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Peter Wilson: der Fotograf unter den Künstlern.

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Peter Wilson: Der Meister der besonderen Porträts

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    Kunstpreisträger Peter Wilson mit einem Teil der LKW-Planen Ausstellung vom Postberg.
    Kunstpreisträger Peter Wilson mit einem Teil der LKW-Planen Ausstellung vom Postberg. Foto: Thorsten Jordan

    Peter Wilson ist in Landsberg bekannt durch seine besonderen Porträts, vor allem unter der Reihe „Landsberger Leute“. Bei der Ausstellung im Gebäude der VR-Bank Landsberg-Ammersee zeigt der Kunstpreisträger von 2016 nun Fotografien aus seiner neuen Serie „Alter Egos“.

    Peter Wilsons Faszination von Menschen ist ungebrochen. Es ist seine Leidenschaft, mit Fotografien zu zeigen, dass in jedem Menschen so viel mehr steckt, als von außen sichtbar ist – ja oft mehr, als sich eben jener Mensch selber an Wert zumisst. Die Einzigartigkeit jedes Einzelnen ist es, was Peter Wilson immer wieder zu neuen Porträtreihen antreibt. Fing es 2012 mit „Landsberger Leute“ an, hier werden Menschen aus dem Landkreis Landsberg sichtbar gemacht, die entweder schon seit Generationen da sind oder eben erst angekommen –, so ging es 2022 weiter mit der Reihe „Alter Egos“. Hierzu fährt der Designer und Fotograf auch über die Landkreisgrenzen hinaus, um Menschen zu treffen, die quasi ein zweites Ich haben. Menschen wie Benoy, Mitglied im Cowboyclub. Daniela, die sich gern in eine Dame aus dem Mittelalter verwandelt oder auch seine Tochter Lilly, die mit viel Schminke und Styling tatsächlich aussieht wie der Mangaheld Katsuki Bakugo. „Vermutlich waren wir alle schon einmal jemand anderes“, schreibt Peter Wilson in seinem Begleitheft One Two Three – eine einmalige Auflage, von der es exakt 123 Exemplare gibt. „Diese Porträtserie zeigt Menschen, deren Alter Ego nah an der Oberfläche zum Alltag lebt und regelmäßig das Tageslicht erblicken darf“, so Wilson. Wer würde nicht gern mal in eine neue Rolle schlüpfen, seine alte Haut abwerfen, in einer anderen Welt oder Zeit leben? Wilson hat sich auf die Suche nach eben jenen gemacht, die sich das trauen. Bis so ein Porträt entsteht, braucht es viel Recherche. So wollte Wilson einmal ein „barockes“ Bild schaffen und stieß bei seiner Suche auf einen Münchner Barockverein – und auf Karin, die sich dafür in eine beeindruckend opulente Robe warf.

    110 Personen wurden bereits porträtiert

    Parallel hält Peter Wilson weitere Porträtserien am Laufen. 110 Personen hat er bereits für „Landsberger Leute“ abgelichtet – zu vielen von ihnen hat er bis heute Kontakt, so auch zu seinem Model Elizabeth Nwokoma aus Nigeria, die er im Dirndl ablichtete und mit diesem Bild den Ellinor-Kunstpreis 2016 gewann.

    Zur langen Kunstnacht werden auch im Grimme Kunsthaus im Vorderen Anger 214 Fotografien von Peter Wilson zu sehen sein. Dort zeigt er eine Besonderheit: Porträts, die mit dem ältesten Negativ/Positiv-Fotoprozess, entwickelt 1842 - der Cyanotypie - entstanden sind. Analog fotografiert, am Computer bearbeitet und dann im händischen Prozess in unterschiedlichen Schritten weiterentwickelt, haben diese blauen Fotos eine ganz ungewöhnliche, überraschende Anmutung - ebenso überraschend wie der Entstehungsprozess, bei dem das Ergebnis, wie Wilson schildert, nie genau vorhersehbar ist. Während digitale Prozesse exakt kontrollierbar sind, spielt hier der Zufall eine große Rolle, und genau das ist es, was den Fotografen reizt. „Meist ist das Ergebnis frustrierend, manchmal aber auch einfach überwältigend.“

    Das Programm des Ellinor Holland Kunstpreises

    Die Ausstellung mit den bildenden Künstlern ist im Altstadtsaal der VR-Bank Landsberg-Ammersee ab 18.30 Uhr zu sehen. Die Versteigerung und Verleihung des Ellinor-Holland-Kunstpreises findet dort ab 21 Uhr statt. Vorab kann man im Landsberger Tagblatt per Mail Gebote für die Kunstwerke abgeben. Das Hellmairs steht ebenfalls an diesem Abend ganz im Zeichen der Kunstnacht. Als weiterer Partner des LT kann man hier nicht nur einen Drink genießen, sondern auch Feuerkunst erleben und die Tänzerinnen der Tanzschule Kirschgrün. Ein DJ an der Outdoor-Bar lädt zum Zwischenstopp ein und es gibt eine „Künstler-After-Party“ im Freien. Auch im Foyer findet nach den Auftritten im Theater ab 21 Uhr in dieser Nacht eine Party statt.

    Dominik Wagmann und seine Feuershow im Hellmairs.
    Dominik Wagmann und seine Feuershow im Hellmairs. Foto: glomex

    Was erwartet unserer Besucher beim Ellinor Holland Kunstpreis noch? Eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Anette Meier Goldmann bei den Rechtsanwälten Feller Mielke und ein kleines aber feines künstlerisches Programm im Stadttheater. Dort gibt es Fotografien aus zehn Jahren Kunstpreis von Thorsten Jordan im Foyer des Stadttheaters zu sehen. Das künstlerische Programm an diesem Abend gestalten im Stadttheater ab 18.30 Uhr Maximilian Hofbauer und die Zwillingsschwestern Franziska und Melanie Überreiter am Klavier sowie Kunstpreisträger und Tänzer Dustin Klein mit einer eigens für die Kunstnacht ausgedachten Choreografie. Der Zauberer Louis von Eckstein zaubert ein wenig vor der Versteigerung und auf der Bühne. Einen Überraschungsauftritt plant die Gruppe "Viva Randerscheinungen". 

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