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Reichling: Workshops, Gespräche, Protest: Das Koa-Gas-Camp hat seine ersten Besucher

Reichling

Workshops, Gespräche, Protest: Das Koa-Gas-Camp hat seine ersten Besucher

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    Klimaaktivisten, Mitglieder der Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen und Interessierte aus der Region kamen zur Eröffnung des Klimacamps in Reichling.
    Klimaaktivisten, Mitglieder der Bürgerinitiative Reichling-Ludenhausen und Interessierte aus der Region kamen zur Eröffnung des Klimacamps in Reichling. Foto: Christian Rudnik

    In einer Scheune nahe dem Punkt, an dem im Herbst eine Probebohrung für die Erdgasförderung stattfinden soll, haben die Aktivisten des ehemaligen Klimacamps Augsburg ihr Lager aufgeschlagen. Neben den knapp zehn Campierenden sind rund 60 weitere Personen gekommen. Darunter Mitglieder der Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen, vom BUND-Naturschutz und Fridays for Future sowie interessierte Besucher aus Reichling, Rott, Dießen und sogar Weilheim waren anzutreffen.

    Koa-Gas-Camp soll friedliche Demo gegen die Gasbohrung in Reichling sein

    Die Begrüßungsrede wurde von Franz Osterrieder (Bürgerinitiative) und Chris Baier (Klimacamp) gehalten. Baier begann mit einem langen Bürokratieblock. Bevor die Veranstaltung starten konnte, mussten nämlich erst die Veranstaltungsauflagen des Landratsamtes vorgelesen werden. „Ich kenne das aus Augsburg anders, weil entweder liest es die Polizei vor, oder, wenn niemand Lust hat, lassen sie es bleiben“, scherzt Baier. In den Auflagen wurden die zentralen Regelungen festgehalten. Dazu zählten unter anderem die Sicherheitsauflagen am Grundstück, welche Protestformen zulässig oder unzulässig sind und welche Pflichten die Hauptverantwortlichen, Ordner und Versammlungsteilnehmenden des Koa-Gas-Camps haben. Nach fast zehn Minuten an Paragrafen unterbrach ein anwesender Polizist die Lesung und wies freundlich darauf hin, dass Baier bereits mit der Auflage fertig sei und nun das angefügte Hinweisblatt lese.

    Mit Gelächter und Applaus ging es vom formellen Part in die eigentliche Begrüßung der Fridays-for-Futur-Gruppe durch Franz Osterrieder über. „Jetzt sage ich mal einen ganz herzlichen Dank an diese Leute, die für ihr unkompliziertes und schnelles Engagement gegen die Gasbohrung ein besonderes Lob verdienen“, beginnt er. Das Koa-Gas-Camp solle friedliches Zentrum der Begegnung und des Gespräches werden. Das Hauptaugenmerk legen Osterrieder aber auf „junge und jüngere Menschen unserer und den umliegenden Gemeinden“. Denn bisher sei die Bewegung „überwiegend grauhaarig“. Daher freue man sich nicht nur über die jungen Gesichter des Camps, sondern versuche, mit den Vereinen ins Gespräch zu kommen. Außerdem seien täglich um 18.30 Uhr Workshop und Veranstaltungen geplant, die über Aushänge oder die sozialen Medien bekannt gemacht werden.

    Klimacamp möchte unterschiedliche Workshops in Reichling anbieten

    Nach der Eröffnungsrede gab es Kaffee, Kuchen und die Möglichkeit die Camperinnen und Camper kennenzulernen. Etwa zehn Aktivisten seien anwesend, erzählt Franziska Wild, Sprecherin bei Fridays-for-Future-Bayern. In den kommenden Wochen wird die Anzahl variieren. Etwa fünf Personen bleiben dauerhaft vor Ort, durch die Zusammenschlüsse mit anderen Vereinen und Organisationen können es jedoch bis zu zwanzig werden. Bisher ist die 24-Jährige begeistert von dem Interesse an der Aktion. „Ich bin dankbar für den Support. Ich find’s cool, dass wir für die Reichlinger jetzt da sind“, sagt sie. „Wir sind gemeinsame Verbündete im Kampf gegen die Gasbohrung.“ Da die Fridays-for-Future-Gruppe aber mehr Menschen erreichen will, verrät sie jetzt schon Veranstaltungsthemen der nächsten Wochen. Es werde Basiskurse über Klimaschutz und -aktivismus geben, Workshops zu Social-Media- und Pressearbeit sowie konkrete Tipps, wie man eine Veranstaltung anmelden kann. Auch für Wünsche und Anfragen sei man offen. „Das wird eine große Bandbreite sein“ verspricht Wild.

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