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Pürgen/Weil: "Alarmstufe Rot" und Investitionen bis zu 40 Millionen Euro bei Wasserversorger

Pürgen/Weil

"Alarmstufe Rot" und Investitionen bis zu 40 Millionen Euro bei Wasserversorger

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    Der Anschluss der Brunnen in Schwabhausen ans Netz des Wasserversorgers Pöringer Gruppe erhöht deren Kapazitäten.
    Der Anschluss der Brunnen in Schwabhausen ans Netz des Wasserversorgers Pöringer Gruppe erhöht deren Kapazitäten. Foto: Julian Leitenstorfer (Archivbild)

    Die vergangenen zwei Wochen waren nervenaufreibend für die Verantwortlichen beim Wasserversorger Pöringer Gruppe. Hintergrund waren Probleme in Schwabhausen. Wilfried Lechler, Pürgens Bürgermeister und Vorsitzender des Wasserversorgers, sprach auf einer Bürgerversammlung am Donnerstagabend von "Alarmstufe Rot". Mit Landratsamt und Technischem Hilfswerk seien bereits die Pläne besprochen gewesen, wie im Notfall verfahren werden soll. Er kündigte zudem eine personelle Neuaufstellung und Investitionen von bis zu 40 Millionen Euro in den kommenden Jahren an. Der Wasserversorger beliefert die Gemeinden Penzing, Pürgen, Schwifting und Weil.

    "Ein Druckbehälter ist kaputtgegangen. Normalerweise sorgt der dafür, dass die Pumpen nicht die ganze Zeit arbeiten müssen. Durch das Problem liefen die alten Pumpen aber permanent, und wir hatten Sorge, dass sie unter der Belastung in die Knie gehen. Wir hatten zwar schon neue Pumpen bestellt, aber es gab Lieferprobleme. Wäre der andere Druckbehälter auch noch ausgefallen, hätte ein Zug des THW aus München anrücken müssen, um die Versorgung sicherzustellen", so Lechler. Er verwies auf die Menge an Wasser, welche allein die für die Landwirte nötig gewesen wäre. Letztlich sei die Situation aber glimpflich ausgegangen.

    Pöringer Gruppe hat einen Notverbund mit den Stadtwerken Landsberg

    Zwar hat die Pöringer Gruppe einen Notverbund mit den Stadtwerken Landsberg, der letzte Übergabepunkt sei aber in Reisch, und nördlich gelegene Orte könnten darüber nicht versorgt werden, sagte der Vorsitzende. Zwar arbeitet der Wasserversorger an dem Thema, ein Ringschluss wird aber erst 2024 hergestellt sein. Für Mitte dieses Jahres sei die Ausschreibung des Leitungsbaus von Ramsach zu den zwei Brunnen in Schwabhausen geplant. Diese Arbeiten dauerten voraussichtlich ein halbes Jahr. Anschließend solle dann der Lückenschluss in Richtung Geretshausen erfolgen. Die Brunnen in Schwabhausen werden laut Lechler saniert, wenn der Leitungsbau von Ramsach abgeschlossen ist, um bei möglichen Schwierigkeiten die Wasserversorgung von Schwabhausen garantieren zu können. Der Weiler Ortsteil trat der Pöringer Gruppe 2020 bei. Laut Lechler könnten die Brunnen, die noch nicht ans Netz des Versorgers angeschlossen sind, 300.000 Kubikmeter Wasser im Jahr liefern, wovon Schwabhausen ein Drittel selber benötige.

    Viele Rohrbrüche im Gemeindegebiet von Penzing

    Das sind nicht die einzigen Investitionen, die in den kommenden Jahren anstehen. Auch der Brunnen und der Hochbehälter in Pürgen sollen saniert, der Behälter zudem vergrößert werden. Von Pürgen wird nur das Gefälle genutzt, um das Wasser zu den anderen Orten zu verteilen. Laut Lechler liegt der tiefste Punkt in Petzenhausen. Dieser sei 90 Meter niedriger als die Anlage in Pürgen. Neben der Anlage in Pürgen besteht zudem bei den Ortsnetzen Handlungsbedarf. Penzings Bürgermeister Peter Hammer hatte in der vergangenen Gemeinderatssitzung von "zu vielen Rohrbrüchen" im Gemeindegebiet gesprochen. Zwischen 30 und 40 Millionen Euro würden die Maßnahmen kosten, so Lechler. Angesetzt sei dafür ein Zeitraum von 20 Jahren. Was das für die Wassergebühren bedeute, wollte ein Gast der Bürgerversammlung wissen. "Die Verbrauchsgebühr wird wohl um 20 bis 30 Cent je Kubikmeter steigen." 

    Wegen der anstehenden Aufgaben stellt sich die Pöringer Gruppe auch neu auf. Zwei Mitarbeiter wurden bereits eingestellt. "Ihre Aufgabe ist aktuell vor allem die Suche nach Lecks, und sie sind sehr erfolgreich", so Lechler. Auch die Anstellung eines hauptberuflich tätigen Geschäftsführers für die Pöringer Gruppe, die über 14.500 Menschen versorgt, ist vorgesehen. Die Stadtwerke Landsberg und die Ammerseewerke handhabten es genauso, verwies der Verbandsvorsitzende. Bisher werden in dem Bereich anfallende Arbeiten im Penzinger Rathaus mit erledigt, das sei aber künftig nicht mehr machbar.

    Pegel des Grundwasserstands bereitet Bürgermeister von Pürgen Sorge

    Mit Sorge blickt Wilfried Lechler derzeit auf den Stand des Grundwassers. Der liege heuer etwa 40 Zentimeter unter normal. "Der vergangene Winter war viel zu trocken. Wir bräuchten mal längere Regenperiode, damit der Grundwasserspiegel wieder steigt. Man habe das Wasserwirtschaftsamt informiert. Laut Verbandsvorsitzendem haben aber alle Wasserversorger aktuell dieses Problem und sind gezwungen, das Wasser in tieferen Bereichen zu schöpfen.

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