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Landsberg: Tracker an E-Bike überführt Bande nach Diebeszug in Landsberg

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Tracker an E-Bike überführt Bande nach Diebeszug in Landsberg

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    Nachdem die Diebe von der Polizei geschnappt worden waren, holte Kay Karlshofer sein E-Bike und vier weitere Räder in Österreich ab.
    Nachdem die Diebe von der Polizei geschnappt worden waren, holte Kay Karlshofer sein E-Bike und vier weitere Räder in Österreich ab. Foto: Dominik Stenzel

    Das Geschäft mit E-Bikes floriert. Doch leider haben es auch Diebe auf die beliebten und oft teuren Räder abgesehen. Im Landkreis gab es zuletzt aufsehenerregende Fälle. Aus einem Kauferinger Sportgeschäft wurden an einem Juni-Wochenende vergangenen Jahres rund 30 hochwertige E-Bikes im Wert von einem mindestens sechsstelligen Betrag gestohlen. Ende August entwendeten Diebe in einem Fahrradgeschäft in Obermühlhausen Dutzende E-Bikes, deren Gesamtwert im hohen fünfstelligen Bereich liegt. In der Stadt Landsberg hatte Mitte Januar eine Bande im Bereich des Englischen Gartens zugeschlagen, wenig später gab es aber eine für die Besitzer glückliche Wendung.

    Die Polizei konnte die mutmaßlichen Täter in Österreich schnappen, denn eines der zwölf geklauten Fahrräder war mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Kay Karlshofer, einer der Bestohlenen, hat inzwischen für den Rücktransport einiger Räder nach Landsberg gesorgt. Was er sich für die Zukunft vornimmt und welche Ratschläge die Polizei hat.

    Zu dem Diebstahl der Räder in Landsberg kam es in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar. Laut Polizeibericht entwendeten die Täter die Pedelecs aus Tiefgaragen, Schwerpunkt war der Bereich Valentin-Kindlin-Straße/Ignatius-Merani-Straße/Alois-Elsner-Straße. Wie Julia Maywald, Sprecherin der Polizei Landsberg, auf Nachfrage mitteilt, wurden insgesamt zehn E-Bikes und zwei Mountainbikes gestohlen. Ein Diebstahl von gleichzeitig zwölf Fahrrädern in einer Tatnacht sei bei der Polizeiinspektion Landsberg – abgesehen von dem Fall in Kaufering – in den vergangenen beiden Jahren nicht bekannt geworden.

    Im Jahr 2024 ist die Zahl der Fahrraddiebstähle leicht zurückgegangen

    Als Glücksfall stellte sich heraus, dass eines der gestohlenen E-Bikes mit einem GPS-Tracker versehen war. Im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Polizei in Österreich konnten schließlich insgesamt drei Fahrzeuge festgestellt werden, die eine Vielzahl von Fahrrädern geladen hatten. „In diesem Fall trug die Ortung eines der gestohlenen Räder wesentlich zur Täterergreifung und Auffindung der Räder bei“, sagt Polizeisprecherin Maywald. Zeitnah hätten alle Eigentümer der übrigen Fahrräder ermittelt werden können. Die Tätergruppe, bestehend aus vier Männern im Alter von 32 bis 38 Jahren, kam demnach aus Moldawien.

    Der Fahndungserfolg zeigt, wie wichtig in solchen Fällen eine schnelle Anzeigenerstattung ist. Außerdem sagt Maywald: „Grundsätzlich sind für die Aufklärung von Fahrraddiebstählen die Mitteilung von Rahmennummern und – im Idealfall – Lichtbilder des Fahrrades von hoher Bedeutung. Hiermit können Fahrräder, welche nach einem Diebstahl von den Tätern in andere Regionen gebracht werden, eindeutig zugeordnet und der Diebstahl aufgeklärt werden.“ Andernfalls seien die Ermittlungen in diesem Deliktsbereich erschwert. Aus der polizeilichen Kriminalstatistik gehe hervor, dass 2024 die Zahl der Fahrraddiebstähle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Landsberg verglichen mit dem Jahr zuvor leicht zurückgegangen sei.

    Das nächste E-Bike soll einen GPS-Tracker haben

    Einer der im Januar Bestohlenen ist Kay Karlshofer. Der Landsberger ist froh, dass er sein E-Bike, mit dem er häufig unterwegs ist, inzwischen wieder hat. Karlshofer wohnt in dem betroffenen Viertel in einem Mehrparteienhaus. Sein Rad wurde, wie er erzählt, aus dem abgeschlossenen Fahrradkeller gestohlen. Die Täter hätten dazu die Gittertür und anschließend das Fahrradschloss aufgebrochen. Eigentlich war sein E-Bike also gut gesichert. Die Diebe hätten es insbesondere auf neuere Modelle abgesehen gehabt, so Karlshofer. Ältere Räder ließen sie zurück.

    Nachdem die Versicherung nicht auf eine Anfrage reagiert habe, beschloss Karlshofer den Rücktransport selbst in die Hand zu nehmen. Im Viertel hing er Zettel aus, um weitere Betroffene ausfindig zu machen. Gemeinsam mit einer Landsbergerin, deren E-Bike in der Tatnacht ebenfalls gestohlen worden war, machte er sich schließlich auf den Weg ins österreichische Saalfelden am Steinernen Meer und holte insgesamt fünf Räder bei der Polizei ab. Dazu hatte er sich einen Sprinter geliehen und einen Tag Urlaub genommen. „Die Räder hatten ein paar leichte Kratzer“, berichtet Karlshofer, am technischen Zustand habe es nichts zu beanstanden gegeben. Um sicherzugehen, dass die Bremsen funktionieren, suchte er ein Radgeschäft auf. Der Leasingvertrag für sein aktuelles E-Bike läuft im April aus. Für Kay Karlshofer steht fest: „Das neue Rad hat auf jeden Fall einen GPS-Tracker.“

    Fälle in Kaufering und Obermühlhausen: Täter nicht ermittelt

    Im Bereich der Alois-Elsner-Straße waren in der vergangenen Woche erneut Raddiebe unterwegs. Laut Polizei wurden zwischen Dienstag und Mittwoch ein hochwertiges Mountainbike und ein Fahrrad aus Tiefgaragen gestohlen. Die Polizeiinspektion Landsberg nimmt unter der Telefonnummer 08191/9320 Zeugenhinweise entgegen.

    Im Fall der geklauten E-Bikes aus dem Sportgeschäft in Kaufering gibt es auch nach gut acht Monaten noch keinen Fahndungserfolg zu verzeichnen. „Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auf Anfrage unserer Redaktion. Auch bei den gestohlenen Rädern in Obermühlhausen sei das Verfahren gegen Unbekannt gelaufen und es habe niemand ermittelt werden können.

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