Anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen haben die Stadt Landsberg, der Inner Wheel Club Ammersee und der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg am Montag einen öffentlichen Informationsabend und andere Veranstaltungen organisiert. Der Stadtrat setzte bereits in seiner jüngsten Sitzung ein Zeichen: Einstimmig wurde beschlossen, vor dem Historischen Rathaus künftig eine rote Bank aufzustellen. Sie soll ein Symbol sein, um die tägliche Gewalt an Frauen, Kindern und Familien sichtbar zu machen.
Die Stadträtinnen Margarita Däubler, Heidi Reiser, Barbara Juchem und Daniela Groß hatten dazu im Vorfeld einen fraktionsübergreifenden Antrag gestellt. Als Mitbegründerinnen des Vereins Initiativkreis Frauenhaus Landsberg engagieren sie sich für von Gewalt betroffene Frauen, Kinder und Familien und die Umsetzung eines Frauenhauses. Sorge bereitet den Antragstellerinnen zudem, dass die von sexualisierter Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien seit einem Jahr ohne fachliche Anlaufstelle sind.
In ihrem Antrag, aber auch in der aktuellen Sitzung des Stadtrats, gingen die Antragstellerinnen auf einen Vorfall im Juli ein, bei dem ein Mann aus Landsberg seine Ehefrau getötet und sich danach das Leben genommen hatte. Dieser „Femizid“ habe sie sehr bestürzt und hätte vielleicht verhindert werden können, wenn die Frau sich Hilfe geholt hätte, sagte Heidi Reiser. Um das Bewusstsein für dieses dringende Problem zu schärfen und Solidarität mit den Betroffenen und ihren Familien zu zeigen, schlagen die vier Stadträtinnen in ihrem Antrag vor, eine rote Bank als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen vor dem Historischen Rathaus aufzustellen.
In dem Antrag heißt es weiter, die Bank sei auch ein symbolischer Ort der Erinnerung und der Unterstützung. „Die Farbe Rot steht hierbei für Liebe, Mut und Entschlossenheit, diese schrecklichen Taten zu bekämpfen“, meinte Daniela Groß. Die rote Bank soll laut Antrag Aufmerksamkeit auf das Thema lenken, Unterstützung signalisieren und durch Hinweise auch informieren. Daniela Groß schlug zudem vor, dass die Bank beweglich sein soll, damit sie nicht nur am Hauptplatz aufgestellt werden kann.
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