Die sechs Lechfeldgemeinden Obermeitingen, Untermeitingen, Klosterlechfeld, Graben, Kleinaitingen und Oberottmarshausen gehören dem Wasserzweckverband Lechfeld an. Dieser hat eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung von Hochbehältern am Lohwald in Obermeitingen – im Bereich der vorhandenen Brunnenanlage – in Auftrag gegeben. Obermeitingens Bürgermeister Erwin Losert erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion den Hintergrund.
Demnach sind die bestehenden Speicherbecken beim Wasserwerk in Klosterlechfeld sanierungsbedürftig. „Das ist im laufenden Betrieb sehr aufwendig und teuer.“ Der Standort im Lohwald biete sich an, da es der topografisch höchste Punkt in den Mitgliedsgemeinden sei und das Wasser aus von dort aus hinunterlaufen könne. Die sanierungsbedürftigen Behälter haben laut Losert ein Volumen von rund 4000 Kubikmetern und im Gespräch ist, einen neuen mit einem Fassungsvermögen von 6000 Kubikmetern zu errichten. „Die Prognose geht davon aus, dass unsere Gemeinden bis ins Jahr 2040 einen Zuwachs bei der Bevölkerung haben werden, dann wären wir dafür gewappnet und die Versorgung gesichert“, so Obermeitingens Bürgermeister.
Brunnen auf Prittrichinger Flur versorgen Lechfeldgemeinden
Zwischen 85 und 90 Prozent seines Wassers bezieht der Zweckverband aus zwei Flachbrunnen aus dem Gemeindegebiet von Prittriching. Zudem gibt es Tiefbrunnen beim Wasserwerk in Klosterlechfeld und Obermeitingen. Hier wird aus 200 Metern Tiefe gefördert. Das dort gewonnene Wasser, könnte zwar auch bedenkenlos getrunken werden, heißt es auf der Internetseite des Verbands, wird, aber anders als in Prittriching, behandelt. Hintergrund ist der höhere Anteil an Mangan und Eisen. Der Zweckverband betreibt auch das Wasserwerk in Prittriching.
Bei dem Verbund gibt es noch eine weitere Neuerung: Um im Notfall die Bevölkerung in einzelne Ortsteile oder Straßenzüge effektiv mit Trinkwasser versorgen zu können, wurde ein Autoanhänger mit Kastenaufbau umgerüstet. Simon Schropp, Verbandsvorsitzender und Bürgermeister von Untermeitingen, bezeichnete den Anhänger gegenüber unserer Redaktion jüngst als „Daniel Düsentrieb“ – eine Eigenkonstruktion, die in vielen Arbeitsstunden entstand.
Ausgestattet mit zwei 2000 Liter-Wassertanks, einem benzinbetriebenen Stromaggregat und einem Wasserverteiler mit kompatiblen Anschlüssen, die auch von der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz verwendet werden. Sogar bei längeren Störungen kann durch Tankwagen Nachschub herangebracht werden. Das Trinkwasser entspreche höchsten Qualitätsstandards, was eine Abkochung vor Gebrauch überflüssig mache, hieß es jüngst bei der Verbandsversammlung. Für die Abholung stehen keimfreie Wassertüten bereit oder die Haushalte füllen sich das Wasser in eigene Behälter ab.