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Landsberg: Stipendium macht's möglich: In einem Jahr zum Streetart-Künstler

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Stipendium macht's möglich: In einem Jahr zum Streetart-Künstler

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    Die Stipendiaten Bjarne und Emma mit der künstlerischen Leitung Vincent Göhlich (Mitte) am Papierbach in Landsberg.
    Die Stipendiaten Bjarne und Emma mit der künstlerischen Leitung Vincent Göhlich (Mitte) am Papierbach in Landsberg. Foto: Vincent Göhlich

    Das erste Jahr des U27-Streetart-Stipendiums ist erfolgreich zu Ende gegangen. Insgesamt gestalteten die beiden Stipendiaten Bjarne Jaschhof und Emma Schindelmann sieben Streetart-Werke in Landsberg und Umgebung. Begleitet wurden sie vom Kreisjugendring Landsberg und der künstlerischen Leitung „Erwa.One“ alias Vincent Göhlich, der gegenüber unserer Redaktion eine Bilanz zieht. Mit dem Ziel jeweils drei Werke im öffentlichen Raum zu gestalten, hatten beide Stipendiaten zu Beginn 36 Sprühdosen sowie die passende Schutzausrüstung erhalten.

    Los ging es Anfang Mai mit einem Einführungssprühkurs an einer legalen Sprühfläche in einer Unterführung im Landsberger Westen. Ab Juni wurden die ersten Garagentore in Schondorf künstlerisch gestaltet. Bjarne sprühte eine bunte Landschaft aus einer Super-Mario-Welt. Emma entschied sich für die Interpretation eines Klassikers der deutschen Romantik und gestaltete eine lebendige Neuauflage des „Wanderer im Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich.

    Im August waren die beiden Stipendiaten im neuen Stadtviertel „Urbanes Leben am Papierbach“ in Landsberg zu Gast und gestalteten eine Containerfläche. Emmas Werk, welches einen expressionistischen Sternenhimmel mit einer Skyline von Landsberg zeigt, fügt sich nahtlos an die Arbeit von Bjarne an. Sein illustrativer Charakter steht laut Vincent Göhlich in einem Kontrast zum bunten Hintergrund und sprühe vor Kreativität. Während der letzten Streetart-Gestaltung hatte Emma die Gelegenheit, die französische Streetartkünstlerin „Lucce“ (Géraldine Chiampo) kennenzulernen, welche aus Toulouse zu Gast in Landsberg war. Ihre florale Gestaltung einer roten Blume auf einem Garagentor erfreut die Anwohner sehr.

    Emma Schindelmann konnte im August der französischen Streetartkünstlerin „Lucce“ über die Schulter schauen.
    Emma Schindelmann konnte im August der französischen Streetartkünstlerin „Lucce“ über die Schulter schauen. Foto: Vincent Göhlich

    Für Emma war es eine schöne Erfahrung, an dem Streetart-Stipendium teilzunehmen, sagt Vincent Göhlich. Sie nahm als Impuls mit, offen für neues zu sein. Ihre beste Erinnerung: „Als mir bei der Streetart-Führung bewusst geworden ist, wie viel ich schön gestaltet habe und die tollen Unterhaltungen.“ Inzwischen besucht sie eine Holzbildhauer-Schule, blickt mit Neugier in die Zukunft und möchte weitere Kunstformen ausprobieren. Und auch für Bjarne war seine dritte Wandfläche von sozialem Miteinander geprägt. Im Rahmen der „Words for Democracy“-Projektes im Oktober gestaltete er einen Teil eines Trafohauses in Riederau mit einem illustrativen Charakter und konnte mit den anderen Teilnehmern in Austausch treten.

    Bjarnes beste Erinnerung an das Jahr war das gemeinsame U27-Bild während des Einführungssprühkurses. Für ihn war es ein gelungenes Stipendium, durch die neuen Erfahrungen und Menschen, welche er kennenlernte, sagt Vincent Göhlich. Sich dabei Zeit für seine Kunst zu lassen und die Werke in einer angemessenen Zeit zu malen, fand Bjarne gut. „Das Tolle war es, Hilfe im Suchen der Garagen zu erhalten und die Möglichkeiten, zusammen zu malen“, meint er. Als neue Impulse nimmt er für sich die Erfahrungen und Techniken im Sprühen mit, sowie viel Spaß dabei gehabt zu haben. Inzwischen bereitet er sich auf sein Abitur vor und ist offen für alles, was danach kommt.

    Der Sprühworkshop für die Stipendiaten begann an einer legalen Sprühfläche im Westen von Landsberg.
    Der Sprühworkshop für die Stipendiaten begann an einer legalen Sprühfläche im Westen von Landsberg. Foto: Vincent Göhlich

    Auch für die künstlerische Leitung ergaben sich neue kunstpädagogische Ansätze durch paralleles Malen zum Aufzeigen von Effekten und Techniken, sowie der Zusammenarbeit mit den Stipendiaten und 1:1-Betreuung. Besonders freute sich Vincent Göhlich über „die künstlerische Entwicklung von Bjarne und Emma“. Beide hatten zu Beginn des Stipendiums wenig Erfahrung im Umgang mit der Sprühdose gehabt und innerhalb eines Jahres große Fortschritte gemacht.

    Das U27-Streetart-Stipendium wird vom Kreisjugendring Landsberg als Projektträger getragen und finanziell von der Hans-Heinrich-Martin-Stiftung, der VR-Bank Landsberg-Ammersee und dem Psychic Shop aus Augsburg unterstützt. Das pädagogische Leitkonzept stammt von Vincent Göhlich. Für heuer wird es ein weiteres U27-Streetart-Stipendium für 18- bis 27-Jährige in Landsberg geben. Interessierte junge Menschen können sich ab März bewerben. Außerdem werden noch Garagentore zur Gestaltung gesucht. (AZ)

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