Innerhalb kürzester Zeit waren die Karten für den Showabend des TV Prittriching ausverkauft. Aufgrund der Beliebtheit fand die Veranstaltung am Wochenende an drei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Die Moderatoren Lisa-Marie Renner und Felix Lichtenstern führten das Publikum durch das Programm, während die unterschiedlichen Gruppen des Turnvereins für drei Stunden Unterhaltung sorgten.
Lokale Themen, wie die Freibadsanierung in Prittriching, bleiben in den Sketchen nicht aus
Mit „Komm mit mir ins Abenteuerland“ eröffnete der Chor den Abend von den oberen Rängen des Saals, bevor es im Raum dunkel wurde und eine Coverversion von „I‘m a Survivor“ auf der Bühne erklang. An einem Stufenbarren lehnten dort in Camouflage-Oberteilen die Turnerinnen des Vereins. Die Musikauswahl blieb mit „Seven Nation Army“ und „Warriors“ nah am militärischen Thema, während sich die Frauen unter und über die Barren schwangen, auf Händen liefen und einander auf Rücken und Schultern trugen. Moderator Lichtenstern sagt zum Schluss noch: „Bleibt zu hoffen, dass die Bundeswehr auch so fleißig trainiert.“ Bunter und ohne Nebel wurde dann zu sieben Zwerginnen übergeleitet, die unter anderem zu der Musik aus dem 2004er-Film mit Otto Walkes und Nina Hagen tanzten.
Aus blieben an dem Abend auch nicht lokale Themen, wie die Sanierung des Prittrichinger Freibads. „Unser Bad bereitet dem Gemeinderat regelmäßig Kopfzerbrechen“, sagte Lichtenstern. Der Gemeinderat habe sich deshalb mal Gedanken über unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten gemacht. Was folgte, war ein Sketch, zu dem etwa eine „Wer wird Millionär-Dorfedition mit der 5.478.392,71 Euro Chance“ Szene gehörte. Die Ratsmitglieder versuchten auch beim Supertalent Geld zu gewinnen und mit einem neuen Geschäftszweig: Cannabisanbau. Am Ende blieb die Frage: Sollten Gemeinderäte häufiger in Rubbellose investieren?
In ferne Länder, in deutsche Schulklassen und ins Reich der Tiere ging es in Teil Zwei
Weg vom Dorfgeschehen ging es nach einer kleinen Pause. Ganz in Rot, mit traditionell asiatischen Sonnenschirmen, führte die nächste Gruppe an Turnerinnen das Publikum nach China und Japan. Die Sportlerinnen zeigten auf der kleinen Bühne mit Flick-Flacks, Saltos und Spagatsprüngen ihr Können. Wer einen Sitz weiter vorn hatte, konnte gut erkennen, wie die Mädchen sich nacheinander immer wieder am Rand hinter der Bühne aufstellten und auf ihren Einsatz warteten. Perfektes Timing war insbesondere bei der Figuren-Sequenz gefragt, bei der eine Turnerin über eine weitere Turnerin sprang, die selbst auf den Händen lief und gleichzeitig Spagat machte. Einen Sprung in die Filmwelt machte anschließend wieder eine der Tanzgruppen, dieses Mal aber ins Klassenzimmer von „Fack ju Göhte“. Nach einem weiteren Sketch und einem Auftritt des Chors wurde es noch einmal dunkel und neblig auf der Bühne. Auf allen Vieren, wie ein Chamäleon schleichend, betraten die Akrobaten des Turnvereins die Bühne. Die sechs Frauen und Männer in schillernden Outfits zeigten in den nächsten Minuten unterschiedliche Bewegungsabläufe und Figuren. Sie stiegen zu einem drei Personen hohen Turm aufeinander, die Frauen machten Handstände auf den Schultern der Männer und bildeten ein menschliches Karussell. Fließend ist der Verlauf, in dem sich die Akrobaten in einer Fächerformation immer wieder wie ein Wasserfall fallen lassen. An einem Punkt des Auftritts machte es den Eindruck, dass eine der Turnerinnen gleich von der Bühne geworfen wird, aber da zogen zwei Akrobaten sie schon wieder an Hand und Fuß zurück.
Vielleicht der Höhepunkt des Abends: Turnerinnen im Vertikaltuch
Das letzte Drittel des Programms startete mit den Turnern des Vereins, die sich durch die „Schoschonen“ in Michael Herbigs Film „Schuh des Manitu“ inspirieren ließen. Am Pauschenpferd ließen die Männer des Vereins es leicht aussehen, die Hände rechtzeitig umzugreifen, bevor sie ihre Beine über den lederbezogenen Bock schwangen. Geschickt und in die Geschichte des Films eingebettet, brachten sie das Turngerät von und das nächste auf die Bühne. Übungen am Barren, Saltos in den Abgängen und komödiantischen Elementen aus dem Film brachten den Turnern lauten Applaus ein.
Mit einem kleinen Sketch, bei dem einer der Darsteller wohl am meisten lachen musste und einer kleinen musikalischen Einlage aus Klavier, Xylophon und Schlagzeug, wurde es kriminell auf der Bühne. Mit dem Soundtrack zu Mission Impossible liefen die Tänzerinnen in schwarzen Anzügen und mit Pailletten-Hüten auf die Bühne und verfolgten einen Dieb, bevor sie in einen Hip-Hop-Tanz übergingen. Obwohl zum Ende der Performance eine kleine Michael Jackson Einlage auch nicht fehlen durfte.
Schließlich war es der Auftritt am Vertikaltuch, der das Ende des Showabends ankündigte. Sachte und im Rhythmus der Musik zogen sich die zwei Turnerinnen an den Stoffbahnen hoch, ließen sich darin in Figuren fallen und „schwebten“ über der Bühne. Ein anspruchsvolles Ende für die Turnerinnen, das die Zuschauer mit Faszination verfolgten, bevor die Frauen wieder am Boden angekommen, nebeneinander und in das Tuch gehüllt Platz nahmen und die Abenteuerreise für das Publikum damit nach knapp drei Stunden beendeten.
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