Denklingen Eigentlich sollte es ein schönes, ruhiges Fest für Familie und Bekannte werden, eine Auszeit vom Arbeitsalltag im eigenen Betrieb. Aber kurz vor der Silberhochzeit des Ehepaars Wiesmayr geht’s so gar nicht glänzend, sondern äußerst bunt und turbulent zu. Alle, die herzlich lachen wollen, können sich auf den bayerischen Schwank in drei Akten freuen, den der Theaterverein Denklingen unter der Regie von Sabine Braunegger zu Beginn des neuen Jahres in der Mehrzweckhalle aufführen wird. „Beim Wiesmayr geht’s rund“ heißt das Stück aus der bewährten Feder von Maria Schweiger aus Epfach.
Der arbeitsame, aber eigentlich weichherzige Richard Wiesmayr (Andreas Braunegger) will seiner Sophie (Ingrid Steer) nach 25 Jahren Ehe und der vielen Arbeit in der gemeinsamen Gärtnerei ein besonderes Geschenk zur Silberhochzeit machen: Er erwirbt heimlich das Haus „Bergfreunde“, um seine Frau zu überraschen. Die erfährt von ihrem „Glück“ (glücklicherweise?) erst später. Inzwischen tut sich bei Wiesmayrs einiges, das sowieso vom Thema ablenken würde. Der stinkfaule – aber wenn’s drauf ankommt – charmante Maler (Stephan Schlecht) soll vor dem Fest noch weißeln, kommt aber viel zu spät. Die neugierige Nachbarin Betty (Madeleine Maier) hat nichts Besseres zu tun, als dauernd bei den Wiesmayrs herumzuschnüffeln, andere auszuquetschen und beim Weitererzählen – wie sich’s gehört für eine „alte Ratschn“ – für viel Verwirrung und Verwechslung zu sorgen.
„Zamzupfte Brennnesselstauden“
Und weil der Sprüche klopfende Opa (Walter Frieß) der resoluten Angestellten Josefa („der giftigen Jungfer“) beweisen will, dass er noch begehrt ist, sucht er sich eine Alibifreundin, eine höchst extraordinäre „Künstlerin“ namens Adelheid (Siglinde Kirchbichler). Die wiederum ist aber in Wirklichkeit die Mutter der heimlichen Freundin (Tanja Stahl) von Wiesmayrs Sohn Max (Reinhard Megele), die schauen will, in welche Familie das Töchterchen da geraten ist. Und dann kommt auch noch die „saure Gurken“ von Steuerprüferin namens Gundula Blossberger (Anna Schäfer) daher – mit gestelztem Behördendeutsch und Haaren auf den Zähnen. „A zamzupfte Brennnesselstauden is a Schönheit gegen die“, sagt Richard Wiesmayr dazu. Aber auch Gundula wird noch eine wichtige Rolle spielen ...
Die ganze Theatertruppe, die schöne Kulisse und das Stück von Maria Schweiger – das vor einigen Jahren bereits in Epfach aufgeführt wurde – sind zusammen eine Schau. Besonders herrlich: das „Mädchen für alles“ Josefa, das von Manuela Hafenmayr wunderbar zankfreudig und energisch, aber auch hilfsbereit und gutgläubig gespielt wird. Und natürlich das Gespann Frieß/Kirchbichler, das als „Opa“ und „Künstlerin“ ein skurriles Paar abgeben. Lauter freche Sprüche in Mundart, neue, talentierte Schauspieler (zum Beispiel Madeleine Maier, Anna Schäfer), große Spielfreude und viele Attacken auf die Lachmuskeln erwarten das Publikum.