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Lengenfeld: Pürgen: Die Kita ist schon wieder zu klein

Lengenfeld

Pürgen: Die Kita ist schon wieder zu klein

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    Kaum ist der Anbau an die Kita in Lengenfeld fertig, ist die Einrichtung auch schon wieder über Gebühr ausgelastet. Das war eines von mehreren Themen bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Pürgen.
    Kaum ist der Anbau an die Kita in Lengenfeld fertig, ist die Einrichtung auch schon wieder über Gebühr ausgelastet. Das war eines von mehreren Themen bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Pürgen. Foto: Christian Rudnik

    Eine Bürgerversammlung für alle Ortsteile: Eine vernünftige Entscheidung, die im Pürgener Rathaus getroffen wurde, zumal mit der Mehrzweckhalle in Lengenfeld ein gut durchlüftbarer, ausreichend großer Ort für eine solche Veranstaltung zur Verfügung steht. Bei draußen hochsommerlichen, drinnen gut aushaltbaren Temperaturen lauschten dort knapp 80 Bürgerinnen und Bürger den Ausführungen von Bürgermeister Wilfried Lechler und stellten im Anschluss daran viele Fragen zum eben Gehörten.

    Der Bürgermeister beantwortete alles ausführlich und verständlich. Angenehm knapp und trotzdem sehr informativ tischte Lechler zunächst einige Zahlen auf. So sei die Gesamtgemeinde im vergangenen Jahr um 186 auf 3650 Einwohner angewachsen. Sie sei, bei tagesaktuellen Rücklagen in Höhe von 1,84 Millionen Euro und einem wesentlich geringeren Schuldenstand, faktisch schuldenfrei.

    Bei Bedarf muss ein zweiter Kindergarten gebaut werden

    Der Kindergartenanbau sei fertig, 2,7 Millionen Euro seien dafür bisher ausgegeben worden. Mit 126 Kindergarten- und 36 Krippenkindern sei die Einrichtung ausgelastet. Wie es denn weitergehe, fragte ein Bürger, wenn die Kita jetzt schon wieder voll sei. Dazu sagte Lechler, es müsse bereits eine neunte Gruppe eingerichtet werden, dafür habe er eine Sondererlaubnis bekommen. „Normalerweise darf es in einem Kindergarten nur acht Gruppen geben.“ Eine weitere Erweiterung gebe es also nicht. „Bei Bedarf werden wir einen zweiten Kindergarten bauen müssen.“

    Die von circa 170 Kindern besuchte Grundschule sei digital fit gemacht worden. So sei jedes Klassenzimmer jetzt mit einer digitalen Tafel und dem entsprechenden Zubehör für Schulkinder und Lehrkräfte ausgestattet. Eine Lüftungsanlage sei mittlerweile ebenfalls installiert. Für beides seien gut Zuschüsse geflossen. Demnächst sollen die geeigneten Dächer von Schule und Mehrzweckhalle mit PV-Anlagen bestückt werden. „Auf dem Kindergarten sind bereits Module drauf und produzieren Strom.“

    Fotovoltaik soll erst auf alle geeigneten Dächer installiert werden

    Generell liege ihm daran, so der Bürgermeister, dass vor der Einrichtung von Freiflächen-PV-Anlagen erst alle geeigneten Dächer ausgestattet werden sollten. Ein Bürger hatte Freiflächen angeregt. Für Lechler aber ist wichtig, auch an die Landwirtschaft zu denken und die zukünftige Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. „Wir haben mit dem Bau der Umfahrung von Lengenfeld schon sehr viele Flächen versiegelt.“

    Stichwort Umfahrung, 7,6 Millionen Euro schwer: Ab 22. August wird die Staatsstraße 2057 für drei Wochen komplett gesperrt. Dies ist laut Lechler für die Einrichtung der Anschlüsse nördlich und südlich des Ortes notwendig.

    Die Umfahrung von Lengenfeld war auch Thema bei der Bürgerversammlung.   
    Die Umfahrung von Lengenfeld war auch Thema bei der Bürgerversammlung.    Foto: Christian Rudnik(Archivbild)

    Knapp sechs der veranschlagten 7,6 Millionen Euro seien bisher ausgegeben worden. Vier Millionen Euro Zuschüsse flossen bereits in die Gemeindekasse. Was Lechler besonders freut, ist, dass für den Bau der Umfahrung keine neuen Schulden gemacht werden müssen.

    Beim Thema Radwegebau – geplant sind laut Gemeindechef Stoffen – Lengenfeld, Stoffen – Pflugdorf, Pürgen – Lengenfeld und seitens des Landkreises Richtung Hofstetten – regte ein Bürger an, Radwege doch geschottert zu machen, anstelle von dunklen Asphaltbändern durch die Landschaft. „Dafür fließen keine Zuschüsse und solche Radwege werden von Nutzern nicht angenommen“, sagte Lechler dazu.

    Weitere Baugebiete sind geplant

    Thema waren auch die Baugebiete: Neben Stoffen-West mit 16 Plätzen, wovon zwölf im Einheimischenmodell angeboten sind, plant die Gemeinde weitere Baugebiete in Pürgen, Lengenfeld und Ummendorf. „Der Gemeinderat hat bestimmt, dass Baugrund nur für Einheimische ausgewiesen wird.“

    Blühflächen und -streifen sind nach wie vor nicht unumstritten. Leichte Kritik gab es beispielsweise daran, Grünflächen an den Friedhöfen nur noch selten zu mähen. Lechler bat um Geduld. Die Flächen müssten zunächst ausgehungert werden und heimische Kräuter sich ansiedeln, dann seien die Blühstreifen ansehnlich. Pflegemaßnahmen wünscht sich der Bürgermeister von Grundstückseigentümern bezüglich Heckenzuschnitten gerade entlang von Gehwegen, die teilweise nicht mehr nutzbar seien. „Es geht um die Sicherheit unserer Bürger.“

    Eigene Versammlung wegen doppelter Straßennamen

    Eine Bürgerin sah die Gemeinde sicherheitstechnisch ebenfalls in der Pflicht. Sie sprach den Winterräumdienst an, der stark eingeschränkt wurde. „Wir wollen Salz sparen“, sagte Lechler über die augenblickliche Testphase. „Die Entscheidung, wie es weitergeht, liegt beim Gemeinderat.“ In allen Friedhöfen sollen Baum- beziehungsweise Stelenbestattungen und Urnengräber möglich gemacht werden. Für Verwirrung sorgende, doppelt und dreifach vergebene Straßennamen in den Ortsteilen sollen bereinigt werden. Dafür kündigte Bürgermeister Lechler für den Herbst eine Versammlung mit betroffenen Bürgern an.

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