch in das Gebäude nötig. Was sind die weiteren Schritte, geht die Gemeinde dagegen vor? „Dazu muss ich mir noch Gedanken machen“, ist Schneiders knappe Antwort am Freitagmorgen. Was hält Schneider von der Aktion, hat er das Gefühl, dass die Stimmung in Rott kippt? „Meine Gefühle spielen hierbei keine Rolle", sagt der Bürgermeister, der versichert, dass es keine ähnlichen Vorfälle nach der Infoveranstaltung am Montag gegeben habe. 

    Landsbergs Polizeioberkommissar Markus Fischer sagt für sein Einsatzgebiet , dass es bisher keinen Zuwachs an fremdenfeindlichen Straftaten gegeben habe, seit das Landratsamt die Turnhallen ins Gespräch gebracht hat. „Das kann ich überhaupt nicht feststellen. Wir haben nach wie vor, vielleicht einmal im Monat, irgendwo ein Hakenkreuz, aber ich kann keine Mehrung von fremdenfeindlichen Straftaten oder Unruhen aufgrund der Situation feststellen“, schildert Fischer.

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