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Landsberg: Vom Liebesleid und Liebesglück und der Walzerseligkeit

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Vom Liebesleid und Liebesglück und der Walzerseligkeit

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    Im Herzog-Ernst-Saal spielt die „Landsberger Salonmusik“ vor ausverkauftem Saal.
    Im Herzog-Ernst-Saal spielt die „Landsberger Salonmusik“ vor ausverkauftem Saal. Foto: Thorsten Jordan

    Was das „Dinner For One“ an Silvester für viele Menschen im Fernsehen ist, das ist die Neujahrskonzert (meist am Dreikönigstag) der Landsberger Salonmuik für viele Landkreisbürger. Es gehört einfach dazu, und es macht richtig Spaß. Wer die leichte Muse, die Operette, Johann Strauss (Sohn) und den Kaiserwalzer liebt, der ist bei der Landsberger Salonmusik im Rathausfestsaal immer richtig. Ein Konzert gab es bereits am Vorabend und am Montag gegen 11 Uhr starten die Musiker noch einmal voll durch. Ob nun mit Johann Strauss, Brahms, Lehar oder Tschaikowsky, die Musiker sind ebenso virtuos wie spielfreudig und ziehen mit viel Verve das Publikum in ihren Bann. Das Ensemble der „Landsberger Salonmusik“ um Julian Johannes und Franz Lichtenstern hat ein ebenso entspannendes wie vielseitiges Programm rund um Liebesleid und Liebesglück oder einfach um die Walzerseligkeit zusammengestellt. Es besteht aus Solisten aus dem Rundfunkorchester des BR, dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz und Musikern aus der Region. Als Konzertmeister ist Matthias Well (der Sohn von Michael Well, ehemaliges Mitglied der Biermösl Blosn) dabei.

    Herbert Hanko, der gewohnt charmant durch das Programm führt.
    Herbert Hanko, der gewohnt charmant durch das Programm führt. Foto: Thorsten Jordan

    Herbert Hanko führt sehr charmant und gut informiert durch die Musikgeschichte und das Programm und singt seine Lieblingspartien aus dem Zigeunerbaron von Johann Strauss „Ja, das Schreiben und das Lesen“ und natürlich den Schlager: Kriminaltango. Gerne würde er noch viel mehr singen, aber leider ist er halt kein Tenor, wie er sagt. Doch seiner Stimme lauschen alle gerne. Er bringt am Heilig-Drei-König-Tag acht fantastisch gute Musiker und Musikerinnen mit, die es verdienen, alle genannt zu werden. Konzertmeister Matthias Well, die zweite Violine Ludwig Hahn, Klarinettist Eberhard Knobloch, Oboist Julian Johannes (der auch viel zur Organisation beiträgt), Annette Hartig (Flöte), Kontrabass Eugen Hoesch, Violoncello Franz Lichtenstern und am Klavier Susanne Klovsky.

    Ein wenig blendet die Sonne am Montagvormittag durch die Fenster, doch sie macht auch richtig gute Laune, nur erkennt man die Gesichter der Interpreten nicht immer. Am liebsten würde man sich ein Glas Sekt holen oder einfach mittanzen, aber all das ist im Rathausfestsaal leider nicht möglich. Es wäre auch zu eng, so voll sind die Reihen an diesem Tag, denn diese Art von Salonmusik ist in Landsberg sehr beliebt. Und die Zuhörerinnen und Zuhörer werden auch nicht enttäuscht. Hanko und die Musiker verströmen gute Laune, denn sie sind auch selbst gut gelaunt, das merkt man einfach.

    Musik steigert die Glückshormone – das sagt Hanko öfters und das merkt man auch allen an. Ob nun beim Kaiserwalzer oder beim Blumenwalzer aus der Nussknacker-Suite. Liebesleid, das, so Hanko, hat wohl eher Tschaikowsky erlebt, doch das merkt man dem Blumenwalzer nicht an. Liebesleid darum geht es auch in Fritz Kreislers Musik, doch auch hier steigt beim Zuhören der Dopaminspiegel. Kreisler, ein Komponist, so Hanko, der zu seiner Zeit (geboren 1875, gestorben 1962) pro Jahr rund 200 Konzerte gab. Deshalb habe er auch nie üben müssen, das machte er in den Konzerten.

    Konzertmeister Matthias Well (Violine) glänzt im Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms.
    Konzertmeister Matthias Well (Violine) glänzt im Ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms. Foto: Thorsten Jordan

    Brahms, so Hanko weiter, sagte über Strauss, dass er der Einzige sei, den er beneide. Vor allem den Donauwalzer liebte er, doch bei Brahms Ungarischen Tänzen wurde es dann doch richtig fetzig. Konzertmeister Matthias Well machte den Tanz Nr. 5 zum Erlebnis. Und auch über die Operette „Die gelbe Jacke“ von Franz Lehar erfährt man einiges. Denn dabei geht es um einen chinesischen Prinzen, der in Wien die Liebe seines Lebens kennenlernt und sie wieder gehen lassen muss. Bekannt wurde die Operette unter dem Namen „Das Land des Lächelns“. Zu hören gibt es die Ouvertüre und sie, so Hanka, beinhaltet schon alle Melodien und die Dramatik der ganzen Operette. Denn der Text „Immer nur lächeln, und immer vergnügt“ ist wesentlich tiefgründiger, als es auf den ersten Blick scheint.

    Natürlich gibt es auch immer zwei Zugaben. Und zwar von Johann Strauss Vater und Sohn. Die Polka „Unter Donner und Blitz“ und den berühmten Radetzky-Marsch vom Vater. Ein gelungener Vormittag, wer hier schlecht gelaunt nach Hause geht, ist selbst schuld.

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