Auch Schokolade kann Kunst sein – so sehen das Karin und Patrick Hallinger, Geschäftsführer der in Landsberg entstandenen Genussmarke Hallingers. Das Design der Naschereien und ihrer Verpackungen ist für sie eine Form von Handwerkskunst, die dem Paar sehr am Herzen liegt. Deswegen beteiligt sich das Unternehmen dieses Jahr an der Landsberger Kunstnacht, mit einem Stand in der VR-Bank Landsberg Ammersee. Dort wird während der Kunstnacht vom Landsberger Tagblatt der Ellinor Holland Kunstpreis vergeben. 50 Prozent des Erlöses am Stand gehen an die Kartei der Not, das Hilfswerk unserer Zeichnung. Verkauft werden Schokoladen, auch in veganer Ausführung, gebrannte Mandeln, Konfitüre, und Eistee, der je nach Geschmack kalt oder warm aufgegossen werden kann. Das beliebteste saisonale Produkt der Manufaktur darf natürlich auch nicht fehlen: Die Elisenlebkuchen von Hallingers werden ab diesem Wochenende wieder produziert.
Ästhetik war schon immer ein wichtiger Teil der Hallingers Manufaktur, sogar in der Geschichte ihrer Gründung. Damals war Patrick Hallinger in seinem Beruf als Unternehmensberater oft unterwegs, und brachte seiner Frau von diesen Reisen Schokoladengeschenke mit. Nach einer Weile stellte das Ehepaar allerdings fest, dass besonders hübsch aussehende Schokoladen oft nicht schmeckten, und besonders leckere Schokoladen oft nicht gut aussahen. Um dieses Problem zu lösen, entschlossen sie sich, ihre eigene Schokolade zu produzieren. Die sollte Design und Geschmack vereinen. Dazu kamen noch zwei andere persönliche Leidenschaften: Karin Hallinger war neben ihrem Beruf als Knigge-Trainerin auch Tee-Sommelierin und ihr Ehemann hat eine Leidenschaft für Kaffee.
Mit diesen drei Produkten hoffte das Paar für alle Kunden und Kundinnen etwas zu haben. Die Manufaktur fing im Jahre 2010 klein an, mit nur zehn Mitarbeitern. Rohstoffe wurden durchs Gartenfenster eingereicht, Produktfotos im Kinderzimmer gemacht, die Schokolade köchelte im Keller. Trotzdem hatte das Paar bereits eine Idee, um von Anfang an auf dem Regal herauszustechen und das Interesse der Kundschaft zu wecken. Hallingers Produkte wurden in Schwarz präsentiert, damals noch eine verpönte Farbe in der Lebensmittelbranche. Die Befürchtung war, das Schwarz im Zusammenhang mit Lebensmitteln Verdorbenheit vermitteln könnten. Die Firma setzte aber auf die edle Wirkung der Farbe, welche die Hochwertigkeit ihrer Zutaten und Produkte vermitteln sollte. Zurecht: Schwarz ließ sie auffallen und hat sich seither auch in anderen Lebensmittelverpackungen bewährt. Mit dieser ungewöhnlichen Entscheidung wurde Verpackungsdesign eine essenzielle Komponente der Marke, die schon im nächsten Jahr aus dem Wohnhaus in eine eigene Manufaktur umziehen konnte und mittlerweile mehrere Design-Preise gewonnen hat.
Auch die Kinder der Hallingers sind an diesem Aspekt beteiligt. So entsprang etwa der Prinzessinnen-Eistee den Wünschen der vierjährigen Tochter und die Idee für Jägerprodukte kam von Felix Hallinger, dem ältesten Sohn des Paares. Der ist mittlerweile auch offiziell Teil des Unternehmens und leitet mit nur 19 Jahren schon Verpackung, Versand und Produktion. In seiner Freizeit malt er gerne und hat sogar schon bei einer vergangenen Kunstnacht mitgemacht, mit Zeichnungen der Landsberger Stadtlandschaft aus ungewöhnlichen Perspektiven. Zum Teil etwas zu ungewöhnlich – seine Mutter erinnert sich noch immer daran, Polizeianrufe zu bekommen, weil ihr Junge unbedingt den Blick von den Landsberger Dächern aus einfangen wollte. Die Ausstellung an der Kunstnacht war aber ein Erfolg und auch für die Firma ist seine Kreativität ein klarer Pluspunkt.
Diese Kunstnacht werden die Hallingers zwar nur in kleinerer Kapazität teilnehmen, aber hoffen trotzdem, mit ihren Warendesigns zu überzeugen. Die Landsberger Kunstnacht findet am 21. September statt und die VR-Bank öffnet um 18.30 Uhr.
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