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Pürgen/Penzing/Weil/Schwifting: 40-Millionen-Euro-Projekt: Pöringer Gruppe legt Zeitplan und Vorgehen fest

Pürgen/Penzing/Weil/Schwifting

40-Millionen-Euro-Projekt: Pöringer Gruppe legt Zeitplan und Vorgehen fest

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    Einen Tiefbehälter will die Pöringer Gruppe bei Schwabhausen bauen.
    Einen Tiefbehälter will die Pöringer Gruppe bei Schwabhausen bauen. Foto: Axel Hechelmann (Symbolbild)

    Dass bei der Wasserversorgung der Gemeinden Pürgen, Penzing, Weil und Schwifting Handlungsbedarf besteht, ist schon länger bekannt. Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler, zugleich Vorsitzender der Pöringer Gruppe, nennt es „eine Mammutaufgabe“, was auf die Kommunen bei der Infrastruktur zukommt. Im Gespräch mit unserer Redaktion geht er auf den Zeitplan, die Finanzierung und zwei große Herausforderungen ein, die am Ende noch zu bewältigen sind.

    Insgesamt sollen in den kommenden 20 Jahren rund 40 Millionen Euro investiert werden, um die Infrastruktur für die nächsten 50 bis 100 Jahre fit zu machen und zu vereinheitlichen. Lechler sagt, dass alle dieselbe technische Betriebsführung nutzten, sei als Zwischenschritt nötig, damit das Ziel, ein einheitlicher Wasserpreis für die vier Gemeinden, realisiert werden kann. „Es ist natürlich eine Herausforderung, die Zeit kostet, bis sich alle auf demselben Preisniveau eingepegelt haben“, räumt er ein. Auch die Ortsnetze sollen perspektivisch in den Besitz der Pöringer Gruppe übergehen. Zudem soll die Versorgungssicherheit durch einen Ringschluss erhöht werden. Bislang gibt es nur auf Höhe von Reisch eine Notleitung, über die die Stadt Landsberg im Fall von Problemen Wasser liefern könnte für Penzing und Weil.

    Hohe Wasserverluste in Penzing und anderen Mitgliedsgemeinden

    Der Pöringer Gruppe machen massive Wasserverluste zu schaffen. Penzings Bürgermeister Peter Hammer (CSU) bezifferte den Wert für seine Gemeinde in der Vergangenheit auf bis zu 40 Prozent. Hier habe der Wasserversorger angesetzt, was bereits erhebliche Wirkung zeige, so Lechler. „Früher haben wir am Durchfluss in unserer Fernleitung gemerkt, dass es irgendwo ein Problem gibt. Dann wurden die einzelnen Schächte begutachtet und nach zwei bis drei Wochen hatten wir die Problemstelle gefunden.“ Dank eingebauter Technik bekomme die Gruppe bei vielen Schächten nun sofort eine Meldung bei Problemen. 

    Zwei Mitarbeiter hat die Pöringer Gruppe eingestellt, um Lecks zu finden, das hat sich laut Lechler bezahlt gemacht. „Wir hatten vor zwei Jahren einen Verbrauch von 950.000 Kubikmetern. Vergangenes Jahr waren es noch 820.000 Kubikmeter.“ Auf die Frage, wie hoch der Verbrauch in einem völlig intakten Netz sei, ordnet er diesen zwischen 600.000 und 700.000 Kubikmetern ein. Der Vorsitzende des Wasserversorgers bezeichnet es als „Knackpunkt“, die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot zu bekommen. „Was nutzt das beste Netz, wenn uns auf den letzten Metern bis zum Hausanschluss dann wieder das Wasser davonläuft? Zum Glück ist die Einsicht, dass Wasser ein höchstes Gut ist, verbreiteter als vor 15 Jahren“, gibt er sich optimistisch. Lechler betont in dem Zusammenhang, dass die Qualität des Wassers trotz der Probleme gesichert sei. Angesichts der Aufgabe ist er froh, dass alle Bürgermeister dasselbe Ziel haben und auch die Verbandsversammlung und das Wasserwirtschaftsamt Weilheim das angedachte Vorgehen abgesegnet haben.

    Stichleitung von Schwabhausen nach Ramsach wird gebaut

    Derzeit wird an der Stichleitung von Schwabhausen nach Ramsach gearbeitet. Der Zusammenschluss soll im Juli oder August erfolgen. Ist das passiert, liefert die Pöringer Gruppe das Wasser nach

    Das Wasserschutzgebiet in Schwabhausen wird im Zuge der Erneuerung der Infrastruktur neu festgelegt.
    Das Wasserschutzgebiet in Schwabhausen wird im Zuge der Erneuerung der Infrastruktur neu festgelegt. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Im Anschluss wird die Pitzlinger Quelle saniert und danach in Schwabhausen ein Tiefbehälter errichtet, wo jetzt noch das Brunnenhaus steht. Der Standort sei wegen der Nähe zum Pumpwerk gewählt worden, so spare sich der Versorger Kosten beim Leitungsbau, verweist Lechler. Im Jahr 2026, soll dann der Ringschluss durch den Leitungsbau zwischen Schwabhausen und Geretshausen erfolgen, der die Versorgungssicherheit für Weil und Penzing deutlich erhöht. Danach werden die Fernleitung zwischen Pürgen und Pestenacker, der Hochbehälter

    Die Pöringer Gruppe plant, sich auch strukturell zu verändern. Ein Geschäftsführer und eigenes Fachpersonal sollen eingestellt werden. "Unsere Bauhöfe haben mehr als genug Arbeit, und wenn wir überall dasselbe Material verwenden, können wir auf Rohrbrüche schneller reagieren", so der Verbandsvorsitzende. Zudem werde der Wasserversorger sich um die Finanzierung kümmern, und die Kommunen zahlen das Geld dann über ihren Schuldendienst zurück. Heuer sind im Haushalt des Wasserversorgers 1,9 Millionen Euro für eine Kreditaufnahme eingestellt. "Bürgermeister und Kämmerer treffen sich dann jedes Jahr im Januar, um die jeweiligen finanziellen Spielräume und das weitere Vorgehen zu besprechen", informiert Lechler. 

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