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Protest gegen Gasbohrungen geht weiter: 120 Menschen demonstrieren in Reichling.

Reichling

Kerzen und Laternen machen Protest gegen Erdgas-Suche in Reichling sichtbar

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    Vor dem Reichlinger Rathaus formierte sich am Freitagabend ein Protestzug mit Kerzen, Lampen und Laternen gegen die geplante Suche nach Erdgas.
    Vor dem Reichlinger Rathaus formierte sich am Freitagabend ein Protestzug mit Kerzen, Lampen und Laternen gegen die geplante Suche nach Erdgas. Foto: Greenpeace

    In Reichling haben am Freitagabend 120 Menschen gegen Gasbohrungen in Bayern protestiert. Sie zogen mit Kerzen, Lampen und Laternen vom Rathaus zum Bohrplatz und zurück. Dort will im ersten Quartal 2025 das rheinische Unternehmen Genexco Gas, eine Tochterfirma des kanadischen Rohstoffkonzerns MCF, eine Probebohrung durchführen. Aufgerufen zum „Lichterspaziergang“ hatten der Bund Naturschutz in Bayern, Fridays For Future, Greenpeace Bayern und zwei örtliche Bürgerinitiativen.

    Die Proteste richten sich gegen die von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) genehmigte Suche nach Erdgasvorkommen in Oberbayern. Aiwanger hat die sogenannte Aufsuchung bei Reichling in einem 100 Quadratkilometer großen Gebiet östlich des Ammersees und unter der Stadt Miesbach erlaubt. Die für Anfang 2025 terminierte Probebohrung in Reichling hatte das Bergamt Südbayern genehmigt. MCF hat zudem weitere Probebohrungen im Gebiet zwischen Lech und Ammersee angekündigt, berichtet Greenpeace zum aktuellen Stand.

    Dießener Gemeinderätin Miriam Anton spricht vor dem Reichlinger Rathaus

    Zum Auftakt der Kundgebung sprach vor dem Reichlinger Rathaus Miriam Anton von der Bürgerinitiative, die sich in Dießen gegen geplante Gasbohrungen richtet: „Diese Bohrungen sind gefährlich, das können wir nicht zulassen“, betonte sie. Es gehe hier, vor dem Rathaus, auch darum, den Reichlinger Bürgermeister „wachzurütteln“.

    Am Ort der geplanten Bohrung - in der Nähe der Lechauen und einem europäischen Schutzgebiet für seltene Tiere und Pflanzen – kritisierte Kasimir Buhr, Energiereferent des Bund Naturschutz in Bayern, das „völlig falsche Signal“, das die Staatsregierung durch die Genehmigung solcher Bohrungen aussende: „Die Staatsregierung setzt immer noch auf fossile Infrastruktur und steht damit erneuerbaren Wärmequellen im Weg. Die Zukunft des Heizens ist nicht, weiter Gas oder gar Öl zu verfeuern. Wir werden unsere Wohnungen zukünftig vor allem mit Wärmepumpen heizen, dies ist in allen Belangen die überlegene Technik.“

    Eine Petition spricht sich für den Stopp neuer Gasbohrungen in Bayern aus

    Zum Abschluss vor dem Reichlinger Rathaus würdigte Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern die Arbeit der „Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen – gegen die Ausbeutung unserer Heimat“: Es sei „unfassbar“, dass die Bürgerinnen und Bürger vor diesem bürgerschaftlichen Engagement keine Informationen über die Gasbohrung erhalten hätten.

    Unterdessen haben der Bund Naturschutz in Bayern, Fridays for Future und Greenpeace Bayern eine Petition auf den Weg gebracht, die den Wirtschaftsminister auffordert, alle neuen Gasbohrungen in Bayern zu stoppen. Bis zum 13. Dezember haben laut Mitteilung von Greenpeace mehr als 25.000 Menschen im Freistaat diese Petition unterschrieben. (AZ)

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