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Penzing/Jena: Penzinger Rettungsschwimmer sind Deutscher Meister

Penzing/Jena

Penzinger Rettungsschwimmer sind Deutscher Meister

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    Die Penzinger Rettungsschwimmer, traditionell als Team aus Bayern in Tracht, bei der Siegerehrung (von hinten links): Melina Wördehoff, Lukas Rojahn, Sarah Hufnagl, Nadja Berger sowie Philipp Rojahn und Markus Rojahn.
    Die Penzinger Rettungsschwimmer, traditionell als Team aus Bayern in Tracht, bei der Siegerehrung (von hinten links): Melina Wördehoff, Lukas Rojahn, Sarah Hufnagl, Nadja Berger sowie Philipp Rojahn und Markus Rojahn. Foto: Danny Rienecker

    Nach fünf Jahren „Wettkampf-Abstinenz“ starteten die erwachsenen Rettungsschwimmer der Wasserwacht Ortsgruppe Penzing einen neuen Anlauf, der am Ende mit dem Sieg beim Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen des Deutschen Roten Kreuzes endete.

    Die Penzinger Ortsgruppe berichtet: Vier Monate nach der überraschend souveränen Qualifikation bei den bayerischen Meisterschaften machte sich die gemischte Truppe bestehend aus jeweils drei Männern und Frauen Ende August mit ihrer Betreuerin auf den Weg nach Jena, Thüringen. „Das Ziel war natürlich, Bayern gut zu vertreten und auf das Podest zu kommen – die Schwierigkeit dabei, dass die Leistungsdichte bei den gemischten Mannschaften in Deutschland schon hoch ist“, erklärt Betreuerin Nadja Dopfer, „schließlich sind hier große Zentren wie Rostock, Chemnitz, Magdeburg oder Düsseldorf mit im Rennen“.

    Start der Rettungsleinenstaffel: Ein angeleinter Retter schwimmt 25 Meter zu einem Ertrinkenden, ergreift ihn und wird vom Leinenführer zurückgezogen. Der Gurt wird dann schnellstmöglich an den nächsten Retter übergeben und der nächste „Ertrinkende“ gerettet.
    Start der Rettungsleinenstaffel: Ein angeleinter Retter schwimmt 25 Meter zu einem Ertrinkenden, ergreift ihn und wird vom Leinenführer zurückgezogen. Der Gurt wird dann schnellstmöglich an den nächsten Retter übergeben und der nächste „Ertrinkende“ gerettet. Foto: Danny Rienecker

    In Jena wartet starke Konkurrenz auf die Penzinger Rettungsschwimmer

    Nach fünfstündiger Anreise am Freitagnachmittag und einer kurzen Nacht – der Zeitplan erforderte ein Aufstehen um 5.30 Uhr – begann der Tag in der neuen Jenaer Schwimmhalle. Im ungewohnten 50-Meter-Becken, mit digitaler Zeitnahme und Großbildschirmanzeige konnte dabei so ein bisschen „Olympia-Feeling“ geschnuppert werden. Entsprechend rasant gestalteten sich dann auch die sechs Staffeln, welche sich aus Disziplinen mit Flossenschwimmen, Tauchstrecken, Kleiderschwimmen und verschiedenen Transport- und Rettungstechniken zusammensetzten. Dabei wurde schnell klar, dass bei anderen Teams auch richtige Schwimmprofis am Start waren. „Nachdem wir nach der ersten Staffel bereits fünf Sekunden Rückstand hatten, haben wir natürlich erst einmal geschluckt – aber schon die zweite Staffel hat gezeigt, dass gut Schwimmen und gut Rettungsschwimmen zwei verschiedene Paar Schuhe sind“, so Dopfer. „So sehr wir im Training über die starke Beinlastigkeit der auf dem Programm stehenden Staffeln geflucht haben – am Ende war das für uns als reine Rettungsschwimmer ein richtiger Vorteil“, ergänzt Teilnehmer Lukas Rojahn. So gingen vier der sechs Staffeln dann klar an die Penzinger und in Addition aller Zeiten stand damit das schnellste Ergebnis auf den Zetteln der Schiedsrichter. Den Teams aus Rostock und Chemnitz blieben die Plätze zwei und drei, wobei die Abstände bereits überraschend deutlich waren, heißt es in der Pressemitteilung der Penzinger Wasserwacht.

    Unter anderem beim Kleiderschwimmen mit Brustschwimmtechnik zeigte Philipp Rojahn sein Können.
    Unter anderem beim Kleiderschwimmen mit Brustschwimmtechnik zeigte Philipp Rojahn sein Können. Foto: Danny Rienecker

    Abgetrennte Finger, Drogenabhängige und allergische Schocks: Die Rettungsschwimmer müssen sich in vielen Notfallszenarien beweisen

    Die am Nachmittag zu absolvierenden Aufgaben im Sanitätsparcours waren dann ebenfalls wieder eine echte Herausforderung. In Zusammenarbeit mit den Bereitschaften wurden vom Deutschen Roten Kreuz insgesamt acht Stationen rund um das Ufer der Saale organisiert. Die Teams sollten jeweils im Zehn-Minuten Rahmen die Rettung und Versorgung von bis zu vier Verletzten gleichzeitig bewältigen. Von abgetrennten Fingern beim traditionellen Hochzeits-Sägen über Drogenabhängige mit entsprechenden Ausfallerscheinungen, allergischen Schocks, Kindernotfällen inklusive Wiederbelebung und Fließwasserrettung wurde hier alles geboten. Der absolute Höhepunkt war ein abgestürzter, aber noch knapp über dem Boden im Baum hängender Fallschirmspringer mit gleich zwei stark blutenden Wunden und einer Wirbelsäulenverletzung. „Hier die Blutungen zu stoppen und ihn dann schonend vom Baum runter, aus dem Geschirr und auf die entsprechende Unterlage zu bekommen, war knifflig, aber auch sehr, sehr cool“, kommentierte Betreuerin Dopfer. „Natürlich haben wir bei solchen Anforderungen auch den ein oder anderen Fehler begangen, aber insgesamt dabei eine gigantische Teamleistung gezeigt“, ergänzt sie.

    Nadja Berger wendet den Transportgriff „Schieben“ bei Philipp Rojahn an.
    Nadja Berger wendet den Transportgriff „Schieben“ bei Philipp Rojahn an. Foto: Danny Rienecker

    „Mit solchen Wasserrettern kann man sich am Badesee besonders sicher fühlen“

    Nach Wettkampfende und im Anschluss an das traditionelle Bankett konnte dann auch in der Gesamtwertung von Schwimmen und Sanitätsparcours über einen deutlichen ersten Platz gejubelt werden. „Ein unglaubliches Ergebnis“, freute sich mit Markus Rojahn ein weiterer Teilnehmer und gleichzeitig auch Vorsitzender der Ortsgruppe. „Nach dem Sieg unserer Damen 2017 wieder eine beste deutsche Rettungsschwimm-Mannschaft zu haben, ist jetzt für eine Ortsgruppe von der Größe Penzings auch ein Ausrufezeichen. Ohne die gute Kooperation sowohl mit dem Lechtalbad, als auch mit der Gemeinde Penzing, der Kreiswasserwacht, verschiedenen ortsansässigen Unternehmen und dem Enthusiasmus von Teilnehmern, Umfeld und Betreuern wäre so etwas sowieso undenkbar“, sagt Rojahn und fügt hinzu: „Am Ende steht aber wie immer der Grundgedanke: mit solchen Rettungsschwimmern und Wasserrettern kann man sich am Badesee besonders sicher fühlen.“ (AZ)

    Das Penzinger Team in der Jenaer Schwimmhalle nach Ende des Schwimmteils (von links): Lukas Rojahn, Markus Rojahn, Nadja Berger, Melina Wördehoff, Sarah Hufnagl und Philipp Rojahn.
    Das Penzinger Team in der Jenaer Schwimmhalle nach Ende des Schwimmteils (von links): Lukas Rojahn, Markus Rojahn, Nadja Berger, Melina Wördehoff, Sarah Hufnagl und Philipp Rojahn. Foto: Nadja Dopfer
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