Viele Autofahrerinnen und Autofahrer sowie Anwohner umliegender Gemeinden können aufatmen: Am Freitag (9. September) wird gegen Mittag der neue Kreisverkehr am Gewerbegebiet nördlich von Lengenfeld freigegeben. Von nun an kann man wieder von Landsberg kommend auf der Staatsstraße 2057 Richtung Weilheim fahren. Und auch das
Staatstraße Hagenheim-Obermühlhausen kurzfristig gesperrt
Wie die Behörde in Weilheim auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, fehlen auf der Strecke Pürgen/Lengenfeld nach Hagenheim noch Teile der Straßenausstattung. Zudem sei für den Streckenabschnitt beispielsweise in Penzing (AZ berichtete).
Pürgens Bürgermeister Wilfried Lechler sagt im Gespräch mit unserer Redaktion, er rechne damit, dass die komplette Umfahrung Lengenfeld bis Frühjahr nächsten Jahres in Betrieb genommen werden kann, das sei viel früher als gedacht. „Wir haben ursprünglich mit Ende September 2023 gerechnet.“ Zur Eröffnung soll es auch ein großes Straßenfest geben. Der neue Kreisverkehr, der nun freigegeben wird, sei laut Lechler ein wichtiger Meilenstein im Pürgener Großprojekt. „Die Arbeiten sind gut vorangekommen, endlich fällt für uns die Umleitung über Hofstetten, Hagenheim und Thaining weg.“ Lechler lobt die Bevölkerung, die Verständnis für die Unannehmlichkeiten beim Bau der
Erster Teilabschnitt der Umgehungsstraße im Oktober eröffnet
Das einige hundert Meter lange Teilstück auf der Umgehungsstraße bis zur neuen Ausfahrt Hagenheim (Ammerseestraße) ist fertiggestellt. Doch dieses werde voraussichtlich erst Mitte Oktober freigegeben, wenn die Staatsstraße nach Hagenheim saniert ist, sagt Lechler. Die Ortsumfahrung Lengenfeld stellt in der Geschichte der Gemeinde Pürgen das bisher finanziell umfangreichste Projekt dar. Seit 2010, damals unter Bürgermeister Klaus Flüß, wird die lange ersehnte Entlastungsstraße vorangetrieben. Die Schätzkosten beliefen sich einst auf circa 13,76 Millionen Euro. Die Ortsumfahrung Lengenfeld samt Straßen- und Brückenbauarbeiten sowie Hochwasserschutz baut eine Firma aus Memmingen.
Es gab eine europaweite Ausschreibung und die Memminger Firma bekam den Zuschlag, da sie mit ihrem Angebot über vier Millionen Euro unter den Schätzkosten lag. Laut Lechler sei man finanziell im Plan und werde möglicherweise sogar weniger Mittel benötigen, da die Beschaffung des Untergrunds besser als gedacht sei.
Größtes Bauprojekt in Pürgen
Die Gemeinde Pürgen baut die etwa 3,3 Kilometer lange Umgehungsstraße, die teils mitten durch den Wald führt, in sogenannter kommunaler Sonderbaulast. Offiziell ist die Gemeinde Bauträgerin und wird zu 85 Prozent vom Freistaat gefördert. „Sonst hätten wir vielleicht weitere 15 Jahre warten müssen“, sagt der Rathauschef.
Verbunden mit der Ortsumfahrung ist auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes. So wird eine Schutzmulde errichtet, die den Ort vor Hochwasser des Wehrbachs schützen soll. Und nicht alltäglich: Auch Kollisionsschutzwände für Fledermäuse werden errichtet. Diese fast 140 Meter langen und rund 4,5 Meter hohen Wände sind nötig, da die Umfahrung die Flugroute der nachtaktiven Tiere durchschneidet.
Der Kreisverkehr an der Zufahrt zum Gewerbegebiet in Lengenfeld hat eine Straßenbeleuchtung erhalten, obwohl er außerhalb des Ortes liegt. Über den Sinn und Zweck von insgesamt sieben Straßenlaternen gab es einst im Gemeinderat eine rege Diskussion. Bürgermeister Wilfried Lechler begründete die Straßenbeleuchtung mit der Einfahrt zum Gewerbegebiet. Dort schreibe nämlich die Straßenverkehrsordnung Laternen vor. Einige Gemeinderatsmitglieder äußerten ihren Unmut über die aus ihrer Sicht nächtliche Lichtverschmutzung.