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Pürgen: Umfahrung von Lengenfeld ist wohl eine „der letzten dieser Art“

Pürgen

Umfahrung von Lengenfeld ist wohl eine „der letzten dieser Art“

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    Bei den Bauarbeiten für die Umfahrung von Lengenfeld liegt man gut im Zeitplan.
    Bei den Bauarbeiten für die Umfahrung von Lengenfeld liegt man gut im Zeitplan. Foto: Gemeinde Lengenfeld

    Eine tiefe Schlucht ist am Ortsrand von Lengenfeld zu sehen. Etwas weiter weg erkennt man den Lkw-Verkehr: An der Ortsumgehung von

    „Die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger auf die Umfahrung sind hervorragend“, freut sich Lechler. Vor allem an den Wochenenden gebe es richtige „Besucherströme“, da sich viele von den Fortschritten überzeugen wollen. Tatsächlich sind die Baumaßnahmen auch eindrucksvoll.

    Die Planungen für die Umfahrung laufen schon lange

    3,3 Kilometer lang ist die Umfahrung, die bereits von Lechlers Vorgänger Klaus Flüß ins Rollen gebracht wurde. „Ich bin nur mehr der Ausführende“, sagt Lechler. Und: „Ich bin froh, dass der frühere Gemeinderat so weitsichtig war.“ Denn seiner Meinung nach wird es in Zukunft schwierig sein, derartige Projekte in Angriff zu nehmen. „Allein schon aus Naturschutzgründen“, so der Pürgener Bürgermeister.

    Bei der Umfahrung von Lengenfeld schreiten die Arbeiten gut voran.
    Bei der Umfahrung von Lengenfeld schreiten die Arbeiten gut voran. Foto: Gemeinde Lengenfeld

    Was er auch erfreut festgestellt hat: Die gesamte Gemeinde steht hinter dem Projekt. „Es gibt nicht mehr dieses Denken in Gemeindeteilen.“ Der Bedarf sei von allen erkannt worden. In Pürgen merke man erst die Belastung, wenn die Umfahrung beispielsweise wegen eines Unfalls gesperrt sei. „Und in Lengenfeld herrscht ständig dieser Verkehr.“

    Damit soll spätestens im September 2023 Schluss sein. Vielleicht aber auch schon früher, denn der milde Winter wurde von der ausführenden Firma bestens ausgenutzt. „Wir sind im Zeitplan“, ist Bauleiter Dieter Neff von der Firma Kutter da mit einem Schmunzeln eher zurückhaltend – zu viel, merkt man ihm an, will er nicht versprechen.

    Die Brücken stehen als Nächstes an

    Der nächste große Schritt werden die Brückenbaumaßnahmen sein, mit denen die Firma Assner am 28. März beginnen soll. „Die Brücken werden vor Ort zusammengebaut“, erklärt Neff. Sicher auch wieder ein Anziehungspunkt für Schaulustige.

    Pürgens Bürgermeister ist aber nicht nur mit dem flotten Fortgang der Arbeiten zufrieden. „Der Aushub, den wir hier haben, wird nach Igling gebracht und dort für die Hochwasserschutzmaßnahmen der Bahn verwendet“, erklärt er. Das sei ein Beispiel für Nachhaltigkeit und „das kommt auch bei den Bürgern gut an“. Beide Arbeiten werden von der Memminger Firma Kutter durchgeführt, da habe sich diese Vorgehensweise angeboten.

    Überhaupt funktioniere die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sehr gut. „Die Lkw fahren so wenig wie möglich durch den Ort, das ist natürlich von Vorteil.“ Auch mit der Regierung von Oberbayern, zuständig für die Fördermittel, laufe die Zusammenarbeit reibungslos.

    Für die Fuß- und Radunterführung wurde bereits ein tiefer Graben ausgehoben.
    Für die Fuß- und Radunterführung wurde bereits ein tiefer Graben ausgehoben. Foto: Gemeinde Pürgen

    Was die Kosten für das Bauwerk betreffe, war der Gemeinde ja in Sachen Straßenbauarbeiten ein „Schnäppchen“ gelungen: Wie berichtet, liegen die Kosten rund vier Millionen unter den ursprünglich veranschlagten 11,5 Millionen Euro. Insgesamt beläuft sich die Kostenschätzung damit nun auf rund 13,7 Millionen Euro.

    Schutz für Fledermäuse

    Verbunden mit der Ortsumfahrung ist auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes. So wird eine Schutzmulde errichtet, die den Ort vor Hochwasser des Wehrbachs schützen soll. Und nicht alltäglich: Auch Kollisionsschutzwände werden errichtet. Diese fast 140 Meter langen und rund 4,5 Meter hohen Wände sind nötig, da die Umfahrung die Flugroute von Fledermäusen durchschneidet. Im betroffenen Bereich wurden Fledermausarten nachgewiesen, die sehr bodennah fliegen. Die Wände sollen Zusammenstöße mit vorbeifahrenden Fahrzeugen verhindern.

    Die Gemeinde dokumentiert die Fortschritte auch regelmäßig. So wurde extra eine Kamera installiert, auf der man diese über die Homepage verfolgen kann, sagt Lechler. Diese werde auch an verschiedenen Standorten aufgestellt.

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