Die Gemeinderatsrücktritte in Reichling standen bei der jüngsten Sitzung eigentlich nicht mehr auf der Tagesordnung – diskutiert wurden sie dennoch erneut. Auch Bürgermeister Johannes Leis nahm dazu Stellung. Zuvor beschäftigte sich das Gremium mit Vergaben für die Dorfgemeinschaftshäuser in Ludenhausen und
Wie berichtet, hatten Alfons Schelkle und Heidrun Höbel, die auch als Gemeindesekretärin arbeitet, in einer Stellungnahme zu ihren Rücktritten angegeben, sie könnten die Zielrichtung der Gemeinde so nicht mehr mittragen. Lars Scharding, der dritte Gemeinderat, der zurückgetreten war, hatte berufliche Gründe angegeben. Alle drei Gemeinderäte gehören der „Dorfgemeinschaft Reichling“ an.
Leis erklärte nun am Ende der jüngsten Sitzung, bei den Themen, die in den Stellungnahmen von Schelkle und Höbel angesprochen worden seien, handele es sich um nichtöffentliche Angelegenheiten. Deshalb dürfe er nichts dazu sagen. Er habe keine Möglichkeit gehabt, sich dazu zu äußern, erklärte er.
Der Bürgermeister vermisst den Respekt
Und was das Thema "fehlender Respekt" angehe – was ebenso in der Stellungnahme behandelt wurde, meinte der Gemeindechef: Es sei oft andersherum – dass ihm als Bürgermeister zu wenig Respekt entgegengebracht werde. Er sei natürlich jünger als viele andere: „Klar, ich bin erst 33 Jahre“, stellte er fest. Aber er sei immerhin der gewählte Bürgermeister und kein „Hamperer“. Da könne man auch etwas Augenhöhe verlangen.
Die Debatte angefacht hatte der Dritte Bürgermeister Alexander Graf, der Leis auf ein Gerücht ansprach. Graf fragte nach, ob es wahr sei, dass der Bürgermeister gesagt hätte, im Gemeinderat gebe es „noch zwei Querulanten“. Dies wies Leis jedoch entschieden zurück – er habe niemanden als Querulanten bezeichnet, versicherte er.
Debatte über Gerüchte
Hingegen habe er selbst ein ganz anderes Gerücht gehört, sagte Leis: „Ich habe gehört, man wüsste schon, wie man mich absägen kann.“ Vizebürgermeister Bernhard Pössinger schlug vor, die Debatte zu beenden – was dann auch geschah.
Zuvor beschäftigte sich der Gemeinderat mit Vergaben für die beiden Dorfgemeinschaftshäuser - dem Happerger in Ludenhausen und der Mehrzweckhalle in Reichling. Für das Dorfgemeinschaftshaus in Reichling vergab der Gemeinderat den Auftrag für Fenster über rund 7800 Euro an den günstigeren von zwei Bietern. Es ging dabei um sieben zweiflügelige Kunststofffenster.
Deutliche höhere Kosten für das Dorfgemeinschaftshaus Ludenhausen
Für den Happerger in Ludenhausen nahm der Gemeinderat ein Angebot zum Bruttopreis von knapp 102.300 Euro für die Innentüren an. Das Angebot für die Holz-/Stahltüren hatte eine Schreinerei aus Reichling vorgelegt. Diese war der einzige Bieter: Es waren zwar 20 Firmen angeschrieben worden, doch nur eine hatte ein Angebot abgegeben. Die Kostenberechnung hatte bei rund 85.200 Euro gelegen.
Für die Trockenbauarbeiten im Happerger lag ein Nachtragsangebot von 3450 Euro vor, da die ausgeschriebene Decke so nicht lieferbar war. Allerdings gab es hier auch Eigenleistungen. Auf Wunsch des Gemeinderats soll der Architekt nun erst aufschlüsseln, welche Einsparungen genau durch die Eigenleistungen gegeben waren. Der Nachtrag kommt dann in der nächsten Sitzung wieder auf die Tagesordnung.