Landkreis Es gab Zeiten, da musste man die Bevölkerung vor der Urgewalt der Flüsse schützen. Inzwischen müssen verantwortungsbewusste Menschen die Flüsse vor zahlreichen Zivilisationsgefahren schützen. So startete der Luftwaffenfischereiverein Lechfeld zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt, unterstützt von E.ON Wasserkraft, Landkreis, Bundeswehr und dem Baggerbetrieb Sailer eine tonnenschwere Hilfsaktion für den Lech als Lebensraum zahlreicher Tierarten.
210 Tonnen schwere Flussbausteine wurden mit Lastwagen bei der Zollhausbrücke in der Nähe von Scheuring angeliefert und dort, wo der Lech in ein enges Korsett gezwängt ist, eine Steinschüttung errichtet. Mit diesen „Störsteinen“ soll sich die Strömung brechen und gleichzeitig die monotone, kanalartige Uferstruktur aufgelockert werden. Zugleich dient sie aber als Hochwasser- und Wintereinstand für die unterschiedlichsten, im Lech vorkommenden Fischarten. Günther Glauder, Vorsitzender des Fischereivereins: „Auch die verschiedensten Wasserlebewesen finden in den Störsteinen einen idealen Lebensraum und Rückzugsort vor.“
Helmut Bothe vom Wasserwirtschaftsamt berichtet von den guten Erfahrungen, die man mit ähnlichen Maßnahmen in der Vergangenheit erzielt habe. So wurden zum Beispiel Kieslaichplätze angelegt, die von Fischen sofort angenommen wurden. In den Lücken von Störsteinen fänden dann frisch geschlüpfte Brut und Jungfische Schutz vor Fraßfeinden und starker Strömung bei Hochwasser. (hön)