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Reichling: Bäume statt Bohrturm: Greenpeace bepflanzt Bohrplatz in Reichling

Reichling

Bäume statt Bohrturm: Greenpeace bepflanzt Bohrplatz in Reichling

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    Bei einer Protestaktion am frühen Donnerstagmorgen pflanzten Greenpeace-Aktivisten Bäume auf dem geplanten Bohrplatz in Reichling.
    Bei einer Protestaktion am frühen Donnerstagmorgen pflanzten Greenpeace-Aktivisten Bäume auf dem geplanten Bohrplatz in Reichling. Foto: Greenpeace Bayern

    Aus Protest gegen eine geplante Erdgasbohrung in Reichling haben 17 Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace Bayern auf dem für die Bohrung vorgesehenen Areal zehn Bäume gepflanzt. Sie entrollten Transparente mit einem durchgestrichenen Bohrturm und dem Slogan „Kein neues Gas“. Die Firma Genexco Gas will das Grundstück nach ersten Fällungen im vergangenen Jahr komplett roden und im September einen 40 Meter hohen Bohrturm errichten. Das Bergamt Südbayern, das dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstellt ist, hat dies genehmigt.

    Greenpeace unterstützt Reichlinger Bürgerinitiative gegen die Gasbohrung

    “Die Erdgas-Bohrung soll trotz der immer schneller voranschreitenden Erderhitzung und gegen den Willen der Menschen vor Ort durchgedrückt werden. Das ist absolut unverantwortlich”, sagt Saskia Reinbeck, Energie-Expertin von Greenpeace Bayern in einer Pressemitteilung. “Wir fordern Wirtschaftsminister Aiwanger auf, dieses natur- und klimaschädliche Vorhaben sofort zu stoppen.” Genexco Gas, vermutet in Reichling in 3000 Meter Tiefe bis zu 500 Millionen Kubikmeter Erdgas. Der Bohrplatz liegt 150 Meter von einem europäischen Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen entfernt und in der Nähe der Trinkwasserquellen der Gemeinde. Gemeinderat und CSU-Landrat haben sich gegen die Bohrung ausgesprochen. Mitglieder der „Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen – gegen die Ausbeutung unserer Heimat“ erwägen rechtliche Schritte gegen den Bescheid des Bergamts.

    Zehn Bäume pflanzten die Aktivistinnen und Aktivisten am frühen Morgen in Reichling.
    Zehn Bäume pflanzten die Aktivistinnen und Aktivisten am frühen Morgen in Reichling. Foto: Greenpeace Bayern

    Die Aktivistinnen und Aktivisten pflanzten heimische Pioniergehölze, die den Ausgangspunkt für einen naturnahen, widerstandsfähigen Laubmischwald bilden können. „Bäume statt Bohrturm, ein richtiger Wald statt klimaschädliches Gas“, sagt Saskia Reinbeck. ”Bayern will bis 2040 klimaneutral werden. Dafür muss der Freistaat den Erdgasverbrauch in den kommenden Jahren deutlich reduzieren, anstatt neue Abhängigkeiten zu schaffen. Was wir brauchen, ist ein schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind, Sonne und Geothermie.” Der kanadische Mutterkonzern von Genexco Gas plant in den nächsten Jahren in der Region westlich des Ammersees nach eigenen Angaben bis zu zehn weitere Gasbohrungen, falls sich lohnende Vorkommen ergeben.

    Greenpeace Pressesprecher Georg Thanscheidt ist an dem Morgen zufrieden mit der Aktion. Gegen 9.30 Uhr sind die Bäume alle im Boden. Auch die Bürgerinitiative sei schon zum Gießen vorbeigekommen und werde sich in Zukunft um die Bäume kümmern. (AZ/ligi)

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