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Landsberg: Tourismus: Landsberg ist beliebt, aber es fehlt an Betten

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Tourismus: Landsberg ist beliebt, aber es fehlt an Betten

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    In Landsberg fehlen Gästebetten.
    In Landsberg fehlen Gästebetten. Foto: Sven Hoppe/dpa (Symbolbild)

    Die romantische Altstadt und die einzigartige Lage am Lech machen Landsberg zu einem beliebten Ausflugsziel. Zuletzt stieg die Zahl der Tagestouristen ebenso an, wie die Zahl der Übernachtungen. Da könnte sich die Leiterin der Tourist-Info doch entspannt zurücklehnen. Michaela Grün ist weit davon entfernt. Seit Januar 2022 ist sie im Amt und hat seitdem gemeinsam mit ihrem Team viel verändert, wie sie jetzt im Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss des Stadtrats berichtete. Dort zeigte sie auch auf, wo die Stadt aus ihrer Sicht Nachholbedarf hat: bei der Anzahl der Betten und Unterkünfte. Da sei man nämlich in ganz Oberbayern Schlusslicht.

    Im Jahr 2023 gab es in Landsberg noch zehn größere Unterkünfte mit 569 Betten, mittlerweile sind es nur noch neun Unterkünfte mit 551 Betten. Eine andere Entwicklung zeigt sich bei den Gästeankünften und den Übernachtungen. 2022 habe man 41.240 Gästeankünfte verzeichnet, 2023 schon 45.639. Und auch die Zahl der Übernachtungen stieg von 2022 auf 2023 von 83.011 auf 95.080. Und die Nachfrage nach Unterkünften ist weiterhin groß. Immer wieder müssten Touristen oder auch Firmen enttäuscht oder auf benachbarte Landkreise verwiesen werden. Hoffnung setzt Michaela Grün in den Bau eines Hotels im neuen Stadtviertel Urbanes Leben am Papierbach. Allerdings: Das alleine werde nicht reichen.

    Am Europaplatz 1.0 auf dem Gelände des Urbanen Lebens am Papierbach soll ein Hotelgebäude entstehen.
    Am Europaplatz 1.0 auf dem Gelände des Urbanen Lebens am Papierbach soll ein Hotelgebäude entstehen. Foto: Christian Rudnik

    Dabei sei der Tourismus in Landsberg mittlerweile ein gutes Geschäft. Denn die Gäste geben Geld aus und davon profitieren nicht nur Gastronomie und Einzelhandel, sondern alle Landsberger, wie Michaela Grün in der Sitzung sagte. Schließlich trage das Geschäft mit den Touristen auch dazu bei, dass es bestimmte Angebote in der Stadt gibt. Die wirtschaftliche Bedeutung belegte sie mit Zahlen: Wer in Landsberg übernachte, gebe im Schnitt 137 Euro aus, Tagestouristen 22 Euro. Alles zusammen genommen würden in Landsberg rund 23 Millionen Euro im Jahr umgesetzt. „Unsere Aufgabe ist Wirtschaftsförderung. Wir müssen die Altstadt am Leben erhalten“, so Grün.

    Seit 2022 leitet Michaela Grün die Tourist-Info in Landsberg.
    Seit 2022 leitet Michaela Grün die Tourist-Info in Landsberg. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Mehr Unterkünfte sind das eine, Landsberg noch bekannter zu machen, das andere große Ziel von Michaela Grün. Daran arbeite sie seit ihrem Start im Jahr 2022. Denn: „Die Leute kennen Landsberg nicht.“ Es gelte, die Sichtbarkeit zu erhöhen. Deswegen sei man in Landsberg in Sachen Werbung andere Wege gegangen und habe vor allem mit größeren Verbänden wie Tourismus Oberbayern oder dem Bayerischen Tourismusverband kooperiert.

    Doch auch vor Ort hat sich laut Michaela Grün einiges verändert. Die Tourist-Info werde regelmäßig vom deutschen Tourismusverband zertifiziert. Der Service für die Kundinnen und Kunden habe sich verbessert, zum Beispiel mit der Online-Buchung von Stadtführungen oder der Mehrsprachigkeit der Infomaterialien. Weiter ausgebaut werden soll der barrierefreie Tourismus. Es gebe bereits eine Stadtführung für Gehörlose, bei der die Gäste in Gebärdensprache informiert würden.

    Die Tourist-Info im Historischen Rathaus am Hauptplatz in Landsberg.
    Die Tourist-Info im Historischen Rathaus am Hauptplatz in Landsberg. Foto: Christian Rudnik

    Michaela Grün und ihr Team haben noch viel vor. Wie die Leiterin der Tourist-Info in der Sitzung sagte, wäre sie durchaus über mehr finanzielle Unterstützung froh. Verbessert werden soll die doch sehr uneinheitliche Beschilderung in Landsberg. „Wir arbeiten an einem Leitsystem für Gäste und Besucher.“ Aufholen müsse Landsberg auch bei der Infrastruktur für den Radtourismus. Dafür will Grün auch Fördermittel generieren. Damit die Nutzer Landsberg auch finden, soll der Internetauftritt der Tourist-Info optimiert werden. Schließlich würden immer mehr Menschen ihr Urlaubs- oder Ausflugsziel im Internet suchen.

    „Sichtbarmachen“ soll auch das Motto für die Tourist-Info selbst sein. Das Büro befindet sich im Historischen Rathaus am Hauptplatz. Das große Schaufenster, das einen Blick ins Büro gewährt, soll künftig als Schaufenster der anderen Art genutzt werden. Dort sollen Landsberg affine Produkte Platz finden und so die Gäste auf lokale Besonderheiten aufmerksam machen. Weniger ist mehr, könnte das Motto für Stadtführungen sein: erlebnisorientierter, für andere Zielgruppen (Firmenevents) und mit anderen Themen (Mobilität). Und das 1425 fertiggestellte Bayertor, das nächste Jahr 600 Jahre alt wird, soll mehr in den Mittelpunkt rücken. Um die Menschen dann länger in der Stadt zu halten, könnte der „Landsberg Pass“ ein Hilfsmittel sein. Mit ihm könnten dann zum Beispiel alle Museen der Stadt besucht werden.

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