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Landsberg: Wie steht es um die Gewässer in Landsberg?

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Wie steht es um die Gewässer in Landsberg?

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    Der Altöttinger Weiher in Landsberg weist aufgrund von Verschlammung zum Teil nur noch eine geringe Wassertiefe auf.
    Der Altöttinger Weiher in Landsberg weist aufgrund von Verschlammung zum Teil nur noch eine geringe Wassertiefe auf. Foto: Christian Rudnik

    Die Stadt Landsberg hat als Grundlage für die ökologisch nachhaltige Pflege sowie Unterhaltsmaßnahmen ein Gewässerentwicklungskonzept (GEK) erstellen lassen. Jens Eligehausen vom Büro für Landschaftsplanung und Gewässerökologie Lugs aus Kassel hat wichtige Ergebnisse in einer Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses vorgestellt. Handlungsbedarf besteht demnach insbesondere beim Altöttinger Weiher.

    Die Stadt Landsberg ist unterhaltspflichtig für ihre Gewässer dritter Ordnung, wobei es sich um kleinere Gewässer und Bäche handelt. Bei einer Gewässerlänge von etwa 24 Kilometern umfasste laut Sitzungsvorlage der Untersuchungsrahmen insgesamt rund 96,5 Hektar für die Fließgewässer und rund 8 Hektar für die Stillgewässer. Wie aus Eligehausens Präsentation hervorging, wurden die Gewässer auf „Herz und Nieren“ geprüft. Das Konzept beinhaltet unter anderem eine Bestandsaufnahme sowie Entwicklungsziele und Maßnahmenhinweise. Der Diplom-Ingenieur nannte einige grundsätzliche Vorteile, die naturnahe Gewässer bieten. Sie pufferten Hochwasserspitzen ab, begünstigten die Grundwasserneubildung und erhöhten die Naherholungsqualität.

    Aus dem Altöttinger Weiher sollte der Schlamm entfernt werden

    Bei den Fließgewässern finden sich in dem Konzept einerseits genehmigungspflichtige Maßnahmen. So könnte stellenweise die biologische Durchgängigkeit wiederhergestellt und durch die Entfernung von Uferverbau sowie die Anlage von Nebengerinnen die Eigendynamik von Gewässern initiiert werden. Außerdem genannt wird die Ausweisung von Uferstreifen gegen Nährstoff- und Sedimenteintrag. Es gibt aber auch genehmigungsfreie Maßnahmen, die die Eigendynamik fördern. So sorgt eine wechselseitige Mahd für einen pendelnden Strömungsstrich, das gezielte Belassen von Totholz dient als Strukturbildner. Die Ausgangslage für die Stadt bezeichnete Eligehausen als „sehr gut“. Im Bereich der Gewässer seien viele Flächen in öffentlicher Hand. Die Stadt könne dementsprechend auf einen „großen Flächenpool“ zurückgreifen, um Maßnahmen umzusetzen. Insbesondere beim Wiesbach sei ein „Handlungsdruck“ vorhanden.

    Auch auf die Stillgewässer im Stadtgebiet ging Eligehausen ein. Maßnahmen am Altöttinger Weiher haben demnach hohe Priorität. „Viele Bereiche weisen nur noch eine geringe Wassertiefe auf.“ Dementsprechend sei um eine Schlammentfernung nicht herumzukommen, so der Experte. Eine solche Maßnahme sei zwar aufwendig und teuer, lohne sich aber. Bei dem Weiher handle es sich um ein wichtiges innerstädtisches Naherholungsgebiet. „Man sollte etwas tun – je eher, desto besser. Sonst wird Potenzial verschenkt“, so Eligehausen im Nachgang gegenüber unserer Redaktion.

    Zuletzt hatte auch die Fischergilde Barbara als Pächterin eine Ausbaggerung des Altöttinger Weihers gefordert. Wenn nichts unternommen wird, besteht in den Augen des Vorsitzenden Johannes Vogel die Gefahr, dass das Wasser kippen könnte. Ein Anwohner beklagte sich zudem darüber, dass immer wieder Grundwasser in seinen Keller drücke, was er auf den in die Jahre gekommenen Ablauf des Gewässers zurückführt.

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