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Region: Kliniken: Neue Intensivstation in Buchloe, Pläne in Weilheim-Schongau

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Kliniken: Neue Intensivstation in Buchloe, Pläne in Weilheim-Schongau

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    Das Krankenhaus Buchloe bekommt eine neue Intensivstation.
    Das Krankenhaus Buchloe bekommt eine neue Intensivstation. Foto: Harald Langer (Archiv)

    Die Bagger sind bereits angerollt, die Bauarbeiten für den Klinikanbau haben begonnen. 5,7 Millionen Euro kostet die neue Intensivstation am Buchloer Krankenhaus St. Josef. An der Südseite entsteht auf 700 Quadratmetern eine neue Station mit sechs Intensivbetten, Beatmungsmöglichkeiten, Aufenthaltsräumen für das Personal, separaten Bereichen für Gerätschaften sowie einem Ärztezimmer. Neuigkeiten gibt es auch im anderen Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau. Dort wird es aber noch dauern, ehe mit einem

    Zuschuss von drei Millionen Euro für die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

    Die Regierung von Schwaben unterstützt die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren mit einem Zuschuss von drei Millionen Euro. Bereits im Herbst soll der Neubau fertig sein. Das macht die Modulbauweise möglich, bei der komplette Elemente auf der Baustelle zusammengesetzt werden. „Wir hatten mittlerweile einfach zu wenig Platz, die alte Station ist dreißig Jahre alt, beengt und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Chefarzt Dr. Sascha Chmiel beim Spatenstich. Außerdem seien die Anforderungen an die Intensivmedizin in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen. „Aufwendigere Therapieformen, Hygieneauflagen und zusätzliche Hilfsmittel nehmen entsprechend mehr Platz ein.“

    Dieser Entwicklung soll mit dem 38 Meter langen und knapp 19 Meter breiten Neubau in Buchloe Rechnung getragen werden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, da sind sich alle Verantwortlichen einig. „Für uns ist es ein wahrer Freudentag“, sagt Klinik- und Pflegedienstleiter Ralf Kratel. „Der Neubau bedeutet eine erhebliche Arbeitserleichterung und auch die Patienten profitieren natürlich.“ Das neue Gebäude helfe dabei, eine effektivere Klinikorganisation samt Hygienemanagement umzusetzen.

    Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

    Chmiel selbst habe erst so richtig geglaubt, dass Buchloe eine neue Intensivstation bekommt, als „der erste Bagger auf den Hof gefahren ist und angefangen hat, ein Loch zu graben“. Nun sei die Vorfreude bei allen umso größer. „So können wir den Dingen deutlich gelassener entgegengehen.“ Gelassener auch deshalb, weil der kommende Anbau samt der neuen Berufsfachschule für Krankenpflege Magnet für den medizinischen Nachwuchs sein soll. „Wenn junge Menschen sehen, dass hier gebaut und investiert wird“, könne man auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, hofft der Chefarzt.

    Dass auch in kleineren Krankenhäusern ausreichend Intensivbetten und adäquate Behandlungsmöglichkeiten unbedingt notwendig sind, sei nicht zuletzt während der Corona-Pandemie deutlich geworden, meint Angelika Schorer, Vorsitzende des Bezirksverbands Schwaben des Bayerischen Roten Kreuzes. Doch bis in Buchloe die Entscheidung für den Neubau fiel, hätten die Initiatoren mit einigem Gegenwind zu kämpfen gehabt. „Auf der Verwaltungsebene hat sich gar nichts bewegt.“ Daher seien der Vorstand der Kliniken und Politiker zusammen in die Offensive gegangen und hätten so die Zahnräder in Bewegung gesetzt. „Wenn alle an einem Strang ziehen, dann geht auch etwas voran“, sagt Stefan Bosse, Kaufbeurens Oberbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken.

    Seit über sechs Jahren liegt der Fokus der Klinik St. Josef auf den Fachrichtungen Kardiologie und Innere Medizin. Dabei kämen die Patientinnen und Patienten nicht nur aus Buchloe, sondern vor allem auch aus dem nördlichen Ostallgäu und den Nachbarlandkreisen, erklärt Klinik-Vorsitzender Andreas Kutschker.

    Umstrukturierung der Krankenhäuser im im Landkreis Weilheim-Schongau

    Auch im Landkreis Weilheim-Schongau ist eine große Umstrukturierung geplant: Das Krankenhaus Weilheim soll auf die „Versorgungsstufe zwei“ gehoben werden. Unter anderem sollen dafür die Intensivstation und Notaufnahme ausgebaut werden. Am Klinikstandort Schongau wird eine Ambulanzklinik mit Facharztzentrum entwickelt.

    Isa Berndt, Pressesprecherin der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, sagt auf Nachfrage unserer Redaktion: „Wir haben ein Gutachten erstellen lassen, wie wir die Gesundheitsversorgung im Landkreis fit für die Zukunft machen können. Es wird nötig sein, die beiden bestehenden Krankenhäuser in

    Klinikum-Neubau: Schongau ist so gut wie aus dem Rennen

    Berndt rechnet mit einer langen Planungszeit, der Krankenhausneubau soll frühestens in rund zehn Jahren fertiggestellt sein. Doch noch ist nicht geklärt, wo der Neubau überhaupt entstehen soll, Schongau ist so gut wie aus dem Rennen, weil die gesetzlich vorgeschriebene Anfahrtszeit von maximal 30 Minuten nicht überall in den Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau eingehalten werden kann. Berndt sagt, Weilheim oder Peißenberg könnten ein geeigneter Standort sein.

    Derzeit wird am Noch-Krankenhausstandort Schongau ein Ambulanzzentrum aufgebaut. Einige Fachärztinnen und -ärzte haben sich schon niedergelassen, es gibt zudem ein ambulantes Operationszentrum. An Freitagen operiert beispielsweise ein Augenspezialist. Ziel sei es, weiter Kompetenz zu bündeln, sagt die Kliniksprecherin. „Der Trend geht immer mehr zu ambulanten Operationen, ob an der Leiste oder am Blinddarm“, erklärt Isa Berndt. Man müsse nicht mehr so viele stationäre Betten bereitstellen, wie das früher noch der Fall gewesen sei.

    Über die Klinik-Ausbaupläne im Landkreis Weilheim-Schongau kann man sich im Internet unter www.meinkrankenhaus2030.de informieren.

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