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Landsberg : Vielfältige Talente beim Kulturförderpreis 2024 geehrt

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Vielfältige Talente beim Kulturförderpreis 2024 geehrt

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    Von links: Domenic Riedelbauch als Vertreter des Sponsors Sparkasse Landsberg-Dießen, Moderator Thorsten Otto, die Geförderten Lotta Emilia, Anna Frei, Felix Kohlscheen, Emilia Andresen mit Landrat Thomas Eichinger.
    Von links: Domenic Riedelbauch als Vertreter des Sponsors Sparkasse Landsberg-Dießen, Moderator Thorsten Otto, die Geförderten Lotta Emilia, Anna Frei, Felix Kohlscheen, Emilia Andresen mit Landrat Thomas Eichinger. Foto: Julian Leitenstorfer/ LRA

    Seit 1997 zeichnet der Landkreis Landsberg künstlerischen Nachwuchs mit einem finanziell dotierten Kulturförderpreis aus. Eine solche Vielfalt an Kunst wie heuer wurde jedoch noch nie präsentiert. Bei der Preisverleihung 2024 im Landsberger Stadttheater waren die Sparten Musik klassisch und zeitgenössisch, Sprache sowie Kunsthandwerk vertreten. Und es geht in den kommenden Jahren ähnlich bunt weiter, meinte Landrat Thomas Eichinger in seiner Begrüßung.

    Die zwölf Kreisräte im Kulturausschuss hätten es bei der diesjährigen Vielfalt an Vorschlägen schon nicht einfach gehabt, eine Auswahl zu treffen, berichtete der Landkreischef. Es sei wichtig und richtig, diese Leidenschaft junger Leute für etwas künstlerisches zu goutieren, betonte BR-Moderator Thorsten Otto, der den Festakt moderierte und auch mit allen Ausgezeichneten kurze Dialoge führte.

    Die jungen Landkreisbürger wurden für Musik, Gravur und Poetry Slam geehrt und gefördert

    Eröffnet hatte den Abend Emilia Andresen mit einer Elegie für Bratsche und Klavier (Gerhard Abe-Graf) von Henri Vieuxtemps. Mit einer Cello Suite von Bach beeindruckte Andresen als Solistin. Sie habe schon sehr früh sehr schön gestaltet, sagte Laudatorin Birgit Abe über die Streicherin, die sie acht Jahre lang unterrichtete. Sie spüre sehr viel in Musik, sagte die Preisträgerin selbst über ihren Traum, einmal Teil eines großen Orchesters zu sein. Das zu erreichen, dafür seien viel Disziplin und tägliches Üben Voraussetzung. Mit 15 habe sie dafür Verständnis entwickelt, vorher seien schon sanfte Anschubser, meist vom Musikervater wichtig gewesen.

    Einem ganz anderen Musikgenre widmet sich Felix Kohlscheen. Der Singer-Songwriter und Autodidakt, der stets einen Notizblock dabeihat und überall schreibt, konnte vor ein paar Monaten seine erste CD „Gedankenspiel“ präsentieren und die sollte laut Thorsten Otto „unbedingt angehört werden“. Laudator Franz Hartmann bezeichnete den eher sanften Rapper als charismatischen Menschen, der in seinen Liedern selbst Erlebtes wie Belästigung, Ausgrenzung, Drogenmissbrauch verarbeite und der sich in diesen Bereichen viel engagiere. Er möchte, erklärte Kohlscheen im Gespräch mit Otto, dass der Rap mehr in der Mitte der Gesellschaft ankommt, dass die Menschen den Stil als Musikrichtung ohne Gangster- und Fäkalsprache kennenlernen. Seine Sprache sei eine wunderschöne, attestierte denn auch der Moderator dem Preisträger. Wie diese klingt, konnte das Publikum bei zwei melodiösen, sanft gerappten Stücken aus dem Debütalbum hören. Kohlscheen brachte sie zusammen mit seiner ziemlich neuen, insgesamt sechsköpfigen Band „Funkwelle“ auf die Bühne.

    Hammer, Meißel, Stichel – dazu Lupe und Mikroskop sind Arbeitsgeräte von Förderpreisträgerin Anna Frei. Sie ist Graveurin mit Spezialgebiet Waffengravur, weshalb sie viel in der Natur unterwegs ist, weil sie Bewegungsabläufe der von ihr später gravierten Tiere sehen will. Wie sie arbeitet, das machte ein vor einigen Jahren vom BR gedrehter Beitrag deutlich, der nach der von Markus Wasserle in Vertretung von Matthias Geiger, Abteilungsleiter Gravur an der Glas und Schmuckfachschule Neugablonz vorgetragenen Laudatio im Stadttheater gezeigt wurde. Eine ruhige Hand ist sehr wichtig, wenn sie ihr Werkzeug ansetzt und unglaublich feine Bilder und Ornamente auf Metalle und andere Materialien zeichnet oder herausarbeitet. Für sie sei es eine große Ehre, betonte Frei im Gespräch, dass erstmals auch Kunsthandwerk gewürdigt und Teil der Kulturförderpreisverleihung sei.

    Sprache als Abschluss der Kulturförderpreisverleihung 2024: Für die in der sehr großen Landsberger Poetry Slam Szene ziemlich bekannte Lotta Emilia sei Sprache ein Mittel, die Welt zu begreifen, sagte Laudator Rainer Holl. Für Lotta Emilia bringen Worte die Menschen zusammen, weil sie geteilt werden können. Sie selbst machte sich in einem der vorgetragenen Texte Gedanken zur scheinbar universell einsetzbaren KI. Doch ist das noch Kunst? „Nein“, sagt die Slammerin, „weil echte Kunst nicht künstlich ist.“ Auf die Frage, wann ihr denn mal die Worte fehlen, nannte sie Trauer – doch auch diese könne sie mit Texten gut verarbeiten. Und ein anderes Talent? Sie wäre gern musikalisch, das sei sie leider überhaupt nicht.

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