Der Hofladen, den die Familie Elfinger in Reichling geplant hat, darf nun doch gebaut werden. Nach mehrmaligen Debatten im Gemeinderat, LT berichtete, und zwei Ablehnungen erfolgte nun doch die Zustimmung. Die Stellungnahme des Landratsamts hatte erheblichen Einfluss auf die Entscheidung.
Mit einer Gegenstimme gab das Ratsgremium nun doch noch das gemeindliche Einvernehmen. Denn das Landratsamt hatte jetzt in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass für das Vorhaben ein Baurecht bestehe. Das Amt führte als Begründung aus, dass die Häuser in unmittelbarer Umgebung sogar noch höher seien als der geplante Hofladen.
Beeinträchtigt der Neubau die Ortsansicht?
Der Gemeinderat hatte sich seit Juni mehrmals mit dem Projekt beschäftigt. Dabei stand immer wieder die Frage im Raum, ob die Ortsansicht mit der benachbarten Pfarrkirche durch den Neubau beeinträchtigt würde. Vielen Räten war das geplante Gebäude mit einer Firsthöhe von knapp zehn Metern zunächst zu hoch gewesen. Sie hatten es in dem engen Umfeld um die Kirche herum als zu groß empfunden. Daraufhin hatten die Bewerber geänderte Pläne vorgelegt, in denen die Wandhöhe von acht Metern auf 6,75 Meter und die Firsthöhe um 30 Zentimeter reduziert worden war.
Nachdem auch diese Pläne abgelehnt worden waren, wurde jetzt bei einer erneuten Abstimmung im Gemeinderat entschieden: In der geänderten Form mit niedrigerer Wandhöhe kann das Projekt doch verwirklicht werden. Sofern das Landratsamt seine Zustimmung gibt: Denn das Landratsamt entscheidet letztendlich über die Genehmigung und hätte das Einvernehmen der Gemeinde Reichling auch ersetzen können, falls der Gemeinderat bei seiner Ablehnung geblieben wäre. Die Behörde hat ihre Zustimmung signalisiert. Nur das Denkmalamt machte noch weitere Auflagen für den Neubau. Demnach muss zum einen ein Sichtschutz zum Friedhof hin errichtet werden, außerdem darf in Richtung Friedhof keine Außenbeleuchtung angebracht werden.
Mehr Parkplätze als gefordert
Im Außenbereich sind acht Parkplätze vorgesehen, mindestens sechs waren gefordert. Die Anordnung der Parkplätze wurde in den neuen Plänen noch geändert. Die künftige Betreiberin des Hofladens, Gisela Elfinger, freut sich, dass es voraussichtlich bald mit dem Bauen losgehen könne. Auch wenn sie zunächst etwas enttäuscht gewesen sei, dass ihr Bauantrag zuvor mehrmals abgelehnt worden war. Mit den abgeänderten Bauplänen könne sie aber ganz gut leben, sagte sie.
Der Hofladen, in dem dann regionale Produkte vor Ort eingekauft werden können, sei eine Bereicherung für die Gemeinde, meinte Elfinger. Sie habe sich inzwischen mit einem Landwirt aus der Gemeinde zusammengetan, der für den Hofladen Senf anbauen wird. Des Weiteren will sie neben Lammfleisch auch Dinkel, Honig Apfelsaft und Wolle von ihren Schafen anbieten. Der Hofladen mit Verkaufsraum und einem Verarbeitungsraum werden im Erdgeschoss untergebracht. Oben ist noch eine Wohnung vorgesehen.