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Reichling: Gasbohrungen: Reichlings Bürgermeister boykottiert Fernsehsendung

Reichling

Gasbohrungen: Reichlings Bürgermeister boykottiert Fernsehsendung

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    Bei Reichling sind Gasbohrungen geplant. Bürgermeister Johannes Hintersberger kritisiert die Berichterstattung.
    Bei Reichling sind Gasbohrungen geplant. Bürgermeister Johannes Hintersberger kritisiert die Berichterstattung. Foto: Christian Rudnik

    Die geplanten Gasbohrungen in Reichling sind am kommenden Mittwoch, 2. Oktober, Thema in der Fernsehsendung „jetzt red i“ im Bayerischen Rundfunk (BR). Reichlings Bürgermeister Johannes Hintersberger möchte die Sendung boykottieren. Die Gründe erläutert er in einer Pressemitteilung.

    Die Entscheidung beruhe demnach einerseits „auf der Besorgnis über die einseitige Berichterstattung, die in der Vergangenheit im Kontext der Gasbohrung und der damit verbundenen Debatten zu beobachten war“. Andererseits auch auf der Überzeugung, dass ein Großteil der Bevölkerung durch den damit verbundenen Medienrummel und der Omnipräsenz dieses Themas sehr strapaziert werde. „Ich bin der Überzeugung, dass eine ausgewogene Berichterstattung eben auch die Fakten respektieren muss und nicht allein die letztendlich wenigen lauten und durchaus von Hysterie geprägten Stimmen der Bürgerinitiative und Umweltschutzverbände“, so Hintersberger.

    In der Vergangenheit habe sich die Berichterstattung zum Thema Gasbohrung häufig auf „unsachliche und auf Emotionalität ausgerichtete Darstellungen“ konzentriert. „Dies führte zu einer Sympathie für Klimagruppierungen, die unter dem Deckmantel des Umweltschutzes Meinungen und Verhaltensweisen aufzeigten, die durchaus als ‚Klimaterrorismus‘ empfunden werden können und teilweise unserer Rechtsstaatlichkeit entgegengesetzt stehen“, so Hintersberger weiter. Zu „vernachlässigende Argumente“, wie beispielsweise eine Lichtverschmutzung über den relativ kurzen Zeitraum des Bohrbetriebs, würden zum Hauptaugenmerk der Diskussionen.

    Reichlings Bürgermeister: „Horrorszenarien“ führen zu Verunsicherung der Bürger

    Hintersberger kritisiert außerdem, dass plakativ der „Worst Case“ – eine Havarie der Bohrung und die damit verbundene Kontaminierung des Trinkwassers – eingesetzt werde. „Laut der Studie zur Trinkwasserversorgung braucht das verunreinigte Grundwasser drei Jahre, bis es von der Bohrung bei unserer Trinkwasserquelle ankommt, das gibt Spielraum für nötige Handlungsschritte.“

    Die „verschiedensten Horroszenarien“ hätten zu einer Verunsicherung der Bürger der Gemeinde geführt. „Dies leistet keinen Beitrag zu notwendigen Diskussionen über Versorgungssicherheit, Verantwortung und eine nachhaltige Energiezukunft. Es sollten Lösungen gefunden werden, die sowohl unseren wirtschaftlichen Interessen, als auch den gerechtfertigten Umweltanliegen Rechnung tragen.“ Reichlings Bürgermeister würde sich daher wünschen, dass auch die Stimmen der Befürworter von Gasbohrungen und ihre Argumente angemessen präsentiert werden.

    Bei „jetzt red i“ diskutieren Bürgerinnen und Bürger live in der Halle der Dießener Carl-Orff-Schule mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Lisa Badum (Grüne), Vorsitzende des Klima-Ausschusses im Bundestag. Die Livesendung beginnt am Mittwoch, 2. Oktober, um 20.15 Uhr.

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