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Neues Buch „Cash in Barbaria“ zeigt exklusive Bilder von Johnny Cash in Landsberg.

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Die authentischen Fotos mit Johnny Cash in Landsberg sind „der große Fund“ 

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    Stefan Paulus, Dr. Edith Raim und Martin Paulus (von links) sind die Herausgeber von „Cash in Barbaria“.
    Stefan Paulus, Dr. Edith Raim und Martin Paulus (von links) sind die Herausgeber von „Cash in Barbaria“. Foto: Christian Rudnik

    In der Discy Musikbuchhandlung in Landsberg war so einiges geboten, als das neue Buch „Cash in Barbaria“ von Edith Raim, Martin Paulus und Stefan Paulus feierlich präsentiert wurde. Einige Live-Auftritte von lokalen Bands – ganz im Zeichen von Johnny Cash – boten eine passende musikalische Untermalung. Unter anderem performten Thies Marsen & The Marsens ihren Song „Jonny Cash's Guitar“ zum ersten Mal vor einem Publikum. Marsen ist als preisgekrönter Reporter mit den Themenschwerpunkten Nationalsozialismus und rechtsextreme Szene für den Bayerischen Rundfunk tätig. 

    Bei der Buchvorstellung des neuen Buchs „Cash in Barbaria“ im Discy in Landsberg war der Andrang groß.
    Bei der Buchvorstellung des neuen Buchs „Cash in Barbaria“ im Discy in Landsberg war der Andrang groß. Foto: Christian Rudnik

    Zwischendurch gab es einige Reden. Den Anfang machte Edmund Epple, der Besitzer der Discy Musikbuchhandlung. Epple hatte 2013 den „Anstoß“ an die Autoren gegeben, die Zeit des jungen Johnny Cash in der Lechstadt zu beleuchten. „Über die musikalischen Anfänge Cashs in Landsberg war bisher noch vieles unbekannt“, erklärte der Musikfachmann. „Es gab ja bis jetzt auch kaum private Aufnahmen von ihm aus dieser Zeit.“ 

    Ein ganzes Fotoalbum mit Schnappschüssen wird entdeckt

    Die Historikerin Dr. Edith Raim ist für die Recherche eben jener wiederentdeckten „sensationellen Schnappschüsse“ verantwortlich. In anderen Werken beschäftigte sich die Landsbergerin intensiv mit der Zeit des Nationalsozialismus. 2017 stieß sie im Zuge ihrer Recherchen auf die Nachkommen eines guten Freundes der Country-Legende. Auf dem Dachboden von Billy Joe Carnahan, der wie Cash an der Air-Force-Base Landsberg auf dem Fliegerhorst Penzing stationiert war, machte Raim dann die große Entdeckung: ein ganzes Fotoalbum voller Schnappschüsse aus der Zeit der Carnahans in Landsberg. Auf vielen Bildern zu sehen: ein gewisser Johnny Cash. 

    Wie besonders diese Aufnahmen sind, weiß Martin Paulus. Der preisgekrönte Landsberger Künstler war für die künstlerische Zusammenstellung der Fotos verantwortlich, die das Herzstück des Buches bilden. Als er die wiederentdeckten Bilder sah, war dem Gestalter und Autor sofort klar: „Das ist der große Fund.“ Seine Mitarbeit an „Cash in Barbaria“ habe sich „so ergeben“, da er bereits mit Raim an einigen ähnlichen geschichtlichen Projekten gearbeitet hatte. „Ich habe zudem schon immer ein besonderes Interesse für Geschichte“, fügte er hinzu. 

    Die Band Take4Friends coverte einige Songs der Country-Legende.
    Die Band Take4Friends coverte einige Songs der Country-Legende. Foto: Christian Rudnik

    Die Bilder geben Einblicke in das damalige Landsberg

    Der Dritte im Bunde ist Dr. Stefan Paulus, Landsbergs Stadtheimatpfleger und Bruder von Martin Paulus. Er lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl „Neuere und neueste Geschichte“ und beschäftigt sich unter anderem mit amerikanischen Einflüssen in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der promovierte Geschichtsforscher arbeitete ebenfalls schon in ähnlicher Konstellation mit Raim und seinem Bruder zusammen. Für „Cash in Barbaria“ führte Paulus ein Interview mit einem der letzten noch lebenden GIs aus der damaligen Besatzungszeit in Landsberg. Donald Gappa war ebenso wie Cash und Carnahan an der Air-Force-Base Landsberg stationiert und erinnert sich noch gut und gerne an diese Zeit zurück. In dem Gespräch mit Gappa sowie im darauffolgenden Essay erkundet Paulus bisher unbekannte Einblicke in das Leben der jungen amerikanischen Männer in der „Mittelalterstadt am Lech“. Zu viel will er nicht verraten, er lässt aber durchblicken: „Für die Amerikaner waren die neuen Lebensumstände mindestens genauso kurios wie für die Landsberger selbst.“

    Wie das Buch einzuordnen ist, beschreibt Autorin Raim folgendermaßen: „Es geht natürlich um die Bilder und das, was sie uns über das damalige Landsberg zeigen. Das Buch ist nicht rein musikalisch oder historisch“, erklärt sie. „Grade das wirklich private Gefühl, das diese neuen exklusiven Schnappschüsse von Cash und den Carnahans mit sich bringen, verleiht dem Buch seinen besonderen Faktor.“

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