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Reichling: Landratsamt prüft Schritte gegen Reichlings Bürgermeister

Reichling

Landratsamt prüft Schritte gegen Reichlings Bürgermeister

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    Johannes Hintersberger hatte zugesagt, die Bürgerversammlung bis Mitte Februar nachzuholen.
    Johannes Hintersberger hatte zugesagt, die Bürgerversammlung bis Mitte Februar nachzuholen. Foto: Manuela Schmid (Archivfoto)

    Im vergangenen Herbst sollte in Reichling eigentlich die Bürgerversammlung für 2023 stattfinden. Da Bürgermeister Johannes Hintersberger (CSU) im Frühherbst aber länger krankheitsbedingt fehlte, genehmigte das Landratsamt Landsberg ausnahmsweise, dass diese bis Mitte Februar nachgeholt werden dürfe. Doch erfolgt ist dies bislang noch nicht, weswegen die Rechtsaufsicht des Landratsamts nun tätig wird. Der Rathauschef äußert sich dazu und nennt einen voraussichtlichen Termin.

    Laut Anna Diem, Pressesprecherin des Landratsamts, liegen mehrere Anfragen von Bürger zu dem Thema vor. Die Behörde prüfe derzeit das weitere Vorgehen. Denkbar sei unter anderem, den Bürgermeister mit einem förmlichen Bescheid dazu aufzufordern, die Bürgerversammlung nachzuholen. Beinhalten könnte der Bescheid auch eine Frist, bis wann dies erfolgt sein muss, so Diem. "Die Rechtsaufsicht vertritt die Auffassung, dass eine Ladungsfrist von einer Woche, vielleicht sogar vier Tagen ausreichend ist", so die Pressesprecherin. Bürgermeister Johannes Hintersberger sagt, dass es voraussichtlich auf die erste Märzwoche als Termin hinauslaufen werden, ganz sicher sei das aber noch nicht.

    Die Gemeinde Reichling hat vermutlich 300 Millionen Kubikmeter Erdgas im Boden. In diesem Wäldchen zwischen Reichling und Rott ist eine mögliche Quelle.
    Die Gemeinde Reichling hat vermutlich 300 Millionen Kubikmeter Erdgas im Boden. In diesem Wäldchen zwischen Reichling und Rott ist eine mögliche Quelle. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    "Wir wollen dazu einen Vertreter der Firma einladen, die bei uns ab April Bohrungen nach Erdgas vornehmen will", informiert Hintersberger. Die bergbaurechtliche Genehmigung des Freistaats dafür stehe aber noch aus. Bereits vor 40 Jahren war in dem Bereich nach Gas gesucht worden. Die Projekte waren aber mangels Rentabilität eingestellt worden. Bei Kinsau war ursprünglich das Gas vermutet und schließlich östlich des Lechs bei Reichling entdeckt worden. Laut Bürgermeister geht es nun um den Bereich zwischen Reichlinger Sportplatz und dem Rotter Ortsteil Pessenhausen. In etwa drei bis vier Kilometern Tiefe solle das Gas gefördert werden. Ob dieses dann über ein Leitungsnetz abtransportiert oder abgefüllt werde, sei noch offen.

    Geht es nach der Firma, die das Erdgas fördern will, könnten die örtlichen Gegebenheiten auch für Geothermie genutzt werden, wie der Gründer und Geschäftsführer der Firma Genexco, Eckhard Oehms, unserer Redaktion 2022 sagte. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr von MCF Energy übernommen. Das Thema Geothermie sei aber Zukunftsmusik, betont Bürgermeister Johannes Hintersberger. "Wir haben die Energieagentur Lena mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Wenn wir die Ergebnisse kennen, kann dazu eine Entscheidung getroffen werden." Dann sollen möglicherweise auch die umliegenden Kommunen mit ins Boot geholt werden.

    Bürgerversammlung findet in Ludenhausen statt

    Im Raum steht auch, dass die Architektin die Planung für den Kindergarten in Ludenhausen vorstellt. In dem Ortsteil wird die Bürgerversammlung stattfinden, im Saal des Dorfgemeinschaftshauses. "Vergangenes Jahr waren rund 300 Gäste in der Mehrzweckhalle in Reichling. Der Saal hat ein vergleichbares Fassungsvermögen", so Hintersberger. Angesichts der Themen und der Stimmung im Ort – knapp 600 Bürger forderten Ende vergangenen Jahres den Rücktritt des Bürgermeisters in einer Petition – könnte das Interesse heuer aber auch noch einmal größer sein. Künftig möchte der Bürgermeister die Versammlung immer im Februar oder März durchführen. Dann seien die Informationen zum Haushalt noch neu, anders als im Herbst, begründet er das Anliegen.

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